Helios stellt sich den kommenden Herausforderungen von Pandemien & wachsenden Problemen der Multiresistenz

Corona hat vieles verändert. Die Infektionsmedizin ist wichtiger denn je. Helios stellt sich den kommenden Herausforderungen von Pandemien und dem wachsenden Problem der Multiresistenz. PD Dr. med. Irit Nachtigall wird neue Regionalleiterin für Infektiologie und Antibiotic Stewardship. Einer der Schwerpunkte des neuen Ressorts ist die Beratung bei infektiologischen Fragestellungen sowie die interdisziplinäre Vernetzung von Experten. „Mit PD Dr. med. Irit Nachtigall, MHBA, konnten wir eine sehr engagierte Ärztin aus den eigenen Reihen als neue Regionalleiterin für Infektiologie und Antibiotic Stewardship gewinnen, die mit ihren bisherigen Erfahrungen im Ressort Hygiene und ihren Forschungen zur Infektiologie umfangreiche Kenntnisse mitbringt. Wir schaffen so eine optimale Vernetzung unter den Kliniken, um den künftigen Herausforderungen zu begegnen. Diese Stelle ist eine Neuerung im Gesundheitswesen“, sagt Prof. Sebastian Heumüller, Regionalgeschäftsführer der Helios Region Ost. PD Dr. med. Irit Nachtigall ist Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin. Bereits seit 2005 forscht sie im Bereich der Infektionsmedizin unter anderem zur Entwicklung von Handlungsempfehlungen und zum Wissensmanagement. In 2015 hat sie sich zum Thema „Auswirkung einer Implementierungsstrategie zur evidenzbasierten Antibiotikatherapie“ habilitiert. Seit Februar 2017 ist sie Regionalleiterin Krankenhaushygiene der Helios Region Ost. In dieser Funktion war sie Herausgeberin der renommierten Helios Studie zu COVID-19 Patienten. Im Jahr 2018 schloss sie ein Masterstudium im Bereich Health Care Management an der Universität Nürnberg mit einem MHBA ab. Ebenfalls seit 2018 leitet sie die AG Antibiotika Surveillance der Helios Kliniken. Unter ihrer Leitung sind verschiedene Handlungsempfehlungen zu den wichtigsten Infektionserkrankungen entstanden.

Schwerpunkte Infektiologie: Im Kampf gegen Viren, Bakterien und Pilze
Das Fachgebiet der Infektiologie ist auf die Diagnostik, Therapie und Vorbeugung von Infektionskrankheiten mit schwer beherrschbaren oder seltenen Erregern spezialisiert. Einer der Schwerpunkte des neuen Ressorts ist die Beratung interner und externer Kollegen bei infektiologischen Fragestellungen. „Wir haben bei Helios eine sehr große Datenbank, in der die wichtigsten Infektionen mit multiresistenten Erregern aufgezeichnet sind. Das ist eine gute Datenbasis, die uns bei der Evaluierung der größten Bedarfe hilft. Auch schauen wir uns seit 2019 die Entwicklung von Infektionen von zentralen Venenkatheter, Blasenkatheter und bei intubierten Patienten an. Bisher weniger berücksichtigt sind die Blutstrominfektionen. Hier möchten wir zeitnah jeder Ärztin und jedem Arzt, der eine Patientin oder einen Patienten mit einem positiven Befund in der Blutkultur betreut, eine telefonische Beratung anbieten“, so die erfahrene Ärztin.

Fachgruppenreview zu multiresistenten Erregern 
Aufgrund der multiresistenten Erreger erleiden jedes Jahr in Deutschland etwa 30.000 bis 35.000 Patienten eine Infektion, die mit einem Krankenhausaufenthalt oder einer stationären medizinischen Maßnahme zeitlich im Zusammenhang steht. „Durch das regelmäßige Peer-Review Verfahren wollen wir kontinuierlich besser werden und die Antibiotikaverbrauchszahlen weiter optimieren, sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Substanzauswahl. Ziel ist, zu ermitteln, in welchen Kliniken besonders viel verordnet wird, bzw. mit einem Wirkprofil, welches nicht zu der Klinik passt und sich dadurch Resistenzen und Kollateralschäden bilden“, erläutert Priv.- Doz. Dr. Irit Nachtigall. „Zu den Todesfällen an multiresistenten Erregern haben wir bereits eine Studie durchgeführt. Das Ergebnis aus 2019 überraschte: Es versterben in unseren Kliniken deutlich weniger Patienten an den Infektionen als erwartet. Das Review ergab, dass von den im Jahr 2016 insgesamt 714.108 behandelten Patienten 1.136 eine Krankenhausinfektion mit einem MRE hatten. 215 von ihnen verstarben, davon aber nur circa die Hälfte am Erreger, der Rest an den schweren Grunderkrankungen.“

Ausbildung und Schulung
„Wir haben in der Helios Region Ost viele Kolleginnen und Kollegen, die in den Bereichen Infektiologie und Antibiotic Stewardship arbeiten. Innerhalb des neuen Ressorts wollen wir die Professionen zusammenzubringen und gemeinsame Konzepte entwickeln. Auch das Thema Ausbildung und Schulung spielt eine entscheidende Rolle. So werden wir Online-Kurse und E-Learning Formate konzipieren, wodurch eine flächendeckende Ausbildung möglich wird und wir so für möglichst viele Patienten die Therapie verbessern“, sagt Dr. med. Christine Marx, Medizinische Regionalgeschäftsführerin der Helios Region Ost. Die Helios Region Ost umfasst 20 Kliniken – vom Maximalversorger über den Spezialversorger bis hin zum Basisversorger – und 45 Medizinische Versorgungszentren in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen sowie Sachsen-Anhalt. Rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich hier täglich auf qualitativ höchstem Niveau um das Wohl der Patienten.

Neue Regionalleiterin Hygiene
Alicia Neubeiser wird neue Regionalleiterin der Krankenhaushygiene. Die 42-Jährige ist Fachärztin für Physikalisch/Rehabilitative Medizin, Chirotherapie und Akupunktur sowie Krankenhaushygienikerin am Helios Klinikum Berlin-Buch. „Ich freue mich auf die neue regionale Tätigkeit für die Krankenhaushygiene und die Zusammenarbeit mit den zehn Krankenhaushygienikerinnen und Krankenhaushygienikern in unserer Region. Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist die Krankenhaushygiene eine wichtige Säule unserer Krankenhäuser. Durch die Vernetzung mit den Ressorts Infektiologie und Antibiotic Stewardship werden wir uns noch professioneller und interdisziplinärer aufstellen“, sagt Alicia Neubeiser.

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