Gemischter Chor & Orchester erklingt

Den Komponisten Carl Loewe kennen Konzertliebhaber meistens nur durch seine Liedballade „Die Uhr“. Dass Loewe auch eine Reihe großer Oratorien geschrieben hat, ist vielen unbekannt. Aus diesem Grund hatte sich die St. Marienkantorei Beeskow das Passionsoratorium dieses Komponisten zur Einstudierung vorgenommen. Dieses dreiteilige Werk soll am Sonnabend, den 9. April, um 17 Uhr in der St. Marienkirche Beeskow aufgeführt werden. Geplant war die Aufführung bereits 2020. Zwei Mal verschoben, hoffen alle Beteiligten, dass in diesem Jahr eine Aufführung möglich sein wird. Bereits 2007 fand die Aufführung des Oratoriums „Hiob“ von Carl Loewe durch Beeskows St. Marienkantorei großes Interesse. Auch schrieb Carl Loewe Sinfonien, Klavierkonzerte und mehrere Opern, für die er zu Lebzeiten als namhafter Komponist bekannt war. 1796 in der Nähe von Halle geboren und 1869 in Kiel gestorben, zählt er zu den Romantikern der Komponisten. Die neue Gattung der Ballade und die überkommene Form des Oratoriums bilden bei Loewe durch die Beziehung zum Text eine Einheit. Wie eine Prozession gliedert Loewe sein Oratorium „Das Sühnopfer des neuen Bundes“ in drei Teile mit je drei Stationen. Das Libretto von Wilhelm Telschow gründet sich auf die biblischen Evangelienberichte, doch wird es hier vereinfacht und mit freier Dichtung erweitert. Nur die Worte Jesu bleiben unberührt. So entsteht für den Zuhörer ein mitempfindendes Werk. Das zeigt sich auch in einer Vielfältigkeit der kompositorischen Stile. Vom typischen Balladenstil über opernhafte Stellen bis zur monumentalen Chorfuge zieht Loewe alle Register seines kompositorischen Könnens. Und so entstand ein Oratorium, das zu Recht als „weitumfassendes kirchlich-volkstümliches Kunstwerk“ bezeichnet werden kann. Das wird nicht zuletzt durch den immer einmal wiederkehrenden Einsatz eines Männerchores deutlich. In der Szene, wo der Vorhang im Tempel zerreißt, unterstreicht Carl Loewe durch den Einsatz von Pauken die Dramatik des Geschehens. Ansonsten ist das Werk ausschließlich durch ein Streichorchester besetzt. Chöre, Orchester und nicht zuletzt die Solisten Cornelia Wosnitza (Sopran), Kerstin Domrös (Alt), Peter Ewald (Tenor) und Georg Witt (Bass)freuen sich, endlich wieder eine spannende und nicht alltägliche Aufführung den Zuhörern bieten zu können. Neben den Solisten wirken St. Marienkantorei und Männerchor Beeskow sowie das Neue Kammerorchester Potsdam mit. Die Leitung hat Matthias Alward. Eintrittskarten zu 10,- € (erm. 8,- €) sind in der Buchhandlung Zweigart oder telefonisch über Anrufbeantworter 03366/26450 erhältlich. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.

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