Als in Folge der Finanzkrise im Jahr 2007 nicht nur viele Banken, sondern auch Firmen und Privatleute um ihre Existenz fürchteten und ihr Erspartes verloren, ging die Wirtschaft auf Talfahrt und es gab nicht wenige, die die freie Marktwirtschaft in Frage stellten und prophezeiten, dass es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird, bis sich die Volkswirtschaft von diesem Niederschlag erholt hat. Heute können wir feststellen: Die Volkswirtschaft hat sich erholt und ist seit Jahren wieder auf Expansionskurs und vermeldet einen Rekord nach dem anderen.

Sie werden jetzt fragen: Und was hat das mit Fürstenwalde zu tun? Wenn schon nicht die Bundesregierung diese Erfolge für sich verbuchen kann, dann doch wohl auch nicht die Verantwortlichen in der Stadt. Nein, die Erholung der Volkswirtschaft hat ohne unseren Beitrag stattgefunden, aber die Unternehmen in der Stadt und auch die städtischen Gesellschaften haben ihren Anteil dazu beigetragen.

Eine wesentliche Auswirkung der Finanzkrise war die Feststellung der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit vieler Staaten in der Euro-Zone. Um diese zu verbessern, hat die Europäische Union strikte Sparmaßnahmen in diesen Ländern eingefordert und gleichzeitig die Europäische Zentralbank veranlasst, Milliarden Euro in den Markt zu pumpen. Dadurch hat der Euro an Wert verloren und die Zinsen sanken auf Null. Mittlerweile zahlen sogar Banken dafür, dass kurzfristig Geld bei ihnen aufgenommen wird, da sie für ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank Hinterlegungsgebühren zahlen müssen. Die niedrigen Zinsen haben in wirtschaftlich stabilen Ländern wie der Bundesrepublik Deutschland zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern geführt. Dies wiederum hat die heimische Wirtschaft beflügelt. Und heimische Wirtschaft gibt es auch in Fürstenwalde.

Aufgrund des guten Angebotes und der niedrigen Zinsen am Markt vermeldet BONAVA (ehemals NCC) ein Rekordergebnis und einen Rekordumsatz nach dem anderen. Das 2011 erbaute Bürogebäude ist längst zu klein geworden und Mitte Februar 2018 wird der Erweiterungsbau offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude bietet dann Platz für mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies ist nicht nur eine Erfolgsstory für das Unternehmen, sondern auch für die Stadt Fürstenwalde. Ohne die Bereitschaft der Stadt das Bürogebäude zu errichten und an BONAVA langfristig zu verpachten, wäre dieser Aufschwung nicht möglich gewesen.

Der plötzliche Atomkraftausstieg und der Klimawandel haben ein anderes Unternehmen in große Schwierigkeiten gebracht. Milliardengewinne gehörten über Nacht der Vergangenheit an und der Stromversorger E.ON war gezwungen, sich neu aufzustellen. Gut, dass man noch Mehrheitsgesellschafter bei den Regionalversorgern wie zum Beispiel der E.dis war, erwiesen sich diese doch als zuverlässige Einnahmequellen. Davon profitierten aber nicht nur der Mehrheitsgesellschafter, sondern auch viele Kommunen im Land Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Größter Profiteur ist die Stadt Fürstenwalde, da hier am Hauptsitz das Unternehmen die höchste Gewerbesteuer zahlen muss. Darüber hinaus ist die Stadt direkt und indirekt über die Kommunale Energie Gesellschaft Ost Brandenburg (KEG) auch an den Gewinnen des Unternehmens mit rund 870.000 Euro beteiligt. Im unmittelbaren Zusammenhang mit der E.dis steht auch die BMV Energie GmbH & Co. KG. Beide Unternehmen tragen nicht unwesentlich zum Gewerbesteueraufkommen der Stadt bei. Dass die genannten Unternehmen ihren Hauptsitz in Fürstenwalde haben, daran haben die bisherigen Bürgermeister der Stadt einen ganz erheblichen Anteil.

Mit über 14,7 Millionen Euro konnte 2017 die höchste Gewerbesteuereinnahme in der Geschichte der Stadt verbucht werden.

Nicht nur die genannten Unternehmen sorgen dafür, dass in Fürstenwalde überdurchschnittlich viele Arbeits- und Ausbildungsplätze angeboten, Einkommensteuer und Umsatzsteuer erwirtschaftet sowie Kaufkraft für den hiesigen Einzelhandel erzeugt werden. Das Reifenwerk, die KIV Kreis GmbH, Reuther CTA, GKT, FGL, Duktilguss und Hawle Armaturen bilden mit vielen anderen das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt.

