Auftakt zur Umsetzung der ersten Radverkehrsstrategie

Radwege sind eine wichtige Voraussetzung, aber was kann darüber hinaus getan werden, um den Umstieg vom Auto auf das Rad zu erleichtern? Dieser Frage sind Vertreter von Kommunen und Experten auf der vierten Fachkonferenz „FahrRad“ nachgegangen. Eingeladen hatte das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg und die Stadt Eberswalde. Die Konferenz ist gleichzeitig der Auftakt zur Umsetzung der ersten Radverkehrsstrategie des Landes.

Anne Fellner, Baudezernentin Eberswalde: „Mobilität ist in unserer Zeit zu einem wichtigen Grundbedürfnis des Menschen geworden. Wir als Kommune haben dafür zu sorgen, dass Jeder, unabhängig von der Wahl seiner Verkehrsmittel, diesem Grundbedürfnis nachkommen kann. Es ist aber genauso unsere Pflicht, uns für eine intakte Umwelt einzusetzen, diese zu schützen und zu bewahren. Um mehr Menschen vom Auto auf das Rad zu bewegen, müssen neben einer gut funktionierenden Infrastruktur, ausreichend gute Anreize dafür sorgen, Verhaltensänderungen herbeizuführen. Dies ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, und ich hoffe, dass wir auf dieser Fachkonferenz zu einem intensiven Austausch kommen.“

Stephan Loge, Landrat Kreis Dahme-Spreewald, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg: „Wir sind sicher, dass mithilfe unseres gut aufgestellten Netzwerkes aus Städten und Landkreisen das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundheitsförderndes Fortbewegungs- und Transportmittel in Brandenburg weiter gestärkt wird. Neben mehr Sicherheit im Radverkehr steht die Gewinnung weiterer Mitglieder im Vordergrund unserer Arbeit.“

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Ministerin Kathrin Schneider: „Wir wollen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich erhöhen. Dies tun wir auf Grundlage unserer Radverkehrsstrategie, mit der wir jetzt in die Umsetzung gehen. Zu den wichtigen Zielen gehören beispielsweise der Bau von neuen Radwegen und Verbesserungen für die kombinierte Nutzung von Bahn und Rad. Wichtig ist aber auch, den Spaß und die Begeisterung für das Fahren mit dem Rad zu wecken und zu fördern. Dafür suchen wir auf der Konferenz nach Anregungen und Ideen.

Hintergrund ist das 17 der 51 deutschlandweiten Routen durch Brandenburg verlaufen, rund 25 Prozent der Urlaubsgäste fahren Rad und rund 850 Millionen Euro werden pro Jahr durch den Radtourismus im Land umgesetzt. Seit 1995 wurden allein an Bundes- und Landesstraßen 215 Millionen Euro in Radwege investiert. So konnten 2000 Kilometer straßenbegleitende Radwege gebaut werden. Mit weiteren Fördermitteln des Bundes und Landes im Umfang von 148 Millionen Euro entstand außerdem ein ca. 7.000 km langes touristisches Wegenetz für Radfahrende. Ziel der Brandenburger Radverkehrsstrategie ist es, den Anteil des Umweltverbundes, das heißt die Verknüpfung von Fußgänger-, Rad-, und öffentlichem Verkehr, bis 2030 auf über 50 Prozent zu erhöhen und die umweltpolitischen, gesellschaftlichen und sozialen Anforderungen zukünftiger Mobilität handlungsorientiert zu unterstützen.

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