Leidenschaftlicher Tatendrang führt zur Perfektion

Der Tanzkreis Fürstenwalde hat noch viel vor und beim Gespräch mit seinem Chef Marcel Schnieber wird einem das auch gleich klar. Er ist kaum zu fassen, es sprudelt einfach so aus ihm heraus und dabei erfülltes ihn mit besonderem Stolz, dass der Tanzkreis eine gewachsene Familie ist, die 122 Kindern ihren Traum vom Tanzen erfüllt – mit all seinen Freuden und harten Trainingsstunden. Die Weiterentwicklung des Tanzkreises steht an erster Stelle. In den vergangenen beiden Jahren haben die Höhepunkte sowie die Veranstaltungen, für die die Tänzer engagiert wurden, der Lernfortschritt und der daraus resultierende Zusammenhalt enorm zugenommen.

Natürlich ist das Anspruch und Verpflichtung zugleich, auch in den kommenden Jahren für eine weitere Qualitätssteigerung hart zu arbeiten. Aber die letzten beiden Jahre haben auch gezeigt, dass sich der Tanzkreis auf einem guten Weg befindet. Das ist in hohem Maße den Eltern zu verdanken, die mit einer Leidenschaft ans Werk gehen, die einem oftmals die Sprache verschlage, so Marcel Schnieber. 122 Kinder gehören bereits zum Ensemble und die Nachfrage steige, so dass man sich bereits mit Wartelisten auseinandersetzen müsse. Für ihn ist das schade, er würde gerne noch weiteren Kindern sein Wissen vermitteln, aber letztlich würde dann die Qualität leiden und man käme auch schon jetzt an die räumlichen Grenzen. Die Verantwortung steigt bekanntlich mit den Aufgaben und es ist ja auch kein Geheimnis, dass Marcel Schnieber seine langjährige Liebe geheiratet hat und schon bald väterliche Pflichten auf ihn warten. Doch dafür haben die beiden schon eine super Lösung gefunden: Da seine Frau ebenfalls dem Tanzkreis sehr gewogen ist und mit zum Team gehört, weiß sie um die Leidenschaft fürs Tanzen.

Der absolute Höhepunkt jedes Jahres ist das traditionelle einwöchige Trainingslager in Golzow. Die Kinder trainieren nicht nur, auch die Freizeitgestaltung wird großgeschrieben. Hier kommt der Förderverein Tanzkreis Fürstenwalde e.V. ins Spiel. Dieser ist ebenfalls ein Teil des Ganzen und kümmert sich um das Wohlbefinden der Tänzer, organisiert nebenbei kulturelle Highlights. Kurzum – die Mitglieder des Vereins unterstützen, wo sie können und gebraucht werden. Eltern nehmen sogar Urlaub, um logistisch zu helfen, beispielsweise beim Fundus, im Organisationsteam, bei Bühne und Technik, aber auch in der Küche halten alle zusammen. Das ist wie ein Familienbetrieb, jeder steht für den anderen ein. Die beiden Aufführungen mit der Präsentation des Erlernten sind das Nonplusultra. Dank der kreativen und handwerklich begabten Helfer war es möglich, einen besonders schönen und spezifischen Teil der Aufführung zum Leben zu erwecken: Aladdin und Schwanensee.

Diese waren so herausragend, dass dies nicht nur für Marcel Balsam für die Seele war, sondern auch in Standing Ovationes für die Künstler mündete. Die Tanzlehrer, die zum großen Teil aus der Tanzkreisszene kommen, hatten alle Register gezogen. Hut ab! Selbst Hannelore Holze, die ebenfalls zu den Aufführungen dabei war, hatte viele Worte des Lobes für das Erlebte. Sie hatte ja einst den Tanzkreis aus der Taufe gehoben und hat ihn maßgeblich geprägt. „Ich freue mich jedes Mal, wenn sie reinschaut, wir Projekte besprechen und ich mir noch Tipps holen kann. Es ist einfach ein schönes Vertrauensverhältnis, das sich in den Jahren aufgebaut hat, anders kann man das nicht sagen“, schwärmt Marcel Schnieber. Die Vernetzung untereinander im Landkreis und auch landesweit verhilft so zu manchem Auftritt des Tanzkreises. Seine Leidenschaft gehört in erster Linie dem Tanzkreis, aber er ist auch eben auch voller Tatendrang und gibt weiterhin in Workshops sein Wissen weiter.

Es hat sich gezeigt, dass es oftmals schwer ist für andere Tanzgruppen, einen geeigneten Choreographen zu finden, der das nötige pädagogische Einfühlungsvermögen besitzt. Ganz interessant war zu hören, dass er im Eisenhüttenstädter Friedrich-Wolf-Theater einst bei der Theaterproduktion „Snowys Abendteuer“ den Hauptpart, den Snowy, gespielt hat. Aber im Zuge der Übernahme des Tanzkreises und der damit wachsenden Verantwortung konnte er nicht mehr dabei sein, aber wenn es mal eng würde, stünde der begeisterte Tänzer natürlich zur Verfügung. Wenn der Tanzkreis-Chef so bei seiner Ideenfindung ist und ihn etwas elektrisiere und er dann bei der Umsetzung auf technische Hindernisse stößt, dann gibt nur eins: seinen Bruder Daniel fragen. Dieser hat nicht nur ein fundiertes Wissen, was mit Licht und Ton alles gemacht werden kann, sondern versteht die Komplexität der Sprache von Marcel. Die Umsetzung bedarf zumeist einer kleinen Ewigkeit, aber es ist heutzutage schon vieles machbar.

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Dabei denken die beiden schon jetzt an 2020, an die super Performance der Michael Jackson Show. Es gibt bereits die ersten Ansätze. Alle sind wie elektrisiert und haben, wie er, schon Ideen und Vorstellungen zum Ablauf. Das Durchforsten der einzelnen Möglichkeiten, die es ja heutzutage zuhauf und unerschöpflich gibt, hat schon begonnen. Dabei spielen viele wichtige Faktoren eine Rolle: in erster Linie die Choreografie, die Kostüme, die Bühnenaufbauten, welche Musik wie eingespielt wird, ob mit Lichteffekten oder der Nebel des Grauens, welche Moves herausgearbeitet werden sollten, welche Möglichkeiten es gibt, um bestimmte Sequenzen umzusetzen. Das und vieles mehr schwirrt gedanklich schon in den Köpfen herum. Und dabei steht erst einmal im kommenden Jahr das 40-ährige Jubiläum des Tanzkreises an. Gefeiert wird open Air am 24. August bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen auf der Parkbühne in Fürstenwalde. Das Jubiläum wird unter dem Motto „Tanzkreis und Freunde“ laufen.

Dabei ist das Gedankenspiel denkbar einfach, es sollen Weggefährten mit in das ganztägige Programm einfließen. Man denkt an Künstler, wie Kesh, Undine Lux, Musikala und weitere Akteure. Auf jeden Fall sind alle herzlich eingeladen, bei diesem großen Jubiläum mit dabei zu sein. 

Die Kreativität von Marcel kennt offensichtlich keine Grenzen, und schon ploppt die nächste Idee auf, mit einer visionären Aussicht. Er könne sich gut vorstellen, mit anderen Tanzgruppen der Region gemeinsam ein Musical auf die Beine zu stellen. Aber bis dahin ist noch Zeit, jetzt sind es erst einmal zwei Großprojekte, die gestemmt werden müssen und die qualitativ den bisherigen in nichts nachstehen sollen.

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