Nächste Sonntagsvorlesung am 17. November, um 10 Uhr

Trotz der enormen Fortschritte in der Krebsforschung können nicht alle Patienten von ihrer Erkrankung geheilt werden. Ist ein Tumorleiden so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr heilbar ist, setzt die Palliativmedizin ein. Bei ihr stehen der Erhalt von Lebensqualität, Schmerzlinderung sowie Zuwendung und Nähe im Fokus. Wie die letzte Phase des Lebens professionell und individuell begleitet werden kann, erläutern die Palliativmediziner Johannes Rahm und Dr. med. Stefan Wirtz in der nächsten Sonntagsvorlesung am 17. November, um 10:00 Uhr im Konferenzraum „Theodor Fontane“ des Helios Klinikums Bad Saarow.

Johannes Rahm ist Oberarzt in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und leitet die Sektion Palliativmedizin und integrative Onkologie im Helios Klinikum Bad Saarow. Er betreut unheilbar Kranke, Menschen mit einer voranschreitenden und bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. „Das Ziel unserer individuellen und ganzheitlichen Behandlung ist die Wiederherstellung oder zumindest Aufrechterhaltung von Lebensqualität in der letzten Phase des Lebens – immer unter der Prämisse, den individuellen Wünschen der Patienten gerecht zu werden, wenn die Medizin keine ‚Standardlösungen‘ mehr präsentieren kann“, erläutert der Experte.
Das kann auch nach erfolgreicher Stabilisierung des Patienten, Unterstützung und Aufklärung der Angehörigen und Organisation einer häuslichen Palliativversorgung – wenn eben möglich – die Entlassung nach Hause sein. „Wir versuchen, all unsere Patienten so zu begleiten, dass ihnen und vor allem auch den Angehörigen der Umgang mit dieser Situation etwas leichter fällt. Fälschlicherweise werden Palliativstationen oft als ‚Stationen für Sterbende‘ wahrgenommen. Wir sehen uns eher als eine ‚Station für Lebensqualität und Patientenautonomie‘“, betont Johannes Rahm.

Ebenso ein erfahrener Palliativmediziner im Klinikum ist Dr. med. Stefan Wirtz, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. „Palliativ- und Intensivmedizin galten lange Zeit als gegensätzliche Therapiekonzepte. Während Intensivmedizin sich auf das Überleben ausrichtet und die Stabilisierung gestörter Köperfunktionen zum Ziel hat, hat Palliativmedizin die Linderung von Beschwerden im Blick, um dem Menschen angesichts des nahenden Todes das Leben zu erleichtern. Heute ergänzen sich beide Blickrichtungen, weil palliative Anliegen auch auf der Intensivstation wichtig sind“, erläutert Dr. Wirtz.

Im Spannungsfeld dieser existentiellen Themen sind ethische Fragen ein häufiges Thema. Beide Ärzte beschäftigen sich in ihrer täglichen Arbeit, aber auch als Leiter des Klinischen Ethikkomitees, mit konkreten medizinethischen Konflikten und erarbeiten Lösungen mit anderen als Ethikberater ausgebildeten Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen in diesem Gremium.

Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, wer wissen möchte, wann Palliativmedizin anfängt und welche kreativen Ansätze es in der Sterbebegleitung gibt, der ist zur Vorlesung herzlich eingeladen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, den Referenten Fragen zu stellen. Parkplätze sind für die Teilnehmer kostenfrei, Parkchips können im Anschluss an die Veranstaltung beim Empfang entwertet werden. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich.

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