Die genannten Erfolge sind und waren Ansporn für die bisherigen Bürgermeister, die Wirtschaftsförderung immer als Chefsache zu betrachten. Denn auch hier gilt: Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, verliert schnell den Anschluss.

Potenzielle Investoren werden von der Stadt seit Jahren umfassend betreut und begleitet. Nicht zuletzt deshalb ist es gelungen, die Firma allsafe GmbH & Co.KG von den Vorzügen der Stadt zu überzeugen. Der Kauf einer 22.000 qm großen Gewerbefläche an der Lise-Meitner-Straße war die Folge. Zwischenzeitlich konnten der erste Spatenstich gefeiert und die ersten neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. Im Sommer 2018 nimmt das Unternehmen mit vorerst ca. 50 Mitarbeitern die Produktion in Fürstenwalde auf.

Durch mein weitsichtiges Flächenmanagement ist es der städtischen GIP GmbH möglich, auch weiteren Investoren bezahlbare Gewerbeflächen an der Autobahn A 12 und in Nähe des zukünftigen Flughafens BER anzubieten.

Der Fokus liegt aber nicht nur auf Neuansiedlungen aus anderen Gebieten der Republik. Große Priorität genießen auch die heimischen Firmen, denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Unterstützung bei Erweiterungen und Ausgliederungen ebenso wichtig und erfolgreich ist.

Nicht alle Unternehmen wollen aber in der heutigen Zeit ihre eigene Fabrikhalle. Viele wollen sich auf ihre Kernkompetenz, zum Beispiel die Fertigung von Waren, konzentrieren. Diesen Firmen bietet die GIP GmbH entsprechende Hallen an. Über 20.000 qm hat die Gesellschaft in ihrem Hallenkomplex am Gewerbeparkring/Lindenstraße zu günstigen Konditionen verpachtet.

Zu einer florierenden Wirtschaft gehört auch eine funktionierende Infrastruktur. Deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Hauptzufahrtstraßen zu den Gewerbegebieten der Stadt so ausgebaut und saniert werden, dass sie den zukünftigen Anforderungen gerecht werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer ausreichenden Breitbandversorgung mittels Glasfaserkabel. Die möglichen Fördermittelanträge sind zwischenzeitlich gestellt und nach Aussage der Verantwortlichen beim Landkreis Oder-Spree wird der Ausbau ab Beginn diesen Jahres durchgeführt.

Zur Infrastruktur gehört auch der dringend notwendige Neubau der Schleuse Fürstenwalde, um die Transporte auf der Oder-Spree-Wasserstraße zu erhalten und von der Autobahn aufs Wasser zu verlagern. Ich werde im Verbund mit den heimischen Unternehmen nicht nachlassen, dieses Projekt immer wieder bei den Verantwortlichen bei Bund und Land anzumahnen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung liegt in der Sicherung und Ausbildung von Fachkräften. Viele Firmen, insbesondere Handwerksbetriebe leiden unter dem Fachkräftemangel und fehlenden Nachfolgern. Die handwerklichen Berufe müssen attraktiver gestaltet und vermarktet werden. Den Schulabgängern muss die handwerkliche Ausbildung viel früher näher gebracht und die großen Zukunftschancen erläutert werden. Selten war der Slogan „Handwerk hat goldenen Boden“ so aktuell wie heute. Ein Schaufenster hierfür ist die durch die Stadt organisierte Ausbildungsbörse der Region, die seit 11 Jahren jeweils im Januar stattfindet und sich großer Beliebtheit erfreut. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und den Handwerkskammern werde ich aber auch mit nach neuen Wegen suchen, um Fachkräfte an Fürstenwalde zu binden, sie zurück zu holen bzw. sie für Fürstenwalde zu begeistern. Helfen wird dabei sicherlich die von mir angestoßene geplante Erweiterung des Jugendgästehauses an der Trebuser Straße. Wer zur Ausbildung in Fürstenwalde wohnt, kann leichter für einen Arbeitsplatz in der Region gewonnen werden.

Fürstenwalde hat sich in den vergangenen 25 Jahren unter der Führung von Bürgermeister Manfred Reim und von mir wirtschaftlich gut entwickelt. An diese Entwicklung gilt es in den nächsten 8 Jahren anzuknüpfen. Ich werde mich unter Ausnutzung der bestehenden Kontakte zu den zuständigen Ministerien, zur Investitionsbank des Landes Brandenburg und zur Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Fürstenwalde ein gewerbliches und industrielles Schwergewicht in Brandenburg bleibt.

Bürgermeister Kandidat
Hans-Ulrich Hengst

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