Dem versteckten Zucker auf der Spur

Wie viel Zucker in einem Pudding, einer Cola und in einer Ketchup-Flasche stecken, entlarven Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Grund- und Oberschule „Maxim Gorki“ anlässlich des Weltdiabetestages im Helios Klinikum Bad Saarow. Bereits seit zwei Jahren beteiligt sich das Klinikum am Diabetes-Projekt der Brandenburger Diabetes Gesellschaft e.V.

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus zählt heute zu den „Volkskrankheiten“ überhaupt. Es werden vier Hauptformen des Diabetes unterschieden – zwei davon sind Typ I und II. Beim Diabetes Typ I bildet die Bauchspeicheldrüse überhaupt kein Insulin mehr, beim Diabetes Typ II hingegen ist die Wirkung des Insulins beeinträchtigt. Allein in Deutschland leiden rund sieben Millionen Menschen an der umgangssprachlichen „Zuckerkrankheit“. Fast 90 Prozent davon an Diabetes Typ-2, welcher häufig auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wird.  Allerdings ist diese Bezeichnung irreführend, da mittlerweile auch jüngere Menschen und Kinder betroffen sind. „Genau hier wollen wir ansetzen und den Schülern einen gesunden Lebensstil aufzeigen, indem wir gezielt über den versteckten Zucker in Lebensmitteln aufklären“, sagt Dr. med. Maria Köbernick, Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologie. Ich empfehle, die Mahlzeiten gemeinsam und ohne Zeitstress einzunehmen, Fertigprodukte zu meiden und das Essen frisch zuzubereiten“, fügt die Diabetologin hinzu.

Wie viele Zuckerwürfel stecken in den einzelnen Lebensmitteln?

Nach einem kurzen Theorie-Block über die Ursachen, Folgen und die Behandlungsmöglichkeiten der Zuckerkrankheit ging es für die 30 Schüler praktisch an verschiedenen Stationen weiter.

Sichtlich überrascht waren alle vom hohen Zuckergehalt ihrer beliebten Lebensmittel. So stecken in einer handelsüblichen Ketchup-Flasche (0,75 Liter) bis zu 32 Stückchen Würfelzucker, auch ein Energy-Drink und Smoothie sind vom Zuckergehalt her nicht zu unterschätzen. Beide enthalten jeweils sieben Stückchen.  Auch Schülerin Larissa war verblüfft. „Ich bin echt geschockt, wie viel Zucker in einer kleinen Cola-Flasche steckt. Ein 250-ml-Glas bringt es auf fast neun Würfel.“

Die Blutzuckermessung liefert den Beweis

An der zweiten Station wurde getestet, wie hoch der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr von Gummitieren, einem Energydrink und einem Apfel ansteigt. Dafür wurde bei allen Schülern der Blutzuckerspiegel gemessen und nach 20 Minuten nochmal kontrolliert. „Auch hier wurde den Schülern deutlich, wie Gummitiere und Energydrinks ihre Blutzuckerwerte erheblich ansteigen lassen“, sagt Dilek Sahin, Oberärztin für Diabetologie im Helios Klinikum Bad Saarow, die das Projekt mit dem Ernährungsteam ebenfalls unterstützt.  

Der Wissentest: Das Zuckerquiz und die Ernährungspyramide 

Um das erlernte Wissen zu überprüfen, gab es an der dritten Station ein Zuckerquiz und es galt, die Ernährungspyramide mit vorgegebenen Lebensmitteln zu befüllen. 

Auch für das Lehrerteam André Parade und Heike Ziervogel aus der Grund- und Oberschule „Maxim Gorki“ Bad Saarow war der interaktive Vormittag sehr spannend. „Die Idee, das Thema so praktisch anzugehen ist großartig. „Ich bin mir sicher, dass unsere Schüler heute viel gelernt haben“, sagt André Parade. Auch im kommenden Jahr sind die nächsten neunten Klassen für den Weltdiabetestag schon fest eingeplant.

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