Landesweites Qualitätszeichen

pro agro sondiert Akzeptanz durch die Lebensmittelwirtschaft

Staatlich zertifizierte Qualitätszeichen auf Produkten der Lebensmittelwirtschaft sind für die Marktteilnehmer von hoher Bedeutung: Den Erzeugern, Produzenten und Händlern geben sie ein effizientes Vermarktungs-Instrument an die Hand, den Verbrauchern signalisieren sie bei Einkauf und Verzehr ein amtlich besiegeltes und somit höchst glaubwürdiges Qualitätsversprechen. Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium hat den Verband pro agro beauftragt, bei der regionalen Lebensmittelwirtschaft zu sondieren, ob und inwieweit ein solches landesweites Siegel auf Akzeptanz treffen würde.

Zwar hat pro agro bereits vor Jahren ein ähnliches Label eingeführt, das als Ausweis für ein „Qualitätserzeugnis – pro agro-geprüft – Aus kontrolliertem Anbau“ gilt. Dieses Siegel bezieht sich allerdings nur auf die Warengruppe Obst und Gemüse.

Markeninhaber und Lizenzgeber ist der Verband, der die Standards definiert hat. Die aktuellen Überlegungen laufen indessen auf die Einbindung sämtlicher regional erzeugter und verarbeiteter Lebensmittel hinaus neben der Erfüllung anspruchsvoller Qualitätskriterien muss außerdem die Herkunft eindeutig nachvollziehbar sein.

Ein wesentlicher Unterschied besteht ferner darin, dass das in Rede stehende neue Qualitätszeichen von der EU zugelassen sein soll. „Studien und die tägliche Praxis zeigen, dass Regionalität ein entscheidendes Kaufkriterium für die Verbraucher ist“, sagt pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold und fügt hinzu: „Ebenso wichtig sind allerdings Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Beides ist aus Sicht der Konsumenten durch ein staatliches Qualitätssiegel sichergestellt.“ Das gelte für Direktvermarktung und Lebensmittelhandel ebenso wie für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung.

Bereits im März hatte pro agro im Auftrag des Brandenburger Landwirtschaftsministerium eine erste Informationsveranstaltung einberufen, wo die Teilnehmer Unternehmen der Brandenburger Lebensmittelwirtschaft, Fachministerien der Landesregierung und andere– Gelegenheit hatten, sich mit den Vertretern der Marketinggesellschaften von Hessen und Baden-Württemberg über deren Erfahrungen mit Qualitätszeichen auszutauschen.

Das Siegel „Geprüfte Qualität“ Hessen wurde 2003 von der EU zugelassen. Es garantiert …

… Qualität:

Die Unternehmen, die dieses Zeichen für ihre Produkte verwenden dürfen, müssen zusätzliche, über dem gesetzlichen Niveau liegende Vorgaben und Qualitätsstandards erfüllen. Diese sind für Erzeuger, Verarbeiter und Vermarkterfestgeschrieben.

Sicherheit:

Die Vorgaben werden im Rahmen eines umfangreichen Qualitätssicherungssystems ständig kontrolliert, so dass die hohe Qualität, die Unbedenklichkeit und die Herkunft der Erzeugnisse vom Erzeuger bis zur Ladentheke nachgewiesen werden können.

… Nachvollziehbare Herkunft:

Um die Eigenschaft „Regionalität“ zu erfüllen, müssen die Erzeugnisse zum größten Teil aus der genannten Region stammen. Ausnahmen sind möglich, wenn einige Bestandteile nicht aus der Region bezogen werden können oder deren Bezug in der Region in erheblichem Maße unwirtschaftlich wäre. In Hessen nutzen rund 300 Produzenten das Zeichen; hinzu kommen ca. 400 Betriebe, die landwirtschaftliche Erzeugnisse für die Zeichennutzer herstellen.

„Gesicherte Qualität – Baden-Württemberg“

Träger und Lizenzgeber des Zeichens ist das Land Baden- Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Es handelt sich um ein Gütesiegel für Produkte, die nach besonderen produktspezifischen Anforderungen erzeugt und verarbeitet wurden. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das Zeichen gibt es mit oder ohne Herkunftshinweis und steht für

  • gesicherte hohe Qualität,
  • Produkte, die aus umweltbewusster und
  • kontrollierter Pflanzenproduktion stammen,
  • Produkte, die aus kontrollierter Tierhaltung stammen
  • Produkte, die die Anforderungen an die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ nach dem EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz   erfüllen.

Über 500 Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft nutzen das Label gegenüber dem Endverbraucher; hinzu kommen etwa 6.500 Betriebe, die Landwirtschaftliche Erzeugnisse für die Nutzung des Qualitätszeichens produzieren (Stand: jeweils Januar 2016). Der betriebswirtschaftliche Nutzen des Zeichens liegt darin, dass die Anwender an den verschiedenen Aktionen des Gemeinschaftsmarketings teilnehmen können.

Sie sind im Einkaufsführer „Geprüfte Lieferanten  für Schmeck den Süden“ aufgeführt, der als Grundlage für die Teilnahme an den Absatzfördermaßnahmen des Gemeinschaftsmarketings dient. Der Bekanntheitsgrad des Labels mit den drei Löwen liegt beim Verbraucher mittlerweile bei 80 Prozent.

Quelle: pro agro

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