Jan Preuß in Konzert

Ich feiere Rio Reiser jeden Tag

Gedenken an einen Ausnahmekünstler

Der Konzertabend mit Jan & Elisa Preuß und dem Solokonzert von Sebastian Krumbiegel, den wir alle von den „Prinzen“ kennen, aus Anlass des 25. Todestages Rio Reiser und des 50-jährigen Bandjubiläums von „Ton Steine Scherben“ war ein stark emotional geprägtes Musikereignis. Jan Preuß, der mit seiner Stimme schon begnadet ist, sang stilvoll im Sinne von Rio Reiser mit so einer Inbrunst, dass man gleich von ihm eingenommen war. Begleitet wurde er von Steffen Rose, der seit gut 15 Jahren an der Seite von Jan Preuß das Piano spielt. So viel Leidenschaft und Konzentration sind wirklich bewundernswert. Seiner Vorstellung nach, sagte er, passen viele Titel doch sehr gut auch in die heutige Zeit. Es habe sich seit ihrer Entstehung in unserem Land nichts wesentlich geändert – sie passen halt.

Anzeige
Anzeige

Die Musik der jungen Sängerin Elisa kommt dem sehr nahe. Wie sie selber sagte, liegt ihr das Englische mehr, aber immer, wenn Jan Preuß mit diesem Programm auftritt, macht sie eine Ausnahme und singt ausgesuchte Songs. Die beiden Songs von Marlene Dietrich „Wenn ich mir was wünschen…“ und „Nur nicht aus Liebe weinen“ seien irgendwie auch mit Rio Reiser auf die eine oder andere Art verbunden. Er war zum Teil auch durch Marlene Dietrich inspiriert. Das Solokonzert von Sebastian Krumbiegel, was gleich im Anschluss für viel Wirbel sorgte, stand dem zuvor Gehörten in nichts nach. Das Instrument Klavier liegt Sebastian ungemein, sein Einführungssong war sehr herzlich. Auch er ist sichtbar erleichtert, nun wieder Konzerte geben und seine Sicht der Dinge musikalisch untermauern zu können, was ihm super gelang.

Im Übrigen war zu erfahren, dass die „Prinzen“ demnächst wohl eine neue musikalische Interpretation ihres Werkes herausbringen werden. Nach der Pause gab es auf vielfachen Wunsch noch einmal ein Konzert der „Allstarband“ um den Gastgeber Jan Preuß, wie man sie schon im Januar 2020 beim Geburtstagskonzert für Rio Reiser erleben konnte. Der Berliner Autor und Musiker Misha G. Schoeneberg, Texter unter anderem auch für Rio/Scherben, war mit seinem aktuellen Roman „Als wir das Wunder waren“, eine Art Rock‘n‘-Roll-Märchen, dabei, der sein Leben mit Rio und den Scherben in den achtziger Jahren beschreibt.

error: Der Inhalt ist geschützt!
X