Biofach zeigt hohe Relevanz des Themas

Abfallvermeidung im Lebensmitteleinzelhandel steht mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Ein Team an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hat erfolgreich Strategien entwickelt, um die Branche zu professionalisieren.
Während die ersten unverpackt-Läden 2014 und 2015 von so manchem Zulieferer und Hersteller Stirnrunzeln und Kopfschütteln ernteten, wächst die unverpackt-Branche mittlerweile dynamisch: Der unverpackt-Verband zählt 190 bestehende Läden, etliche sind in Planung. Dass „unverpackt“ im Zentrum der Diskussion um Verpackungsreduktion angekommen ist, war auf der gerade zu Ende gehenden Biofach, der weltweit größten Messe für Biolebensmittel, unübersehbar.

„Die Branche sucht nach Lösungen für die komplexen Herausforderungen, die ‚unverpackt‘ an die Beteiligten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette stellt,“ sagt Dr. Melanie Kröger von der HNEE. Denn das Weglassen von Verpackung ist keineswegs trivial und erfordert ein konsequentes Neudenken nahezu aller Prozesse in den Läden, aber auch bei Herstellern und Lieferanten. Knapp vier Jahre hat das Team von Prof. Jens Pape in enger Kooperation mit der Praxis die Herausforderungen des unverpackt-Konzeptes untersucht und Lösungen erarbeitet. Die im Rahmen des Projektes erstellten Wirtschaftlichkeitskennziffern etwa bieten eine sehr gute Basis für das betriebliche Controlling von unverpackt-Läden.

Der Verband will diese zukünftig weiterentwickeln und für die Beratung der Läden nutzen. Die Ergebnisse werden von der Praxis äußerst positiv bewertet. Marie Delaperrière, Gründerin des ersten deutschen unverpackt-Ladens in Kiel, sagt: „Diese Ergebnisse bieten konkrete und nützliche Informationen, sowohl für die Gründer als auch für bestehende Geschäfte oder andere Akteure, die das unverpackt-Thema interessiert. Es ist eine wertvolle Informationsquelle, die zur unverpackt-Bewegung beiträgt. Ich werde in meinen Seminaren und auf meiner Webseite auf diese Arbeit hinweisen.“

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„Rückmeldungen wie diese zeigen, dass das unverpackt-Projekt unseren Anspruch von wirksamer Forschung und Transfer für und mit der Praxis in besonderem Maße erfüllt“, hebt Projektleiter Prof. Dr. Jens Pape hervor, der an der HNEE das Fachgebiet Nachhaltige Unternehmensführung in der Agrar- und Ernährungswirtschaft leitet.
Erkenntnisse des Projektes wurden nun im Rahmen der Biofach einem breiten Publikum vorgestellt.

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