Elftes Soloalbum „Mir gehörn“

Der Musikkeller war passend in Szene gesetzt, alle technischen Variation schon weit vorab für den Abend vorbereitet. Die Gäste hatten Platz genommen und freuten sich auf einen musikalischen Abend bei einem guten Glas Wein mit dem beliebten und gefeierten Künstler Dirk Michaelis. Nur der Künstler fehlte, alle wie benommen und mit der Frage, die spontaner nicht sein konnte: „Wie jetzt, Dirk ist nicht da?“ Hektisches Treiben, schnelle Telefonate, die Erlösung – er ist bereits in Reichweite. Berlin und der Freitagsverkehr sind natürlich nicht zu unterschätzen. Die Freunde des guten Geschmacks, was die Musik an diesem Abend betraf, störte das nur marginal, sie waren es, die dann Dirk Michaelis herzlich und unüberhörbar auf die Bühne klatschten. Künstler genug, verstand er es, ohne Unterlass den Abend unvergessen werden zulassen.   „Ich möchte mir gehörn“ – so der provokante Titelsong des nun schon elften Soloalbums von Dirk Michaelis. Ein Hilfeschrei vor zu viel Vereinnahmung? Oder Selbstironie eines Sängers, der zuletzt mit „Welthits auf deutsch“ eins und zwei Songs von Weltstars wie Paul McCartney, U2 oder Sting sehr erfolgreich in seiner Muttersprache interpretiert hat? Weder noch. Das Album „Mir gehörn“ ist das Zurück zu seinen Wurzeln als Geschichtenerzähler und zugleich Aufbruch in eine neue künstlerische Phase. Dirk Michaelis nahm die Gäste mit auf eine Reise in sein Innerstes. Zu Orten und Begebenheiten, die jeder kennen könnte oder vielleicht sehr gut nachvollziehen kann. Mal leise, die Stille hörend, dann berührend, nur von Klavier oder Gitarre begleitet. Mal mit großem Orchester, mal radiotauglich im Popgewand. Zum Nachdenken anregend, voller Empathie. Manchmal auch mit einem Augenzwinkern.

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