Aktionen im „Demenzjahr“ der Stadt Erkner

Gemeinsam haben die Pflege-Brücke GmbH aus Rüdersdorf und die Stadtverwaltung Erkner das Jahr 2021 zu einem Demenzjahr ernannt. Das Jahr wurde genutzt, um zum Thema Demenz Kultur- und Informationsveranstaltungen, Schulungen und Gesprächsrunden durchzuführen. Diese Erkrankung kann jeden treffen. Es ist daher ein gesamtgesellschaftliches Ziel, die Öffentlichkeit zu diesem Thema zu sensibilisieren, um Betroffene und deren Angehörige zu unterstützen.

Demenz ist eine Erkrankung, die alle Personen aus dem nahen Umfeld (Partner, Familie, Nachbarn) mit einbezieht und somit auch deren Leben von Grund auf verändert. Hier in Erkner sind etwa 340 Menschen von dieser Krankheit betroffen, Tendenz steigend. Diese Entwicklung hat uns den Anstoß gegeben, ein Demenzjahr zu veranstalten, um Informationen zum Umgang mit dieser Krankheit zu erlangen und zu verbreiten. Gestartet hat diese Informationsreihe mit der Vorstellung der Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige „Ebbe und Flut“. Die Gruppe für pflegende Angehörige ist neben Beratungen ein Hilfeangebot. In dieser Gruppe sind Menschen, denen es ähnlich geht, sie wissen um Probleme und Schwierigkeiten einen Menschen mit Demenz zu betreuen oder zu pflegen. Der Austausch in dieser Gruppe bietet den Teilnehmenden Entlastung, kann Lösungswege aufzeigen und hilft bei der Annahme der Krankheit.

Einen weiteren Punkt im Demenzjahr nahm die Initiative „Demenz Partner“ ein. Mit dieser Initiative wird ein gesellschaftliches Zeichen gesetzt und Grundwissen über Demenz einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. Dieser Kompaktkurs wurde in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg, für die Mitglieder des Seniorenbeirates der Stadt Erkner und für die Mitarbeiter des Rathauses durchgeführt. In den Monaten Juni bis August bestand die Möglichkeit, sich die Demensch Wanderausstellung zu „Alltagssituationen von Menschen mit Demenz“, in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg, im Foyer des Rathauses der Stadt Erkner anzuschauen. In den Bildern setzt der Cartoonist Peter Gaymann den Alltag von Menschen mit Demenz gekonnt in Szene und trifft damit Kernprobleme, die tagtäglich erlebt werden. Es wird in dieser Ausstellung deutlich gemacht, welche Anstrengungen es kostet, sich in einem Leben mit Demenz zurechtzufinden. Dennoch lud diese Ausstellung dazu ein, dem Alltag mit Demenz etwas entspannter entgegenzutreten und Alltagssituationen von einer anderen Seite zu betrachten und aufeinander zuzugehen.

Am 14. Juli reihte sich der nunmehr 3. Seniorenfachtag in das Demenzjahr ein. Unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“ wurde ein interessantes Programm zusammengestellt. Neben Fachvorträgen bot sich hier die Gelegenheit mit Verantwortlichen aus der Verwaltung der Stadt, der Alzheimergesellschaft Brandenburg e.V. sowie engagierten Fachleuten und Einrichtungen ins Gespräch zu kommen und sich zu informieren. Auf diese Weise soll dazu angeregt werden, die Lebensqualität speziell für Demenzerkrankte in unserer Stadt weiter zu verbessern. Im September gab es dann eine Gesprächsrunde im Eltern-Kind-Zentrum im Kurt-Kattanek-Haus in Erkner. In einer Art Reisebericht in das „Anderland“, das Land der Menschen mit demenziellen Erkrankungen, wurden die Anwesenden durch Besonderheiten und Tabus geführt. Hierzu bildete das Buch „Anderland“ von E. Schützendorf und J. Datum aus dem Ernst Reinhardt Verlag München die Grundlage.

Mit dem 6. Runden Tisch wurde das Demenzjahr beendet. An diesem Runden Tisch mit Vertretern aus Kommunen, kommunalen Institutionen, Seniorenbeiräten und Vereinen wurden gemeinsam Angebote und regionale Strukturen vorgestellt. Beteiligt waren daran die Kommunen Woltersdorf, Schöneiche, Rüdersdorf und Erkner.

Nach dem Motto „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ geht es darum, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, so lange wie möglich trotz Einschränkungen im vertrauten Wohnumfeld leben zu können. Erste Rückmeldungen aus der Bevölkerung machen es deutlich, dass hier ein großes Interesse an Aufklärung besteht.

Es ist uns daher ein Bedürfnis, weiterhin Informationen zu dieser Krankheit zu verbreiten und damit das Verständnis für Menschen mit Demenz und ihren Familien zu fördern. Um die bestehenden Bedarfe der Senioren und Demenzkranken in unserer Stadt zu ermitteln, haben wir eine Senioren AG gegründet. Gemeinsam wollen der Seniorenbeirat, die Gesellschaft für Arbeit und Soziales e.V., die Pflege-Brücke GmbH und die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern eine bestmögliche Beratung und Unterstützung anbieten. Gerne nehmen wir hierfür Anregungen und Ideen entgegen.

 

Kontakt:

Stadtverwaltung Erkner Pflege-Brücke GmbH
Anne-Kathrin Herrmann Heike Preuß
Telefon: 03362-785154 Telefon: 0178-4806461
E-Mail: herrmann@erkner.de
E-Mail: heike.preuss@pflege-bruecke.de

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