Qualifikation der Transportteams ist von entscheidender Bedeutung

Das Helios Klinikum Bad Saarow ist auf die Behandlung von Patienten mit schwerem akuten Lungenversagen spezialisiert. Damit sind auch komplexe boden- oder luftgebundene Transporte schwerstkranker Intensivpatienten verbunden. Um den hohen Anforderungen dieser Intensivverlegungen gerecht zu werden, muss das gesamte Team entsprechend geschult sein. Gemeinsam mit der Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH führt das Bad Saarower Klinikum den Spezialkurs „Intensivtransporte“ durch, der von der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zertifiziert ist. Insbesondere seit der Corona-Pandemie ist die Expertise des Helios Klinikums Bad Saarow in der Behandlung von Patienten mit Lungenversagen von anderen Kliniken gefragt und der Bedarf an ECMO-Behandlungsplätzen stark gestiegen. Können kritische Intensivpatienten mit einem schweren Lungenversagen in den Kliniken der Region nicht mehr adäquat versorgt werden, ist es möglich, sie mit einem extra dafür umgerüsteten Rettungstransportwagen nach Bad Saarow zu verlegen.

„Als erstes außeruniversitäres Krankenhaus in Berlin und Brandenburg stellen wir seit Januar 2021 mit einer mobilen kompakten Lungenersatz-Maschine die Verlegung kritisch-kranker Patienten mit einem Lungenversagen aus anderen Kliniken ins Bad Saarower Klinikum sicher“, erklärt Dr. med. Stefan Wirtz, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

Was ist ECMO?
Mit dem Therapieverfahren ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung) kann die Herz- und Lungenfunktion bei Kindern und Erwachsenen unterstützt bzw. übernommen werden. Bereits seit 2015 verfügt das Bad Saarower Klinikum als Ostbrandenburgisches ECMO-Zentrum über Verfahren zur temporären mechanischen Unterstützung der Lunge und seit 2017 auch des Herzens.

Intensives Training sichert hochprofessionelle Betreuung
„Voraussetzung für die hochprofessionelle Versorgung der extrem komplexen Patienten während des Transportes ist ein intensives Training des gesamten Transportteams“, erläutert Olaf Schoenborn, Leiter für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH. Er hat den über 20-stündigen „Intensivtransportkurs“, der in vier Mal drei Modulen stattfindet, konzipiert und erstellt. Dieses Angebot ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über 12 Wochen an drei unterschiedlichen Terminen am Kurs teilzunehmen.

„Der DIVI-Kurs ist eine weiterführende Qualifikation für das im außerklinischen Intensivtransport eingesetzte Fachpersonal – also für den Rettungsdienst sowie für Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte. Darüber hinaus bietet er eine sinnvolle Ergänzung für den innerklinischen Transport von intensivüberwachungs- und behandlungspflichtigen Patientinnen und Patienten“, erläutert Ali Allam, leitender Oberarzt und Leiter des OP-Zentrums. Die Kursinhalte werden in Form von Präsentationen, Workshops, Skill- und Teamtrainings, problemorientierten Kleingruppenbesprechungen sowie Simulationen interprofessionell gemeinsam erarbeitet. Einer von den insgesamt 60 Teilnehmern ist Notfallsanitäter Sebastian Maiwald von der Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH. Der Kurs ist sehr lehrreich und gut organisiert. Er stärkt zudem die Zusammenarbeit des Rettungsdienstes und der Intensivmedizin, berichtet er.

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