Kabarett mit Rainer Schmidt

Im Saal des Alten Rathauses der Dom Stadt Fürstenwalde fand aus Anlass des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung eine beachtenswerte Kabarett-Veranstaltung statt. Der Behindertenbeirat wollte etwas Besonderes für einen besonderen Tag – und mit vereinten Kräften konnten sie Rainer Schmidt gewinnen. Er ist evangelischer Pfarrer und ehemaliger Dozent am Pädagogischen Theologischen Institut Bonn als freiberuflicher Referent, Moderator und Kabarettist. Mit seinem Kabarett „Däumchen drehen“ hat er sein erstes abendfüllendes Programm auf die Beine gestellt. Dass der Saal bei einem Auftritt eines so selbstbewussten Künstlers nicht voll ist, zeigt, wie viel Zeit und Kraft noch nötig ist, um ein Aufhorchen in der Gesellschaft zu erreichen – auch wenn es der kabarettistischen Meisterleistung von Rainer Schmidt zum Glück nicht die Laune verdarb. Die mit vielen klassischen Elementen versehene humoristische Reise über das Leben, gespickt mit einer großen Portion schwarzem Humor und Selbstironie zeigte die hohe Kunst, die sich Rainer Schmidt in den letzten Jahren zu eigen gemacht hat. Die Anfänge des Programms sind eine, für manche noch nicht erlebte neue Ideen, das Publikum nicht nur zu unterhalten, sondern es mit einzubeziehen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Er schritt durch die Reihen und forderte die Gäste auf, die schönsten Vornamen zu nennen, damit sich diese dann eingebaut ins Programm wiederfinden. Was für ein Spaß – und schon war das Eis gebrochen. Die Lachmuskeln waren ganz schön gefordert, auch weil Schmidt vor den Klischees keinen Halt macht. Das ist wahre Größe. Man steht halt drüber! „Und frech ist der auch noch“, sagte ein Gast neben mir ganz leise mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht.

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