19. Tour de Tolérance – gemeinsam Stärke zeigen

Auch, wenn das Wetter nicht gerade zum Fahrradfahren einlud, waren doch immerhin weit über 100 Enthusiasten zur 19. Tour de Tolérance nach Erkner ins Sportzentrum gekommen, um an der traditionellen Tour teilzunehmen. Der Bürgermeister der Stadt Erkner, Henryk Pilz, selber ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer, freute sich indes, dass die Tour zum ersten Mal in Erkner ihren Start hat. Er selbst radelte die gesamte Strecke natürlich mit. Pünktlich um 9 Uhr gab er den Startschuss. Begeistert zeigten sich die Organisatoren im Vorfeld von einer älteren Dame aus Strausberg, die sich nach wie vor sportlich betätigt und mit 92 Jahren als ältestes Mitglied an der 78-Kilometer-Tour teilnahm. Etwas Besonderes war die nun schon 19. Tour de Tolérance auch deshalb, weil sich gerade in der derzeitigen Situation in Deutschland und der Welt zeigt, wie wertvoll Toleranz und Verständnis im Umgang miteinander sind. Die 2001 in Eberswalde entstandene Tour hat sich seither entwickelt und kann auf eine beachtliche Geschichte zurückblicken. Diese Tour entwickelte sich aus dem Umstand eines rassistischen Überfalls, der durch die Medien ging und der Stadt Eberswalde ein schlechtes Image bescherte. Das war so nicht hinnehmbar und die Zivilgesellschaft ließ mit der Tour Fakten sprechen.

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Über 1.000 Menschen der Region kamen zusammen und fuhren damals 85 Kilometer über Berlin durchs Brandenburger Tor nach Potsdam, um einen Achtungspunkt zusetzen. Für die Tour hat Ministerpräsident Dietmar Woidke die Schirmherrschaft übernommen und sandte ein Grußwort an die Teilnehmer: Gerade jetzt gilt es, öffentlich Flagge gegen Populismus und Rechtsextremismus zu zeigen. Demokratie und Mitmenschlichkeit stehen auch in angespannten Zeiten, wie wir sie gegenwärtig erleben, nicht zur Disposition. Die Organisatoren der Tour haben sich mit der Motorradstaffel der Polizei und den Johannitern Oder-Spree getroffen und die Route festgelegt. Sie waren in Mannschaftsstärke mit dabei und sicherten die Strecke, die über Neu Zittau, Königs Wusterhausen, Wolzig, Storkow, Spreenhagen und Grünheide führte, ab. Dazu kam noch ein Rettungsbus von der Barnimer Busgesellschaft, der half, wenn Radfahrer nicht mehr konnten, sie aufnahmen und wieder zurück an den Startpunkt begleiteten.

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