Projekte der Einrichtungen der Kulturfabrik zum Jubiläumsjahr

Die neue Stadtchronik Fürstenwalde 1272 – 2022
Seit 2018 arbeitet der Heimatkundeverein mit einem Autorenkollektiv an der Erarbeitung einer neuen klassischen Stadtchronik, ergänzt durch eine Bilderchronik, die 2022 der Stadt übergeben werden soll. Alle verdienstvollen Chronisten früherer Jahre sind nicht wesentlich über die Zeit von 1837 hinausgekommen. Das Stadtjubiläum ist deshalb einerseits Anlass, den älteren Part der Fürstenwalder Geschichte zu überarbeiten und der Sprache unserer Zeit anzupassen und andererseits, die große Lücke zwischen 1837 bis heute zu füllen. Zusätzlich wird monatlich jedes Kapitel der Chronik im Rahmen einer Vortragsreihe „Stadtgeschichte aus 750 Jahren und mehr…“ präsentiert.

Sonderausstellung „Fürstenwalde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts“
Diese Ausstellung im Herbst 2022 bildet den Abschluss einer ganzen Ausstellungsreihe, mit der das Museum in Vorbereitung auf das Stadtjubiläum seit 2013 jährlich ein Jahrhundert Fürstenwalder Geschichte präsentiert. Die Themen reichen von „Ersterwähnung Fürstenwaldes im 13. Jahrhundert“ über „Die Bischofsstadt“, „Reformation“, „30 Jahre Krieg“ bis hin zu „vom Städtchen zur Industriestadt“ und der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Insgesamt 10 Ausstellungen sind es inzwischen geworden, die wir gern im Jahr 2022 für Ausstellungsräume in Fürstenwalder Kirchen, Einrichtungen, Schulen oder Betrieben anbieten möchten. Damit können wir gemeinsam zusammen mit der neuen Sonderausstellung die gesamte Stadtgeschichte nochmals stadtweit für die Fürstenwalder und ihre Gäste erlebbar machen. Natürlich sind auch die 17. Lange Nacht der Museen in der Region Fürstenwalde und Sonderführungen zu speziellen Themen, wie Garnisongeschichte, Braugeschichte oder Gruselgeschichten, thematisch auf das Jubiläum eingestellt.

„man sieht die Stadt vor lauter Bäumen nicht“ ist der Titel eines Künstlerpleinairs, das bereits 2021 in Kooperation zwischen den Künstlerischen Werkstätten der Kulturfabrik, dem Stadtforst der Stadt Fürstenwalde, dem CTA-Kulturverein Nord und der Kunstgalerie Altes Rathaus vorbereitet wird. Fürstenwalde war aufgrund seines Waldes einst eine der reichsten Städte Preußens und bereits der einstige Bürgermeister Jacob Lotichius besang im 17. Jahrhundert Fürstenwaldes schönen Wald. Dem Thema entsprechend, ist das Pleinair auf die druckgrafische Technik des Holzschnittes beschränkt und verweist gleichzeitig auf die lange Tradition der Vervielfältigungsmedien. Das Pleinair findet in mehreren Vorbereitungs-Etappen statt, beginnt mit Workshops im Jahr 2021 und endet mit einem mehrtägigen, öffentlichen Pleinair im Sommer 2022. Die Ausschreibung erfolgt Anfang 2021.

„Frauenspuren im Märkischen Sand“
Fürstenwalder Frauengeschichte(n) – Literarisch-musikalische Veranstaltung des Frauenladens („Frauen in der Fabrik“) mit Museumsleiter Guido Strohfeldt und der Schauspielerin und Frauenrechtlerin Walfriede Schmitt.

In der Vergangenheit wurde die Geschichtsschreibung oft von Taten „großer Männer“ bestimmt – eine traurige Bilanz für die Frauen, der Hälfte der Menschheit, deren Leistungen in Öffentlichkeit und Geschichtsschreibung verborgen blieben. Guido Strohfeldt liest in dieser literarisch-musikalischen Veranstaltung zur Frauenwoche 2022 aus Texten, die den Einfluss und die Rolle von Frauen in der Fürstenwalder Geschichte beleuchten. Walfriede Schmitt begleitet ihn mit ihren Liedern. Die populäre Schauspielerin ist für ihr politisches Engagement vor allem in der Frauen- und Friedensbewegung bekannt und wurde mit dem „Berliner Frauenpreis“ für ihren Einsatz gegen Gewalt und Krieg geehrt.

