Vorfrühlingsgefühle bereits im Januar

Der Winter in Brandenburg endete 2020 bereits im Januar – zumindest, wenn es nach den Pflanzen geht. Die Auswertung der phänologischen Daten durch den Deutschen Wetterdienst und die Auswertung des Pollenflugs dokumentieren eine bislang nie aufgezeichnete Verschiebung des Vorfrühlingbeginns nach vorn. Referenzpflanze für den Vorfrühling ist die Haselnuss. Während im Zeitraum von 1951 bis 1980 der Beginn des Vorfrühlings noch mit dem Monatswechsel Februar-März einherging, rutschte dieser Termin im aktuellen Referenzzeitraum 1990 bis 2019 auf Mitte Februar vor. Bereits in den weit überdurchschnittlich warmen Jahren 2018 und 2019 zeigten Hasel und auch Schneeglöckchen ihre Blüten bereits am Ende der ersten Februarwoche. Das Jahr 2020 verlegt den Beginn der Blüte damit auf den 25. Januar, das ist ein neuer Rekordwert. So gemessen liegt der kürzeste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen hinter uns. Bereits die Winter 2018 und 2019 waren um 23 bzw. 24 Tage gegenüber dem Vergleichszeitraum 1951 bis 1980 deutlich verkürzt, was einer Abnahme der Wintertage von über 20 Prozent entspricht und vor allem zu einer Verlängerung des Vorfrühlings führt. An einzelnen Standorten in Brandenburg wurden Haselblüten schon zwischen dem 15. und 17. Januar vermerkt. Der Pollenflug der Hasel ist ebenfalls schon auf einem „geringen bis mittleren“ Maß angekommen. Die vorliegenden Daten und Auswertungen beschreiben den Klimawandel in der Region.

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