Ernährungsrat Brandenburg startet

Es sind Bündnisse von Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv für eine zukunftsfähige Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik einsetzen und konkrete Veränderungen anstoßen: deutschlandweit entstehen immer mehr lokale Ernährungsräte. Sie vernetzen Verbraucherinnen und Verbraucher, Lebensmittelproduzenten und Händler sowie Verwaltung und Politik mit dem Ziel, das Ernährungssystem auf lokaler und regionaler Ebene zu verbessern. Nun gibt es den ersten für ein ganzes Bundesland: Der Ernährungsrat Brandenburg startete am Montag mit einer Auftaktveranstaltung in Potsdam mit seiner Arbeit. Den Startschuss gaben Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, Landwirtschaftsstaatsekretärin Silvia Bender und Projektkoordinatorin Rahel Volz.

„Wir setzen uns dafür ein, dass das Mittagessen in den Kitas und Schulen überall in Brandenburg aus gesunden Lebensmitteln mit hohem regionalen und ökologischen Anteil besteht. Das ist ein erklärtes Ziel unserer Verbraucherschutzpolitik. Gemeinsam mit dem Ernährungsrat Brandenburg werden wir eine Ernährungsstrategie erarbeiten. Das ist ein Ziel im Koalitionsvertrag. Unsere Gesellschaft muss sich noch viel stärker damit auseinandersetzen, mit welch hohem Aufwand unsere Lebensmittel nicht nur unter ökonomischen, sondern vor allem auch unter ökologischen Aspekten hergestellt werden. Wir wollen dabei die gesamte Wertschöpfungskette beachten. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Diabetes und Übergewicht entwickeln sich zu Volkskrankheiten mit ernsten Auswirkungen. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen wissen, welche Lebensmittel ihrem Körper guttun, und was genau sie essen“, so die Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer.

In den Ernährungsräten steht eine Vielzahl an engagierten und ehrenamtlich tätigen Menschen, die etwas in ihrer Region bewirken möchten. Deutschlandweit existieren bereits 40 aktive regionale Ernährungsräte, die auf lokaler und regionaler Ebene mitgestalten, wie unser Essen produziert, verteilt und verwertet wird.

In Brandenburg gibt es solche Initiativen bereits in den Regionen Prignitz-Ruppin, Havelland, Märkisch Oderland/Oder-Spree. In den Regionen Barnim/Oberhavel, Fläming, Spreewald und in Potsdam haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger getroffen, um solche regionalen Initiativen zu gründen.

Der Ernährungsrat Brandenburg ist der Zusammenschluss dieser Initiativen und gibt den regionalen Räten eine gemeinsame Stimme auf Landesebene. Mit dem Brandenburger Ernährungsrat gründet sich deutschlandweit erstmals ein Ernährungsrat in einem Flächenland. Seine Themenschwerpunkte sind die Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, Eindämmung von Lebensmittelverschwendung sowie die Schaffung von vertrauensvollen Beziehungen zwischen Verbrauchern und Wirtschaft.

Mit Hilfe des Ernährungsrats Brandenburg soll das Ernährungssystem auf lokaler und regionaler Ebene verändert, verbessert und zukunftsgerecht gestaltet werden. Außerdem möchte sich das zivilgesellschaftliche Gremium für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzen und Verbraucherinnen und Verbraucher sollen ein wachsendes Bewusstsein beim Einkauf sowie Verzehr entwickeln.

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