„750 Jahre Musik in Fürstenwalde“ lautet der Arbeitstitel für den traditionsreichen „Fürstenwalder Musikzyklus“ im Jahr 2022 und lädt damit die Bürger und Bürgerinnen dazu ein, ihre Stadt auf einer musikalischen Zeitreise durch 750 Jahre zu entdecken. Monatlich werden Konzerte mit direktem historischem Bezug zur Stadtgeschichte präsentiert, das Spektrum reicht von gregorianischen Gesängen und mittelalterlicher Musik bis hin zu Konzerten, welche die Bedeutung Fürstenwaldes durch das Jagdschloss als fester verpflichtender Spielort für die Musiker des Kammermusikorchesters der Berliner Staatsoper im 17. Jahrhundert hervorheben. Auch Johann Sebastian Bach (Konzerte für Cembalo), die Erinnerung an ein Konzert von Franz Liszt im Jahre 1843 in Fürstenwalde oder an die historische Bedeutung und den Einfluss der Musik Russlands auf Fürstenwalde sowie Xaver Scharwenka werden vertreten sein. Zu jedem Konzert wird eine Dokumentation in Form einer Ausstellung am Eingang des Konzertsaals präsentiert.

Stadtschreiber – Workshop „Meine Stadt – meine Geschichte“
Das Projekt wird in Fachberatung des Schriftstellers Thomas Bruhn, stellvertretender Vorsitzender im brandenburgischen Verband deutscher Schriftsteller, realisiert: „Wie sehen die Fürstenwalder heute ihre Stadt, wie hat sie sich entwickelt, was haben Sie hier erlebt, was verbindet sie mit ihr, was wünschen sie sich….?“ Fürstenwalder, jeglichen Alters, sind aufgefordert, ihre Erinnerungen, Episoden, Erlebnisse in ihrer Stadt und ihre Wünsche für deren Zukunft in Form von Kurzgeschichten aufzuschreiben und ihrer Stadt zum Geburtstagsjubiläum in Form von Lesungen und einem Buch zum Geschenk zu machen. Auch bei diesem Projekt beginnen die Vorbereitungen bereits 2021, mehrere „Stadtschreiber-Workshops“ vermitteln Beratung, Unterstützung und Gedankenaustausch.

110 Jahre Gerhard Goßmann – Schülerausstellung
„Schüler von heute mit dem Künstler von gestern“ Im November 2022 würde unser Fürstenwalder Künstler Gerhard Goßmann seinen 110. Geburtstag feiern. Überregionale Bekanntheit erlangte der Maler und Grafiker durch die Vielzahl an von ihm illustrierten Romanen und Erzählungen. In Fürstenwalde setzte sich Goßmann inständig für den Aufbau der Stadt und die Rettung historischer Gebäude ein. Nicht zuletzt gipfelte sein Engagement auch in seiner Tätigkeit als Lehrer. Von seiner humorvollen, aber auch ernsthaften Art schwärmen noch heute viele seiner einstigen Schüler. Die Beziehung zwischen Goßmann und heutigen Fürstenwalder Schülern, soll in einer „Schülerausstellung“ in der Kunstgalerie präsentiert werden. Als Arbeitsgrundlage dienen die nach jahrelanger Vorarbeit bereits 2021 erscheinenden Veröffentlichungen der Kunstgalerie zum Leben und Werk des Künstlers. Die Bücher erscheinen in kindgerechter Sprache und legen den Grundstein für eine intensivere kunstpädagogische Kinder- und Jugendarbeit.

„Fürstenwalde ist im Bilde“ – Fürstenwalder Stadtansichten in Malerei und Grafik Unter dem Titel „Fürstenwalde ist im Bilde“ präsentiert die Kunstgalerie 2022 eine Ausstellung, in welcher unsere Stadt das Motiv ist. Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine Vielzahl an Stadtansichten, die eindrucksvoll zeigen, wie sich das Aussehen der Stadt veränderte. Gebäude verschwanden und ganze Quartiere wurden verändert – die Ausstellung führt in die Historie. Die Malereien und Grafiken der Ausstellung stammen aus dem Fundus des Fürstenwalder Museums und aus dem Goßmann-Archiv. Ergänzt wird die Ausstellung von Leihgaben privater Sammler.

