Gelände platzte aus allen Nähten

Große Premiere in Fürstenwalde für das 1. Simson-Treffen in der Geschichte der Stadt. Auf dem Gelände vom LKW-Service Edgar Pfitzmann in der Langewahler Straße hat auch der Kfz-Service Stapel sein Domizil. Heinz Stapel ist sicherlich den meisten bekannt als der Zweirad-Mechaniker der Marke Simson und MZ. 24 Jahre hatte er bereits bei Motorrad Krause gearbeitet. Vor 13 Jahren, nach einem endlosen Hin und Her, mit mal Arbeit und dann wieder Arbeitslosigkeit, entschloss er sich, das zu tun, was er am besten kann: schrauben. Seit er die Geschicke selbst in die Hand genommen hatte, war es in der Community rumgegangen wie ein Lauffeuer, dass es hier in Fürstenwalde jemanden gibt, der sich mit der Modellvielfalt von Simson und MZ besonders gut auskennt. In den Jahren hat es natürlich viel Arbeit gegeben – und daran wird sich wohl auch in Zukunft nichts ändern. Oft rufen Kunden an und fragen nach Rat oder sie stehe gleich vor der Tür: „Na klar“, sagt Heinz Stapel, „da schaut man doch gleich mal mit hin!“ Manchmal ist da schnell erledigt, aber es gab schon Momente, wo man nicht raus kann, wo kein Loch ist. Mittlerweile passiert es schon, dass die Enthusiasten nicht allein aus den neuen Bundesländern kommen, sondern von überall her – sogar aus Österreich kommen sie bis nach Fürstenwalde, um die Mopeds wieder in Schuss zu bringen. Die Ersatzteilproblematik ist bei Heinz Stapel kein Problem und fast immer findet sich schnell eine Lösung. Mit der Zeit hat sich ein recht imposanter Freundeskreis gebildet, der den alten Motorrad-Marken der DDR die Treue hält, und wie man im Stadtbild auch sehen kann, erleben die Marken eine Renaissance. Freunde hatten schon immer davon geschwärmt, mal so einen Simson-Tag ins Leben zu rufen. Der 1. Mai ist zwar der Tag der Arbeit, aber eben auch der Tag der Saison-Eröffnung für die Zweirad-Fans. Und wenn die begeisterten Fans schon mal auf der Piste sind, dann können sie auch gern mal einen Stopp hier einlegen. Dass dies nicht nur ein Traum geblieben ist, bewiesen die Kumpels um Heinz Stapel am 1. Mai. Sie hatten natürlich an alles gedacht, der gesamte Hof wurde vorbereitet: Es gab frisch gebrühten Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und fürs Deftige sorgte deine Gulaschkanone. Man war sich einig darin, dass so um die 50 Simson-Freunde kommen würden. Dass dann aber an die 500 da waren, damit hatten die Organisatoren nicht gerechnet. Umso größer war dann natürlich die Freude darüber. Die Gespräche drehten sich selbstredend ausschließlich um das eine: Simson! Und was hat das für einen Spaß gemacht, besonders für die diejenigen, die einst ihre Jugend damit verbrachten und so manches Ding gedreht haben. Was gab es immer für einen Ärger mit der Volkspolizei, wenn das Schutzblech zu weit abgesägt war oder der Auspuff schon eher nach einem Düsenjet klang – da war die Stempelkarte doch ruckzuck voll. Zu sehen gab es übrigens sehr viel, besonders die Simsons, die umgebaut waren, aber auch alles andere, wie S70 Enduro, original und umgebaut, was eigentlich fast immer der Fall war.

Im nächsten Jahr, so war zu hören, soll es eine Fortsetzung für das Simson-Treffen geben.

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