Architektenkammer zeigt zu ihrem 30-jährigen Bestehen 2 x 30 Bauten

Wie jedes Jahr am letzten Junisonntag, lädt die Brandenburgische Architekten-kammer am 27. Juni zum bundesweiten Tag der Architektur. 60 aktuelle Gebäude und Freianlagen werden bei Führungen von 13 bis 18 Uhr vorgestellt. Zu den 30 Projekten, die in diesem Jahr ausgewählt wurden, kommen 30 aus dem Jahr 2020, die pandemiebedingt nur online präsentiert werden konnten. Somit bietet sich Architekturinteressierten im ganzen Land ein einmalig breites Spektrum guter Baukultur. Auch wenn die Zahl von 2 x 30 Projekten dem Zufall geschuldet ist, freut sich die Brandenburgische Architektenkammer im Jahr ihres 30-jährigen Bestehens, mit dieser Menge gelungener Bauwerke auf den Einsatz ihrer Mitglieder für eine qualitätsvolle gebaute Umwelt hinweisen zu können.

„Mein Dank gebührt auch den Bauherrinnen und Bauherren, die gemeinsam mit ihren Architektinnen und Architekten 60 Projekte der Öffentlichkeit zugänglich machen und präsentieren wollen.“, so Infrastrukturminister Beermann. „Gerade in der Pandemie wird uns allen bewusst, welch hohen Stellenwert gut gestaltete Räume in unserem Leben einnehmen“, sagt Kammerpräsident Christian Keller. „Home-Office, Home-Schooling und die Isolation einer Quarantäne werfen ein neues Bild auf die Art und Weise wie wir wohnen, leben, aber auch wie wir Arbeit organisieren.“ Unter den zu besichtigenden Projekten finden sich auffällig viele, die die Besonderheiten des Ortes, den Respekt vor dem Bestand und das Bedürfnis nach Gemeinschaft thematisieren.

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Vereint sind die drei Aspekte beispielhaft in einer ehemaligen Bonbonfabrik in Wittenberge, hinter deren stuckverzierten Gründerzeitfassaden nun die modernen Räume des SOS-Kinderdorfes Prignitz liegen. Kinder und Jugendliche haben dort ein freundliches neues Zuhause, während den Wittenbergern der charakteristische Altbau erhalten blieb. Das Gemeindezentrum der katholische Kirche St. Hedwig in Müncheberg fügt dem Gotteshaus aus den 1930er Jahren drei weitere Satteldachbauten hinzu, so dass Alt und Neu zu einem Ensemble mit der Anmutung einer kleinen Stadt verschmelzen. Eine wechselvolle Geschichte bis hin zum drohenden Abriss hat das Alexander Haus in Groß Glienicke hinter sich, das ein jüdischer Arzt 1927 als Sommerhaus erbauen ließ. Nach der behutsamen Wiederherstellung des Originalzustandes dient es heute als Bildungs- und Begegnungsstätte für den interreligiösen Dialog. Auf dem Gutshof in Pradikow, einem Dorf in der märkischen Schweiz, entwickelte eine Gruppe Gleichgesinnter schon vor Corona ein Konzept gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens. Ihre sanierte und neu ausgebaute Dorf-scheune wirkt als vielfältig nutzbarer Vermittler zwischen alteingesessener und zugezogener Bewohnerschaft.

Die Brandenburgische Architektenkammer erwartet wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher zum Tag der Architektur. Bei den Führungen gelten die am 27.Juni maßgeblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Eine Gewährleistung für Innenbesichtigungen besteht nicht. Je nach Gesetzes- und Infektionslage müssen einzelne oder auch alle Führungen abgesagt werden.

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