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Buchprojekt „Kunst im öffentlichen Raum“
Jeder kennt sie, die meisten mögen sie – die Kunstwerke im öffentlichen Raum von Fürstenwalde. Im Stadtpark von Fürstenwalde steht eine bronzene Ponygruppe, auf der nahezu jedes Fürstenwalder Kind schon einmal saß. Doch wann wurde sie aufgestellt? An der Fassade der Schwimmhalle „Schwapp“ befindet sich eine riesige Sonne, doch wer hat sie geschaffen? Insbesondere in den letzten Jahren waren die Kunstwerke des Stadtbildes sogar in den Schlagzeilen der lokalen Presse. Meist jedoch, weil sie zunehmend Opfer von Vandalismus wurden. Erstmalig soll nun aus Anlass des Stadtjubiläums versucht werden, die Werke in einem eigenen Katalog zu würdigen. Das reich bebilderte Buch wird ergänzende Informationen zum Künstler, Aufstellungsort- und Datum sowie zum historischen Kontext beinhalten.

10. Miniatur in der Bildenden Kunst – „Wachsen und werden“
Die von der Kunstgalerie Altes Rathaus veranstaltete, international ausgeschriebene Ausstellungsreihe „Miniatur in der Bildenden Kunst“ findet 2022 zum zehnten Mal statt. Anlässlich des Stadtgeburtstages findet traditionsreiche Reihe unter dem Thema „Wachsen und Werden“ statt. Die Bewerber werden sich mit Themen, wie der Stadtentwicklung, dem demografischen Wandel und/oder den Einwohnern einer urbanen Umgebung auseinandersetzen. Den Künstlern winken der Kunstpreis der Stadt Fürstenwalde und der Kunstpreis der Freunde und Förderer der Kunstgalerie Altes Rathaus.

CTA Kulturverein Nord
Am 22. Juni 1990 gründete sich auf Bestreben der Kulturgruppen des ehemaligen Chemie- und Tankanlagenbaues Fürstenwalde der CTA Kulturverein Nord. Aus einer „Keller-Idee“ entwickelte sich im Laufe der Jahre ein beständiges und vielfältiges Kulturprogramm, das weit über das „bloße Töpfern“ hinausragt. Heute ist der Kulturverein Nord mit seinem Kultur- und Betreuungsangebot in ganz Brandenburg bekannt und beliebt. Die Keramikwerkstätten bieten Kindern und Familien an drei festen Standorten die Möglichkeit, mittels der Kreativität lebenspraktische Kompetenzen zu erlangen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums sollte es bereits 2020 einen Einblick in die Werkstatttätigkeit geben. Aufgrund der Corona-Pandemie musste ein neuer Termin für die Ausstellung gefunden werden. Die Ausstellung startet nun im folgenden Jahr und erhält im Rahmen des Fürstenwalder Stadtjubiläums die angemessene Würdigung mit einer festlichen Vernissage.

Der Parkclub stimmt Fürstenwalde und seine Gäste mit Graffiti auf das Stadtjubiläum ein
Das soll das Ergebnis eines thematischen Graffitiworkshops im Jahr 2022 sein, der zu Jahresbeginn an der offenen Graffitiwand in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße veranstaltet wird. „Wem gehört die Stadt? Wie wächst die Stadt, entstehen Stadtteile und was braucht es für eine kreative und weltoffene Stadtgesellschaft?“ In mehreren Veranstaltungen widmet sich der Parkclub der rasanten Entwicklung ab 1840 (Industrialisierung) bis in die heutige Zeit der wachsenden Stadt. Nicht nur die Stadt, sondern auch der Parkclub feiert Geburtstag.

35 Jahre ist der Parkclub im Jahr 2022 Teil der Stadtgeschichte. Das Haus begibt sich auf Spurensuche, veröffentlicht seine Ergebnisse und lädt die Stadt zum Feiern ein. Die „Schnell Kunst Tage“ 2022, in Kooperation mit der Kunstgalerie, finden unter dem Thema „Handy, Laptop, Konsole“ statt, womit Bezug auf die Schnelllebigkeit und Bilderflut des 21. Jahrhunderts genommen wird.

FABRIKFESTWOCHE IM SEPTEMBER
„750 Jahre Fürstenwalde – 30 Jahre Kulturfabrik“

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Freunden und Partnern, die uns über Jahre begleitet haben. Von Dienstag bis Sonntag präsentieren sich die Einrichtungen der Kulturfabrik zum Jubiläum. Es wird ein abwechslungsreiches Programm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten, Theater, Artistik, Puppenspiel und Familiennachmittag geben. Und als ganz besonderer Geburtstagstrauß erleuchten zwischen Dom und Kulturfabrik 2.500 Kerzenlichter.

Stand Dezember 2020 Dr. Oehler

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