Samariteranstalten feiern 130-jähriges Jubiläum

Aus historischer Sicht ist das 750-jährige Jubiläum der Stadt Fürstenwalde ein Gottesgeschenk. Verschiedene Generationen begehen gemeinsam auf vielen Wegen dieses denkwürdige Ereignis. Dazu wird dem Anlass entsprechend eine Chronik der Stadt erarbeitet, die hoffentlich zum festgesetzten Termin im September und Oktober zu den Feierlichkeiten veröffentlicht und erworben werden kann. In diesem Jubiläumsjahr gibt es auch viele Unternehmen der Stadt Fürstenwalde, die ebenfalls Geschichte geschrieben haben und schreiben und in diesem Jahr festliche Momente zu diesem Anlass beitragen. Die Samariteranstalten gehören zu den größten Unternehmen und Arbeitgebern der Stadt und werden in diesem Jahr 130 Jahre alt. Gegründet hatte sie einst Pastor Albert Burgdorf.

Die Samariteranstalten wurden 1892 von Pastor Albert Burgdorf gegründet und haben seit 1911 die Rechtsform einer Stiftung bürgerlichen Rechts. Ihre Aufgabe hat Albert Burgdorf so beschrieben: Zweck der Stiftung ist die Übung der Barmherzigkeit an Unmündigen und Elenden aller Art, ohne Unterschied der Konfession. Ferner ist ihr Zweck die Ausbildung von Arbeiter und Arbeiterinnen für den Barmherzigkeitsdienst und die Verbreitung christlicher Literatur. Diese Zweckbestimmung kennzeichnet die Samariteranstalten als diakonisches Unternehmen bis heute.

Die Samariteranstalten sind durch und mit der Stadt Fürstenwalde geprägt und gewachsen. Viele der hier Lebenden arbeiten in den verschiedenen Bereichen der Samariteranstalten. Das Band der Freude, die Unterstützung, das Für-andere-da-sein sind Tugenden, die gelebt werden. Der Stolz auf Geschaffenes schwingt dabei mit. 130 Jahre diakonischer Arbeit während der vielen Jahrzente waren nicht immer leicht. Es gab Momente, die menschenunwürdig waren, aber das Licht und die Freude im Herzen schmiedeten eine bis heute andauernde Bindung. Es wurde viel geschaffen, mit vielen Händen – Kindertagesstätte, Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“, Altenpflege, Wohnbereiche, Christophorus-Werkstätten, dazu die Korczak-Schule, die, wie es Pastor Albert Burgdorf einst definierte, Menschen ausbildet. Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sozialassistenten und Heilpädagogen, die mit Herz und Verstand ihre Profession in ihrem Beruf gefunden haben. Auch Susanne und Friedrich Stachat mit ihrer Familie haben die Samariteranstalten mitgeprägt und unterstützen sie bis heute. Das Leben ist Veränderung. So sind die Samariteranstalten gefordert, sich stetig weiterzuentwickeln. Das geht am besten im auch kontroversen Austausch der verschiedenen Sichtweisen aller Beteiligten. Der Theologische Vorstand der Samariteranstalten, Pfarrer Paul-Gerhardt Voget, übergab 2019 den Staffelstab an den neuen Theologischen Vorstand, Pfarrerin Ulrike Menzel. Die Überraschung war gelungen und wenig später übergab der Kaufmännische Vorstand, Jürgen Hancke, die Leitung zum 1. Juni 2021 an Nicole Drews. Damit stehen nun zwei Frauen an der Spitze – mit geballter Frauenpower.
Pfarrerin Ulrike Menzel ist voller Tatendrang. Kommunikation ist ihr wichtig, dadurch kommt man gemeinsam weiter. Bevor sie sich für die Samariteranstalten entschied, nahm sie verschiedene Aufgaben in der evangelischen Kirche wahr, vom Dorfpfarramt bis zur Superintendentin. Alle Stationen haben sie gut vorbereitet für das, was die Samariteranstalten jetzt von ihr brauchen. Mittlerweile ist sie gut integriert. Die Warmherzigkeit und die Fähigkeit zuzuhören sind ihre Tugenden, die bei vielen Menschen besonders gut ankommen. Sie ist gern hier und möchte noch viel erreichen, das geht nur im Team. Mit Nicole Drews, die die Kaufmännischen Leitung innehat, ist die Arbeit unkompliziert und kollegial geprägt. Die Lebensjahre, die zwischen den beiden Vorständinnen liegen, machen sie zu einem guten Gespann, das sich gegenseitig ergänzt in Ansichten, Lösungsansätzen und Weitblick. Als nächstes Projekt ist ein Anbau an die Samariterkirche geplant, um barrierefrei zugängliche Sanitäranlagen zu schaffen. Die Denkmalpflege befürwortet einen Anbau in Würfelform, damit alt und neu im Ensemble gut zu unterscheiden sind. Das ist nur eins von vielen Projekten, die die beiden Vorstandsfrauen für die nächsten Jahre voranbringen wollen.

130 Jahre Samariteranstalten im 750. Jahr der Stadt Fürstenwalde machen stolz. Das Fest, das am 4. September stattfinden wird, soll in jedem Falle ein Sonnentag werden, denn auch das Radscharmützel findet an diesem Tag statt. Man freue sich, dass die Samariteranstalten zu diesem denkwürdigen Tag auch eine Premiere feiern und eine Bonusstelle für das Radscharmützel einrichten können. Kommunikation bringt zusammen, so Pfarrerin Ulrike Menzel. Das Samariterfest wird an alte Traditionen anknüpfen, wie den Gottesdienst auf der Festwiese um 10 Uhr, zu dem natürlich alle herzlich eingeladen sind. Zur großen Freude des Vorstandes wird der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein, mitfeiern und die Predigt halten. Das gewohnt bunte Programm schließt mit einem stimmungsvollen Konzert, in dem Steffen Liebscher, Schüler der Korczak-Schule, bekannte Liedermachersongs gekonnt interpretieren wird. Alles unter dem Motto „Beherzt bleiben“. Denn 130 Jahre Samariteranstalten bedeuten viele beherzte Menschen, über die sich die Stiftung bis heute freuen kann und die auch in Zukunft gebraucht werden.

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