Paritätischer Armutsbericht zeichnet düsteres Bild

Es ist eine ermutigende Nachricht, dass Brandenburg nach einem kontinuierlichen Rückgang der Armutsquote inzwischen auf Platz 3 im Länder-Ranking liegt. 15,2 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger sind von Armut betroffen. Die bundesweite Armutsquote liegt bei 15,5 und die ostdeutsche bei 17,5 Prozent. Aber das ist keine Entwarnung. Es sind immer noch zu viele Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Das gilt besonders für Menschen in den berlinfernen Regionen. Mit dem demografischen Wandel wird die Altersarmut in den kommenden Jahren zunehmen. Das ist ein ernstes Problem, das wir für viele Menschen mit armutsfesten Renten lösen könnten.

Besonders bedrückend ist das Ausmaß von Kinderarmut so die neue Sozialministerin Ursula Nonnemacher. Mehr als jedes fünfte Kind unter 18 Jahren muss in Brandenburg tagtäglich mit den Folgen materieller Armut zurechtkommen. Das wirkt sich auf alle wichtigen Lebensbereiche aus, besonders auf Bildung, Gesundheit und Teilhabe. Armut führt zu sozialer Ausgrenzung, die oft ein Leben lang wirkt. Unser Anspruch ist es, dass alle Kinder und Jugendliche unbeschwert aufwachsen können. Die Bekämpfung von Kinderarmut hat in Brandenburg einen hohen Stellenwert. Aber wir brauchen dafür in Deutschland dringend eine einheitliche, sachgerechte und armutsfeste Kindergrundsicherung. Wir haben bei der letzten Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder im November konkrete Vorschläge für eine Kindergrundsicherung diskutiert.

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Bis Ende 2020 wird ein umsetzungsfähiges Gesamtkonzept der Länder vorliegen. Dann ist der Bund gefordert, das in die Tat umzusetzen. Wichtig ist auch, dass alle Kinder, die einen Anspruch auf soziale Leistungen wie zum Beispiel das Bildungs- und Teilhabepaket haben, diese Unterstützung auch unbürokratisch bekommen. Es fällt vielen Familien schwer, den Überblick über alle Leistungen zu behalten. So nehmen bundesweit zum Beispiel nur 30 Prozent der Berechtigten den Kinderzuschlag in Anspruch, der Familien mit kleinen Einkommen stärken soll. Das müssen wir ändern. Familien brauchen Beratung und zusätzliche Unterstützungsangebote. Deshalb bauen wir dafür landesweit die Mehrgenerationenhäuser zu Familienzentren als niedrigschwellige Anlaufstellen aus so Nonnenmacher.

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