Mal ehrlich, sind Sie nicht auch im tiefsten Herzen ein Freund von Verschwörungstheorien? Ich bin inzwischen soweit. Für mich steht fest, dass nicht die Leipziger Montagsdemos die Wende bewirkten, sondern Stalin, Roosevelt, Churchill und De Gaulle. Warum? Ganz einfach: Nachdem sich zwei deutsche Staaten etabliert hatten, stellten die Siegermächte fest, dass es viel schwieriger ist, zwei Deutschlands zu überwachen als ein einziges. Damit: Deutschland muss wieder auf einen Staat reduziert werden. Klingt logisch. Schließlich sind mehrere Gören wesentlich schwerer zu beaufsichtigen als eine einzelne. Gesagt – getan. Aus dem Untergrund heraus wurden Menschen mobilisiert, die gegen das vermeintlich schwächere System aufbegehrten. Dummerweise traf es die DDR, denn dass die BRD kurz vor der Pleite stand, wussten damals nur wenige.

 Dass die Treuhand beim Plattmachen der DDR-Betriebe nur die halbe Arbeit machte, wissen bis heute auch nur eine Handvoll Leute, die genau deshalb immer noch um ihr Leben fürchten müssen. Denn eigentlich sollte eben diese Treuhand die Wirtschaft in ganz Deutschland platt machen. Damit die Siegermächte endlich wieder ruhig schlafen können. Wie wir alle wissen, wurde die Treuhand (wahrscheinlich von Kohl) unterwandert und machte (ungestraft) nur halbe Arbeit. Dann war lange Zeit, viel zu lange Zeit, Ruhe. Es fand sich einfach kein Ansatzpunkt für ein weiteres Agieren. Inzwischen ist die Globalisierung so weit fortgeschritten, dass die Verschwörungen geradezu unentwirrbar scheinen.

 Ich gehe sogar so weit, dass die irdischen Mächte überhaupt keine Rolle mehr im Gewirr der Intrigen spielen. Denken Sie doch mal selber nach: Anders lässt sich der Diesel-Zirkus, der Deutschland (und wie es scheint, NUR Deutschland) umtreibt, nicht erklären. Der Diesel, bislang Heilsbringer gegen das CO2-Problem, macht Gesundheitsprobleme. Aha. Angeblich. Die vom Dieselmotor erzeugten Stickoxide sind MUTMASSLICH gesundheitsschädlich. Die Mutmaßung, dass Glyphosat krebserregend ist, reichte dagegen übrigens nicht für ein Fahrverbot Glyphosat-ausbringender Nutzfahrzeuge. Das nur mal so nebenbei.

 Aber zurück zu meiner Verschwörungstheorie. Sie werden es durchaus plausibel finden. Weil es plausibel ist! Weg vom Dieselmotor! Weg von der Stickoxid-Schleuder. Dafür hin zum Benziner, dem schnellen CO2-Brüter. Hin zum Elektroauto, vollgetankt mit Strom aus den besten CO2-Reaktoren, die es derzeit gibt, nämlich den Braunkohlekraftwerken. Oder mit Windkraftstrom, wobei es keine Sau interessiert, wie viel CO2 bei deren Produktion freigesetzt wird. Oder bei der Offshore-Montage, bekanntlich fahren die Schlepper, Frachter und Zubringer nicht mit Zuckerwatte. Von der Wartung rede ich hier gar nicht.

Es sind Aliens, glauben sie mir! Das ist nämlich der Plan: Stickoxide verringern (möglicherweise) die Lebenserwartung der Erdbevölkerung. Ein langwieriger Prozess. So lange will kein Klingone oder wer auch immer warten. CO2 dagegen löst das Bevölkerungsproblem viel rascher und effizienter. Erderwärmung, Abschmelzen der Polkappen, Anstieg des Meeresspiegels, Unwetterkatastrophen und so weiter. SO schafft man die Menschheit nachhaltig ab. Nicht mit diesen laschen Stickoxiden. Klar, eine verkürzte Lebenserwartung der Fleischfresser verringert auch deren Schadstoffemission, das nehmen die Auerirdischen aber billigend in Kauf.

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Wer tot ist, furzt zwar nicht mehr, das lässt sich aber mit einem Benziner-SUV spielend kompensieren. CO2-mäßig betrachtet.

Aber im Ernst und mal alle Verschwörungstheorien beiseite lassend: Ist es nicht verantwortbarer ein paar Münchnern, Stuttgartern oder Berlinern(!) mutmaßlich das Leben zu verkürzen, als ganze Inselstaaten garantiert absaufen zu lassen? Ist das zynisch? Oder ist es zynisch, zur Klimaerwärmung beizutragen, weil wider besseres Wissen wieder Benziner hofiert werden, Klimakillergaserzeuger?

So lange der öffentliche Personenverkehr mit seiner Leitungs- und Preisstruktur und geradezu zur Nutzung eigener Kraftfahrzeuge zwingt, wird es keine befriedigenden oder gar nachhaltige Lösungen geben. Denn private Verkehrsunternehmen werden immer profitorientiert wirtschaften wollen und müssen. Und sage mir niemand, dass die Politik das nicht weiß…

Werner Menzel, besorgter Bürger

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