Gäste begeistert – endlich mal wieder was los!

Die Braufreunde und die Stadt Fürstenwalde hatten dieses zweite Erntefest super durchorganisiert – sowohl, was die Auswahl und Anzahl der regionalen Händler als auch für das kulturelle Programm betrifft. Beides an einem Tag zu verbinden, das Erntefest und die Abstimmung zum Bürgerbudget, war schon im vergangenen Jahr der Schlüssel zum Erfolg. Und dieses Erfolgskonzept setzte sich in diesem Jahr fort. Seit März, also mit Beginn der Pandemie, hatte es ja so ausgesehen, als ob es in diesem Jahr nichts mehr zu feiern geben würde. Und man hat auch lange überlegt, ob dieses Fest mit einem geeigneten Hygienekonzept tatsächlich zu stemmen sein würde. Es bedurfte einer einheitlichen Entschlossenheit aller mitwirkenden Organisatoren und Sponsoren, dieses Fest trotz allem zu veranstalten. Was dabei herausgekommen ist, konnten wir alle am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein miterleben. Um auf den Platz zu kommen, gab es zwei Zugänge, über das Rathauscenter und die Fürstengalerie, die ebenfalls zum verkaufsoffenen Sonntag und zum Verweilen einluden. Wenn es an diesen Stellen zeitweise zu Verzögerungen kam, dann war das der Registrierung der Gäste geschuldet, denn nicht alle wussten von der Möglichkeit, sich vorab auf der Postkarte zu registrieren. Die Gäste nahmen es gelassen, immerhin kamen nach Zahlen der Stadt etwa 3.600 Besucher. Ob das ein Rekord ist, wird sich zeigen. In jedem Fall war es eine ausgelassene und fröhliche Atmosphäre, nach so langer Zeit der kulturellen Abstinenz. Eröffnet wurde das Fest durch die Organisatoren nebst dem Segen durch den evangelischen Pfarrer der St. Marien Domgemeinde, Kevin Jessar. Traditionell wird immer ein Fass angestochen. Braumeister Oliver Wittkopf vom „Rathaus Bräu“ hatte eigens für dieses Erntefest ein würziges Bier angesetzt und Pia, die 1. Bier-Karpfen-Königin, schlug beherzt und resolut das Fass an. Besonders für die Kinder gab es eine Menge zu erleben, beispielsweise beim Kinderfest der E-DIS oder im Back-Bus, den die Bäcker- & Konditoren-Innung „Germania“ organisiert hatte, wo die Kinder nach Herzenslust ihre kreative Ader ausleben konnten. Auch die „Kochfamilie“ unterstützte die Kids mit ihrem Wissen um die Zubereitung von Gemüsepuffern, was super ankam. In der Touristeninformation herrschte gleichfalls reger Betrieb, die Besucher holten sich interessante Anregungen für Ausflüge in und um Fürstenwalde. Hier gab es für alle Fälle den richtigen Prospekt.

Wolfgang Scharmer, seines Zeichens Innungsobermeister, war ebenfalls mit dabei und zauberte mit seinem rollenden Holz-Backoffen frische Kirschbuchteln, die auf der Zunge aromatisch zergingen. Und in unmittelbarer Nähe hatte die Kulturbrennerei Streitberg ihre Zelte aufgeschlagen, mit Obstbränden aus eigener Produktion. Derweilen war die Bühne mit vielen Aktionen belegt: Das Tanzstudio „Miral“ präsentierte tänzerische Ideen aus der Gypsi-Szene, die „Fürstenwalder Stadtmusikanten“ brachten mit ihrer Musik die Menschen zusammen und Undine Lux sang sich mit Schlagern aus der eigenen Feder in die Herzen der Gäste. Und der Regionalist und Marktchef des Festes, Bernd Norkeweit, moderierte nicht nur den gesamten Tag, sondern begleitete und unterstützte „seine“ regionalen Markthändler, die ihm mit Begeisterung von diesem tollen Tag des Geschehens berichteten. Das ist natürlich Bestätigung und Dank, dass sich der Aufwand gelohnt hat, solch eine Festivität glanzvoll umzusetzen – und dabei noch mit sage und schreibe 30.000 Schritten die eigene Gesundheit gefördert zu haben. Im Schnitt waren den gesamten Tag über 850 Gäste vor Ort, die das Fest in vollen Zügen genossen. In der Galerie der Stadt, im Alten Rathaus, fand dann am frühen Nachmittag dazu noch eine Ausstellungseröffnung statt, die sich vor interessierten Besuchern kaum retten konnte. Ein großes Lob für die Sicherheit geht ganz klar an die „Security Company“, die an den Ein- und Ausgängen eine gute Arbeit gemacht hat. 

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Das Bürgerbudget war ebenfalls, wie in jedem Jahr seit seiner Einführung in Fürstenwalde, stark gefragt. Betreten musste man das Alte Rathaus mal von der anderen Seite, das Hygienekonzept sah geordnete Laufwege vor und der „Schnuffi“ war selbstverständlich Pflicht. Die Registrierung erfolgte ganz unkompliziert. Die Damen der Stadtverwaltung zeigten Flagge mit dem „Fürstenwalder Schnuffi“, das kam gut an, sah zudem auch noch ganz gut aus und zeichnete ein Bild der Individualität, ganz zauberhaft.

Sechs Projekte mit einem Gesamtvolumen von 70.500 Euro bekamen den Zuschlag. Die übriggeblieben 10.000 Euro, so Jens Mörsel, werden im nächsten Jahr mit in die Waagschale geworfen. Laut Satzung darf nur der direkte Nachfolger in der Liste der Projekte bedacht werden und es darf dabei keiner übergangen werden.
Das Projekt 33 „Badestrand Trebuser See aufwerten“ mit veranschlagten 15.000 Euro konnte somit nicht realisiert werden, es fehlen 5.000 Euro. Aber dafür gibt es Geld aus der Bürgerbudget für die Gestaltung der Kinderbibliothek, die Beleuchtung des Ampferweges, die Außenanlage am Fürstenwalder Tierheim, ein Spielgerät für Molkenberg, neue Steganlagen am Trebuser See sowie freies Internet für die Stadt Fürstenwalde.

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