Amphibien wandern

Nach den dunklen Wintertagen lockt das anhaltende, warme Frühlingswetter mit den ersten Sonnenstrahlen dieses Jahr bereits sehr früh Frösche, Kröten und Molche aus ihren Winterverstecken. Für sie beginnt bei den lauen Temperaturen die Paarungszeit. „Wir haben Meldungen zu einer frühen Krötenwanderung in diesem Jahr erhalten“, erklärt Silvia Bender, Abteilungsleiterin Biodiversität beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Die Amphibien wandern mit Beginn der nassen, lauen Nächte von ihren Überwinterungsorten in Wäldern, Parks und Gartengebieten oft über mehrere Kilometer zu den Laichgewässern. Besonders gute Laichgewässer ziehen mehrere hundert bis einige tausend Amphibien an. „Leider überleben viele Amphibien die ersten Tage nach dem Winter nicht“, so Bender weiter. „Auf ihrer Wanderung müssen die Tiere oft Straßen überqueren – eine große Gefahr für sie. An manchen Orten sterben bis zu 70 Prozent der kleinen Wanderer bei der Überquerung einer einzigen Straße. Entweder werden sie überfahren oder es tötet sie der Luftdruck, der durch schnell fahrende Autos verursacht wird. Ganze Populationen können auf diese Weise umkommen.“

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Der Bund ruft Autofahrer dazu auf, in diesen Tagen und Wochen Rücksicht auf die kleinen Tierchen zu nehmen. Auf Strecken, die bei Amphibien beliebt sind, stehen oft Hinweisschilder mit Froschsymbol. Vor allem in regnerischen Morgen-, Abend- und Nachtstunden und bei milderen Temperaturen sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein und die Tempolimits einhalten. Es wird empfohlen, in den Gebieten nicht schneller als 30 km/h – möglichst sogar noch langsamer – zu fahren, da so der tödliche Luftstrom am Fahrzeug verhindert wird. Wer sich engagieren und den Kröten, Fröschen und Lurchen helfen möchte, kann sich an die örtlichen BUND-Gruppen wenden. Eine Übersicht gibt es unter https://www.bund.net/ueber-uns/bund-vor-ort/

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