Sehr geehrter Herr Alter,

ich habe eine ganze Weile mit mir gezaudert, ob ich überhaupt ein Schreiben auf diesen offenen Brief erstelle, da ich nicht der direkte Ansprechpartner bin. Da wir (Limes Protect) jedoch in Ihrem Brief genannt werden und ich diesen auf direktem Wege erhielt, habe ich mich letztendlich doch dazu entschlossen.
Seit einiger Zeit beobachte ich mit Sorge als Bürger dieser Stadt, der keiner Partei und auch nicht dem Stadtparlament angehört, wie gute alte Tugenden, wie gegenseitiger Respekt sowie eine angemessenen Diskussionskultur innerhalb des politischen Diskurses immer seltener werden und zunehmend polemisiert wird. Diskussionen, die im Parlament geführt werden sollten, werden in die Parallelwelt der sozialen Medien getragen, in denen jeder so ziemlich alles unbelegt behaupten kann. Ich würde Sie auch bitten, nicht auf die Rolle des BM zu zentrieren. Dieser wurde durch die Mehrheit der Bürger gewählt und hat damit seine Legitimität für den dafür vorgesehenen Zeitraum erlangt, wie Sie so schön sagen, Punkt. Er sollte seine Rolle natürlich frei von parteipolitischen Zwängen ausüben und auch die Sorgen und Interessen der Bürger vertreten, die ihn nicht gewählt haben, was seine Chancen einer Wiederwahl drastisch erhöhen würde. Bürgermeister kommen und gehen naturgemäß, Fürstenwalde aber existiert bereits 750 Jahre und nur am Wohl unserer Stadt und seiner Bürger Eitelkeiten sollte sich unser aller Agieren ausrichten.

Und da kommen wir schon zum Punkt, der Themen, die unsere Bürger aktuell beschäftigen.
Leider gibt es m.E. zum Themenkomplex Surf-Era / Schwapp / Schwimmhalle 2.0 bisher keine konkrete, valide Faktenlage, die es dem Stadtparlament möglich machen würde, auf einer gesicherten Faktenbasis zu entscheiden.
Was wir nach meiner Beobachtung haben, sind die guten alten potemkinschen Dörfer:

  1. Surf-Era:

Wir haben zum Stadtfest sehr schöne Bilder gesehen und entsprechende Erläuterungen im Lichte der dafür Werbenden erhalten. Fakten jedoch, die belegen, dass wir mit diesem Projekt später nicht in unruhiges Fahrwasser gelangen, bisher leider nicht. Diese Fakten wurden uns jedoch durch die Herren der Surf-Era auf der Veranstaltung des Stadtfestes zugesagt und wir sind schon sehr gespannt auf die hoffentlich ausführlichen und validen Informationen, die wir zu unserem Fragenkatalog erhalten sollen (diesen habe ich im Zuge der angestrebten Transparenz als Anlage angehangen). Das ist sicherlich der richtige erste Schritt, um gegenseitiges Vertrauen und Transparenz herzustellen. Weniger vertrauensbildend war die Tatsache, dass die Ergebnisse der offensichtlich manipulierten Umfrage der MOZ während der Präsentation auf dem Stadtfest instrumentalisiert wurden und niemand eingeschritten ist.

  1. Schwimmhalle 2.0:

Hier ist Gevatter Potemkin noch am Zimmern der Fassaden. Fakt ist, laut Stadtkämmerin, dass die Stadt keine Mittel für den Bau dieser Schwimmhalle 2.0 hat. Ein belastbares Konzept für die Schwimmhalle steht noch nicht, somit auch nicht dessen Kostenrahmen, die Finanzierung ist völlig unklar.

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Somit kann aus meiner Sicht ein Beschluss, der schlussendlich in den Abriss des Schwapp münden soll, doch erst gefasst werden, wenn es absolut klar und mit gesicherten Fakten hinterlegt ist, dass der Bau einer neuen Schwimmhalle erfolgen kann und diese unter Betrachtung aller Aspekte, also auch der Betriebs-, Finanzierungskosten (Zuschüsse der Stadt versus Einnahmen aus den Steuern der Surf-Era…), als auch über den tatsächlichen Rahmen der Kosten einer Sanierung des Schwapp, bekannt sind und die gewünschte neue Konzeption aus Surf-Era/Schwimmhalle 2.0 über einen längeren Zeitraum hin für die Stadt vorteilhafter ist.
Damit und nur damit könnten Sie Kritiker des Projektes zum Schweigen bringen und eventuell sogar zu Unterstützern wandeln.

Bis dahin würde ich mir wünschen, dass die Debatte sachlich und von gegenseitigem Respekt geführt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Marko Bartusch

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