Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit mit Veränderung durch Verzicht

Am Aschermittwoch beginnt sie wieder: die Fastenzeit. In vielen Ländern und Religionen ist sie verbreitet und bezeichnet den Zeitraum des Verzichts. Doch hat sie auch eine gesundheitsfördernde Wirkung?

In den vergangenen Jahren ist das Heilfasten zum Trend geworden, Fastenkuren werden immer beliebter. Die Gründe für das Heilfasten sind ganz unterschiedlich: Häufig wird das Heilfasten zur „Entgiftung“ des Körpers und der Seele angewendet. Die körpereigenen Selbstheilungskräfte sollen aktiviert werden. Angestrebt wird eine Änderung des Lebensstiles (z.B. mit ausreichender körperlicher Aktivität) und der Ernährung (z.B. kalorienreduzierte, vollwertige und ballaststoffreiche Kost).

Was bedeutet Fasten?
Traditionell wird die Fastenzeit als Zeit der Buße, Besinnung und Vorbereitung auf Feste angesehen. Die Fastenzeit dauert mehrere Wochen. „Der Fastende verzichtet für begrenzte Zeit auf Genussmittel wie Alkohol, Zucker oder Zigaretten. Oft wird das mit einer ausgewogeneren Ernährung verbunden. Fasten wird aber nicht nur in der Fastenzeit praktiziert, sondern hat sich schon in den 30igern des letzten Jahrhunderts als Heilmethode etabliert und wird als Therapieform angewandt“, erläutert Diplom-Trophologin Stefanie Bleck aus dem Helios Klinikum Bad Saarow.

Verzichten heilt
Fasten ist der freiwillige und bewusste Verzicht auf Nahrungs- und/oder Genussmittel für eine begrenzte Zeit – wie Fleisch, Wurst, Zucker oder Alkohol. Diese nämlich begünstigen Volkskrankheiten wie Diabetes, Rheuma, Übergewicht und Bluthochdruck. „Daher gewinnt das Heilfasten immer mehr an Popularität, was durch eine bessere Studienlage noch weiter unterstützt wird“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.

Den Körper entschlacken?
Entschlacken ist ein Modebegriff geworden und auch nicht korrekt. Nicht verwertbare Stoffe, Nahrungsgifte, Medikamentenrückstände oder Stoffwechselreste werden ganz natürlich über Leber, Niere und Darm aus dem Organismus geschleust. Als „Schlacken“ werden Neutralsalze bezeichnet, die als Nierensteine, Harnsäurekristalle oder Zahnstein abgelagert werden, wenn die Ausscheidungsorgane überlastet sind.
„Ein Umdenken hinsichtlich der eigenen Ernährung ist sinnvoll, um Lebensmittel, die uns schaden, zu reduzieren. Diesen – vor allem den verarbeiteten – Lebensmitteln in der Fastenzeit abzuschwören, kann tatsächlich helfen, Krankheitsprozesse zu stoppen oder krankhafte Veränderungen an Organen und Gefäßen rückgängig zu machen“, fügt Stefanie Bleck hinzu. Durch das Fasten beginnt ein Reinigungsprozess mit vielen positiven Begleiterscheinungen. Wer aber denkt, nach der Fastenzeit wieder unbeschwert zugreifen zu können, der irrt sich. Der Gewichtsverlust setzt sich vor allem aus Wasser und Muskelmasse zusammen. Es droht der berüchtigte Jojo-Effekt. Wer die Kurzeit nutzt, um seine Ernährung von Grund auf umzustellen, kann in einer Entschlackungskur einen guten Start in eine gesündere Lebensweise finden.

Intervall Fasten
Wer sich ein längeres Fasten noch nicht zutraut, der kann es mir dem sogenannten Intervall- oder auch intermittierendem Fasten versuchen. Hier folgen auf Phasen der normalen Nahrungsaufnahme Zeitabschnitte, in denen nichts gegessen wird. Das Intervall Fasten kann täglich durchgeführt werden. Auf Fastenzeiten von 16 bis 18 Stunden folgen Essensperioden von acht oder auch sechs Stunden.

Was kommt nach dem Fasten?
Eine Fastenerfahrung ist auf allen Ebenen tiefgreifend. Viele Menschen schaffen es im Anschluss, ihre Ernährungsgewohnheiten gänzlich zu verändern. „Ein Mehr an Gemüse, weniger Zucker und weniger verarbeitete Produkte zu sich zu nehmen, das fördert unsere Gesundheit und lässt nebenbei die Pfunde purzeln“, so die Ernährungsexpertin.

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