Motorbootrennen auf dem Scharmützelsee

Grand Prix of Europe kündigt sich an

Der Landkreis Oder-Spree gehört zu den wasserreichsten Landkreisen in Brandenburg. Bad Saarow am Scharmützelsee liegt nur 60 Kilometer vor Berlin und ist mit seinen Seen und Wäldern ein beliebtes Ausflugsziel. Dazu gehören natürlich auch Diensdorf-Radlow und Wendisch Rietz, die ebenfalls auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben stehen und für das gute Image der Scharmützelsee-Region Sorge tragen.

Im September, um genau zu sein vom 21. Bis 23.September wird eine alte Tradition auf dem Scharmützelsee wiederbelebt werden. Mitveranstalter und Mitglied im MRC-Berlin Motor Rennboot-Club Berlin e.V., Björn Emmerich, konnte ich am Rande der 4. Saarow Classics kurz zu dem bevorstehenden Event interviewen. Er kennt die Motorbootrennen auf dem Scharmützelsee und die damit verbundene Begeisterung noch sehr gut aus seinen Jugendtagen. Seit jeher ist ihm diese Motorsportart ans Herz gewachsen. Seit 2010 lebt er in der Region und fühlt sich dieser sehr verbunden. Er hatte in vielen Gesprächen mit Freunden erfahren, dass sie noch von dieser guten alten Zeit träumten. Daraus schloss er, dass es an der Zeit wäre, doch Nägel mit Köpfen zu machen und dem einst so spektakulären Renn-Event auf dem Scharmützelsee eine neue Chance zu geben. Gemeinsam erarbeitete man ein Konzept und stellte es in der Gemeindevertretersitzung im letzten Jahr vor. Und man will es nicht glauben, mit Freude im Gesicht erzählte er, dass die Gemeindemitglieder voll des Lobes waren und mit nur einer Enthaltung letztlich dem „Grand Prix of Europe“ auf dem Scharmützelsee ihre Zusage erteilten.

Organisatorisch sei man auf einem guten Weg. Mit an den Start werden die OSY-400, die O-350 und die Formel 2 gehen. Nur noch ein Monat und dann kann es losgehen! Mit viel Sportsgeist begegnet man den Herausforderungen, man versucht, alles richtig zu machen und die hoffentlich vielen Gäste zu begeistern, so dass im nächsten Jahr dieses Event weiter wachsen kann. Der Wasser-Motorrennsport ist ganz klar eine Randsportart, die im Osten vor der Wende deutlich berühmter war als im anderen Teil Deutschlands. Aber wer einmal dieses Feeling erlebt hat, der kann nicht mehr davon lassen. Faszination und Begeisterung kennen keine Grenzen. Die Kosten für solch ein Boot kennt allerdings auch keine Grenzen. In der Jugendklasse kosten diese im Schnitt 5.000 Euro, und je spezieller es wird, zum Beispiel in der Formel 2, kann so ein Katamaran schnell zwischen 100-150 Tausend Euro kosten. Was daran so teuer ist, ist leicht zu erklären. Jedes dieser Boote ist zum größten Teil handgefertigt, der Motor im besten Fall ein Unikat.

Der Start der einzelnen Klassen wird an der Terrasse per Ampel an der Schwanenwiese in Bad Saarow erfolgen, mit der Richtung Eibenhof und zurück, so dass es einen Dreieckskurs mit der Länge von 1,2 Kilometer ergibt. Das Rennen kann man kostenlos von der Uferstraße beobachten. Wer allerdings ins Fahrerlager möchte, der wird einen Obolus bezahlen müssen. Die Strecke als solches wird zugänglich sein – mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen. Wer dieses Feeling mal erleben möchte, kommt auch auf seine Kosten, nämlich per Wassertaxi in voller Geschwindigkeit. Nur Mut!

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