Sanieren statt Eleminieren

Erklärungen und Antworten
auf Offenen Brief an Bürgermeister Herrn Rudolph
Bäderbetrieb, Spreeschwimmhalle und Freizeitbad „SCHWAPP“ vom 28. April

Werte Fürstenwalderinnen & Fürstenwalder!

Mitte Mai gab es die Gesprächsrunde mit unserem Bürgermeister, Herrn Matthias Rudolph.

Es war eine sehr umfangreiche und intensive Diskussion unter Anhörung beider Seiten über 4,5 Stunden. Wir konnten so viele Ideen und Argumente austauschen.
Der Bürgermeister unserer Stadt erläuterte die Visionen zum Projekt Surf-Era aktiv mit einer Präsentation zum Vorhaben. Im Anschluss beantwortete er die Fragen zum „Offenen Brief“. Die Komplexität kann ich leider nicht umfänglich beantworten.
Dazu einige wichtige Auszüge, die der Verein „Limes Protect“ und der Bürgermeister zum Thema dargelegt haben.

In den Medien, aus dem Rathaus und von den Stadtverordneten wird das gesprochene Wort oft aus dem Zusammenhang gerissen und damit nicht sachdienlich dargestellt, Folge sind Fehlinformationen und Gerüchte.
Der Standort für die Surf-Era auf dem Gelände der Spreeschwimmhalle/Spaßbad „Schwapp“ und DAW/ehemals Lacufa ist das Resultat von einem Standortauswahlverfahren für 3 bis 4 mögliche Standorte in Fürstenwalde wegen der Erschließung, möglicher Bebauung und Zuschnitt des Geländes.

Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wurde ein Gutachten vom Ing.-Büro Wach GmbH – Beratende Ingenieure und Sachverständige für Schwimmbäder angefordert, welches erhebliche Mängel für eine Sanierung (Kosten ca. 27 Mio. €) mit Schließzeiten bis 15 Monate für das gesamte bestehende Sportbad vorsieht (Stand: März 2020). Im Dezember 2020 stellte Dr. Schieben in einer außerordentlichen Stadtverordnetenversammlung ein Gutachten zu wirtschaftlichen und baulich notwendigen Maßnahmen zum Erhalt Spreeschwimmhalle/Freizeitbad „Schwapp“ vor.

Einige Bereiche, wie das „Schwapp“, Sauna und Fitnessstudio, arbeiten mit Gewinn.
Mit Aufwendungen am Bau von mindestens 11 Mio. € kann das Spaßbad in der Form, wie vor der Schließung durch Corona-Maßnahmen, mit leichten Veränderungen der Angebote und Eintrittspreise, wirtschaftlich betreiben werden. 300.000 Besucher im Jahr zählt das gesamte Schwimm- und Freizeitbad. Zurzeit arbeitet Dr. Schieben noch mit Fachingenieuren zur Konkretisierung der Zahlen zum möglichen Erhalt – als Ausweichmöglichkeit.

Der Verein „Limes-Protect“ setzt sich für den weitestmöglichen Erhalt der original Spreeschwimmhalle ein. Der Bürgermeister zeigte hierfür Verständnis und versuchte, gemeinsame Kompromissansätze zu finden. Er sicherte als Mindestansatz den Erhalt einzelner Teile der Spreeschwimmhalle und einen möglichen Transfer in ein neues Schwimmbad zu. Er stellte darüber hinaus ein Gespräch mit der SURF-Era GmbH in Aussicht, in dem er nochmals einen möglichen Erhalt des Originalbaus thematisieren wird.

Der Königsweg würde für uns mit der Wiederherstellung der alten Glasfassade auf der Westseite, nur Abriss des Spaßbades mit Sauna, wenn die Variante Surf-Era so kommt, wie in der Tageszeitung „Märkische Oderzeitung“ vom 8. Mai im Spreejournal von der 2. Werkausschusssitzung der Fürstenwalder Sport- und Freizeiteinrichtungen berichtet, erreicht sein. Es ist aber auch klar geworden, dass zwar Kompromisse bestmöglich angestrebt werden, aber der nach jetzigem Stand verträglichste, insgesamt für die Stadt aussichtsreichste und somit weiter präferierte Weg der ist, der von der Stadtverordnetenversammlung derzeit verfolgt wird.

Wenn die Sanierung jedoch aus Kostengründen, gegenüber dem Neubau, die Integration der alten Spreeschwimmhalle unter dem Dach der Surf-Era dennoch zum Tragen kommt, entfällt ein Neubau in modularer Fertigbauweise nach noch festzulegenden Kriterien (25m- oder 50m-Becken mit Cafeteria, Reha-Bereich, Sauna) am Standort „Große Freizeit“.

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Die Kunst am Bau der Schwimmhalle von Gerhard Goßmann wird in jedem Fall erhalten und aufgewertet.

Durch diese 6 ha große bauliche Anlage mit all diesen Attraktionen (Surf-Becken, Wasserrutschen, Wellness- und Grottenlandschaften, Hotel, Kletter-Areal unter einem lichtdurchlässigen, auch zu öffnenden Dach kann ein „Aqua-Park“ mit Besucherzahlen bis zu 500.000 Besuchern pro Jahr entstehen, der ein Parkhaus zwingend nötig macht, welches ebenfalls von der Surf-Era-GmbH und ihrer Investorengruppe am Standort
„Große Freizeit“ – auf dem Grundstück der bereits bestehenden Parkplätze – geplant und finanziert wird, sollte es ausschließlich durch die Surf-Era genutzt werden.

Mit der Entstehung dieses Aqua-Parks entstehen neue Freizeitangebote. Dadurch wird das Stadtgebiet „Fürstenwalde Nord“ aufgewertet, wodurch auch ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2017 umgesetzt wird.

Im integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) ist das Ziel der Entwicklung eines modernen Sport-, Bildungs- und Freizeitcampus an der „Großen Freizeit“ genauso wie die Revitalisierung und Nachnutzung des Industriestandortes „Lacufa“ bereits festgeschrieben. Diese Ziele sind für Fürstenwalde/Nord mit jetzigen Möglichkeiten und der konstruktiven Zusammenarbeit schneller erreicht als bislang für möglich gehalten.

Werte Fürstenwalderinnen & Fürstenwalder,

weiter wollen wir unsere Spreeschwimmhalle erhalten.
Wir wollen aber auch den Geist der Erbauer unserer Spreeschwimmhalle erhalten.

Im Kontext muss sie in das Bauvorhaben integriert werden. Für alle Wassersportarten, DLRG, Vereine u.a. sowie für das Schulschwimmen steht sie dann weiter zur Verfügung. Die große Glasfassade könnte wieder entstehen. Unsere Spreeschwimmhalle hat als begonnener Industriebau ein Alleinstellungsmerkmal in Brandenburg und über die Landesgrenzen hinaus, aber auch für uns emotionale Bedeutung, der wir gemeinsam bestmöglich Rechnung tragen wollen.

Unterschreiben Sie weiter die Petition, die zum Ziel hat, dass wir Mitspracherecht erhalten, gemäß der Bürgerbeteiligungssatzung an dem Prozess zur Entscheidung zum Bauvorhaben und Erhalt unserer Schwimmhalle.

Seien Sie dabei!
Die Übergabe der Petition an den Bürgermeister Matthias Rudolph und den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Uwe Koch findet am 4. Juni, um 10 Uhr im alten Rathaus statt.

Klaus-Dieter Franz
limesprotect@gmail.com

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