Tanzkreis präsentiert Adventskonzerte

Sonntag, später Nachmittag, 1. Advent, leichte Kühle, das Haar liegt. Ab zum Tanzkreis, denn da sollte das erste Adventskonzert als Premiere von insgesamt vier Konzerten in Fürstenwalde stattfinden. Aber wie wir alle wissen, befinden wir uns derzeit im Teil-Lockdown mit so vielen Regeln, dass es einem schon schwerfällt, da so richtig den Durchblick zu behalten. Im „Abstand“ witzelten wir, sind wir alle richtig gut. Das Ungewisse, wie es weiter gehen soll, plagt viele in der Branche. Aber jetzt zu resignieren, das kommt für den Tanzkreischef nicht in Frage. Die Möglichkeit mit dem Streamen doch einen Weg gefunden zu haben, das Ensemble weiter mit ins Geschehen zu holen, hat ihm sehr viele Sympathien eingebracht. Mit den Trainingsvideos und den wöchentlichen Tanzproben via Bildschirm ist es zwar nicht dasselbe, als wenn man authentisch miteinander vor Ort ist, aber es hilft, den Trainingsfortschritt auf einem guten Level zu halten, so Marcel Schnieber.

Die vier Adventskonzerte, immer an den Adventssonntagen um 18 Uhr, sind den Künstlern der Region gewidmet, die schon seit langem keine Auftritte mehr hatten, wie der Tanzkreis selber auch. Gemeinsam haben sie Jahre des Erfolges feiern dürfen, aber nun ist alles ganz anders. Daraus ergab sich für Marcel ein neuer Gedanke: Wenn die Technik für die Trainingsvideos sowieso schon da ist, könnte man diesen Fakt nutzen und ein besonderes Weihnachtskonzert mit Künstlern, wie Kesh, Undine Lux, Mike la Funk & Will Church und mit den Machern des Weihnachtsmusical aus Eisenhüttenstadt „Snowys Abenteuer“, initiieren. Für Daniel, der im Übrigen auch sein Bruder ist, hält er die Zügel des technisch Machbaren beim Tanzkreis in den Händen. Für ihn war das wie ein Weckruf, zu Höchstleistungen aufzulaufen. „Wir machen das jetzt alles mit professionellem Know-how. Es muss schließlich klappen, es wird die Premiere sein“, so Daniel. Zur Unterstützung kam noch Marko, der im Geiste ein besonderes Verständnis zur Technik hatte und nicht Künstler wie wir anderen ist. Er kommt aus dem Business und kann mit gleicher Vorstellungskraft sowie weiteren Ideen oftmals zu Lösungen beitragen, und außerdem wird er als Teamplayer im Tanzkreis geschätzt. Der Raum vor der Bühne glich einem Wirrwarr aus Kabeln, Lichttechnik, Computern, Bildschirmen und verschiedenen Kameras. Das ist ja wie beim Film! Es fehlte nur noch einer, der „Action“ geschrien hätte und dann noch im gleichen Atemzug „Cut“.

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Die Bühnengestaltung übernahm natürlich Marcel, der mit weihnachtlichem Flair und der LED-Videoleinwand einen gemütlichen Background schaffte. Nur noch wenige Minuten vor Beginn des Livestreams wurde die Technik gescheckt – wie im Cockpit „check!“. Und Marcel, der Moderator, murmelte leise den Text vor sich hin, mit kleinen summenden Tönen, und plötzlich stand er im Rampenlicht, das er so sehr liebt. Inhaltlich bietet der Tanzkreis mit seiner Plattform den Künstlern eine Bühne zum Wohlfühlen. Das kam bei „Kesh“, der die Premiere der Reihe „Adventkonzert“ bestritt, super an, denn auch er vermisst die Bühne des Erfolges und freute sich über die besondere Gelegenheit. Im lockeren Gespräch mit und über den Künstler blieb es natürlich nicht, denn wir wollen die Kunst auch hören. Unplugged mit zwei musikalischen Weggefährten brachten sie die Songs von Kesh zu einem ganz anderen Hörerlebnis. Auch wenn alles immer generalstabsmäßig durchorganisiert ist, passiert es, dass nicht alles im Einklang abläuft. Das Problem an vielen Orten ist das Internet, entweder zu langsam, mal da, mal wieder nicht oder die Leistung ist halt nicht gleichbleibend. Das tat der Premiere keinen Abbruch. Wir sind alle Künstler und können improvisieren und aus der Situation einfach das Beste machen!

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