Programvielfalt größer denn je

Die Geschichte der Jazztage in Fürstenwalde ist recht umfangreich. Das Gründungsmitglied des Fürstenwalder Kulturvereins, Peter Apitz, der das Fest aus der Taufe gehoben hat, lüftete das Geheimnis:

Eigentlich gibt es da ja gar kein Geheimnis. Man hatte versucht, der Stilrichtung „Jazz“ in Fürstenwalde eine Heimat zu geben. Mit den einzelnen, gezielt Aufmerksamkeit erregenden Konzerten erreichte man zwar die Enthusiasten, aber eben halt nicht alle. Gemeinsam, so erzählte Apitz, war man zu dem Entschluss gekommen, mehr auf die Beine zu stellen als einzelne Konzerte. Eigentlich aus einer Trotzreaktion heraus und der Inspiration durch den englischen Film „Ganz oder gar nicht“ wurden die Jazztage geboren.

Der Startschuss fiel dann 2002 in der Konstellation eines Wochenendes – Freitag, Samstag und Sonntag. „Ein wenig skeptisch waren wir schon, ob denn auch so alles gelingt wie organisiert. Der Erfolg war messbar und verstärkte das Gefühl: Aus dem Festival machen wir noch viel mehr! Voller Entschlossenheit begannen wir in verschiedenen Konstellationen Ideen zu verwirklichen“, so Peter Apitz. „Anfänglich gab es auch eine „Late Night Show“ mit Harald Wenzek, die erst um 23 Uhr begann, und mit den Neuerungen haben wir auch ein Jazz-Kinderprogramm implementiert, das bereits am Nachmittag um 16 Uhr begann. Bei dem Kinderprogramm gab es eigentlich nur ein Problem: Die Eltern waren gespannter als die Kinder. Aus finanzieller Sicht musste man sich dann allerdings von der Late Night und dem Kinderprogramm wieder trennen.

Im dynamischen Prozess, der immer weiterentwickelt wurde, wollte man mehr an Klasse gewinnen. Die ersten „Jazz Tage“ waren immer Ende November und es schien der richtige Termin für das Festival zu sein. Aber auch hier zeigten sich kleine Tücken, nicht jeder Künstler hat immer zu den Jazztagen Zeit, die Ausnahmekünstlerin Barbara Dennerlein lockte den Fürstenwalder Kulturverein mit den Jazztagen in den Oktober. „Das ist wie in der Politik, es müssen Kompromisse gefunden werden. Der Oktober war fortan der beste Monat für die Jazztage – solange, bis die Herbstferien kamen und das Fass zum Überlaufen brachten.

Bis hierher und nicht weiter!“, so Peter Apitz, „denn in den Ferien fahren die Gäste in den Urlaub. Bei solch einer umfangreichen Recherche das ganze Jahr über für nach Künstlern und neuen Ideen der Mitglieder des Fürstenwalder Kulturvereins, wäre der Imageschaden, wenn dann keine Gäste kommen, viel zu hoch und nicht zu kompensieren. Von nun an beginnen die Jazztage immer am letzten Wochenende im Oktober mit dem „Jazz Band Ball“ im Fürstenwalder Hof, mit Unterstützung des Betreibers, des Hotels Kaiserhof, der die Kulinarik sowie die kühlen Getränke professionell für die vielen Gäste bereitstellt. Der Jazz Band Ball ist stark sehr nachgefragt, weil die Organisatoren mit schönen Ideen aufwarten. Joe‘s Bigband und seine Gesangssolisten sowie eine kleine Formation aus der Welt des Jazz bringen die Gäste auch beim Tanzen toll zueinander.


Programm


Joe’s Bigband

Joe’s Bigband – die einzige Konstante in 17 Festivaljahren – wird den Abend wieder mit viel Leidenschaft und Virtuosität, verbunden mit Showelementen und einer sehenswerten Bühnenoptik umrahmen. Die Band überrascht immer wieder mit instrumentalen Soli. Und die beiden Gesangssolisten Lisa Marold und Jörn Kriehmig bereichern mit ihren einzigartigen Auftritten die breite Angebotspalette der Band.

Mit deftigen Blues-Noten setzt das Trios Crazy Hambones in diesem Jahr den kontrastreichen Kontrapunkt. Die drei Musiker aus USA, England und Deutschland begeistern das Publikum mit ekstatischen Mundharmonika-Specials, manischen Gitarrenklängen und stampfenden Schlagzeug-Grooves. Musikalisch schöpfen sie aus der Fülle der Hinterlassenschaften von Muddy Waters und Co.


JIN JIM

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Am 9. November, um 19.00 Uhr finden die 17. Fürstenwalder Jazztage mit der Gruppe Jin Jim im Filmtheater Union ihre Fortsetzung. Jin Jim ist eine Modern-Jazz-Rock-Formation mit Musikern aus Köln, Bonn und Peru. Hip-Hop Beatbox Flöten, Deutsch-Balkan Grooves, Klanglandschaften aus Island und Spanien gehören zu ihrem Repertoire. Besonders der Einsatz verschiedener Flöten prägt ihren Sound. Eine moderne Jazz-Band, die durchaus auch dem einen oder anderen Rocker gefallen wird. Im Jahr 2014 gewann das Quartett den Jazz-Wettbewerb Futuresounds, der im Rahmen der „35. Leverkusener Jazztage“ stattfand.


Julia Hülsmann Trio

Das Julia Hülsmann Trio plus Peter Weniger am Saxophon wird am Samstag, dem 10. November, ab 19.00 Uhr auf der Bühne der Kulturfabrik stehen. Julia Hülsmann und ihr Trio sind aus dem deutschen Jazz nicht wegzudenken. Sie hat den zeitgenössischen Jazz dieses Landes mitgeprägt. Der Stil ist unverkennbar: essentiell, verdichtet und dabei herrlich offen. Das Trio wird an diesem Abend durch den herausragenden Saxophonisten Peter Weniger erweitert. «Being part in the act of creation» – mit diesem Credo ist er in zahlreichen musikalischen Projekten verschiedenster Genres mit namhaften Künstlern national und international tätig.


Robyn Bennett & Bang Bang

Den stimmungsvollen Abschluss der 17. Fürstenwalder Jazztage bestreitet am Sonntag, dem 11. November, ab 17.00 Uhr die amerikanische Wahlpariserin Robyn Bennett & Bang Bang im Fürstenwalder Hof. Wie schon im letzten Jahr haben sich die Macher des Festivals das Beste bis zum Schluss aufgehoben! Robyn Bennett und ihre französische Band schaffen es den Bogen vom

New-Orleans-Blues bis zum Chanson zu schlagen – mit einer Leichtigkeit, als wäre es selbstverständlich. Raffinierte Kompositionen pendeln zwischen Nostalgie und modernem Groove hin und her, völlig frei von den Moden der Zeit. Kraftvoller moderner Swing & Soul, umrahmt von Jazz-Elementen, rockigen Gitarrenklängen und eine zutiefst schwarz groovende Band, die sie nicht auf den Sitzplätzen lässt.


Karten-Vorverkauf ab sofort an allen Konzert- und Theaterkassen, Touristinfos und online unter www.fwkv.de

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