Ministerien des Landes stellen sich der Herausforderung

Mit der sich weiter zuspitzenden Klimaveränderung werden Extremereignisse, wie auch Hitzetage, langanhaltende Hitzewellen und Trockenphasen zunehmen. Auf die daraus resultierenden Risiken und Beeinträchtigungen muss sich auch der Gesundheitsbereich einstellen. Brandenburg stellt sich dieser Herausforderung und arbeitet an einem Hitzeaktionsplan, um auf die gesundheitlichen Gefahren von Hitzeereignissen besser vorbereitet zu sein. Dazu fand ein digitaler Auftaktworkshop auf Einladung des Gesundheitsministeriums und des Klimaschutzministeriums statt.

Laut vorläufigem Ergebnis des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg sind im Jahr 2021 in Brandenburg 111 Menschen an den Folgen von extremer Hitze gestorben. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der Jahre 1986 bis 2020. Allein im Hitzesommer 2018 starben rund 330 Menschen aufgrund hoher Temperaturen. Hitze hat aber auch direkt Folgen auf das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit der Menschen besonders für chronisch Kranke mit Herz-, Kreislauf-, Lungen- und Nierenerkrankungen und Diabetes, aber auch für Schwangere, Kleinkinder und Personen, die im Freien arbeiten. In Verbindung mit dem demographischen Wandel resultieren daraus signifikant erhöhte Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken für die Bevölkerung allgemein und besonders für vulnerable Gruppen.

Ziel des Hitzeaktionsplanes ist es, ein Netzwerk mit allen Akteuren im Gesundheitsbereich zu etablieren, um die Erstellung von spezifischen Hitzeaktionsplänen insbesondere auf kommunaler und institutioneller Ebene wie Pflegeeinrichtungen zu forcieren und konkrete Maßnahmen wie Thermoverglasungen, Verschattungen, Energierückgewinnung oder Belüftungssysteme anzustoßen.

Zur Entwicklung dieses Hitzeaktionsplans haben das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz und das für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz gemeinsam ein hochkarätiges Konsortium aus der Hochschule Fulda, Greenadapt mbH und der Gesellschaft für sozio-ökonomische Forschung gewinnen können. Der Hitzeaktionsplan wird Bestandteil der künftigen landesweiten Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im Handlungsfeld „Menschliche Gesundheit“ sein.

 

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Der Klimawandel wirkt sich schon heute auf die menschliche Gesundheit aus, darauf müssen wir vorbereitet sein zum Beispiel durch eine verbesserte Nutzung von Hitze-Warnungen, bessere Vernetzung im Gesundheitsbereich oder ganz konkrete bauliche und gestalterische Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern aber auch Kitas und Schulen. Mit dem Hitzeaktionsplan können wir frühzeitig präventiv tätig werden und gegensteuern.“

 

Klimaschutzminister Axel Vogel: „Wir müssen davon ausgehen, dass Brandenburg in Zukunft immer häufiger von Extremwetterereignisse betroffen sein wird. Neben dem konsequenten Klimaschutz ist die Anpassung an die bereits spürbaren Folgen der Klimakrise nicht nur eine Kernaufgabe in meinem Ressort, sondern eine Querschnittsaufgabe in dieser Landesregierung. Darum ist es richtig, dass wir unter der Federführung des Gesundheitsministeriums nun damit beginnen, einen Hitzeaktionsplan zu erarbeiten, um mit den Folgen wie Hitzeperioden und Wasserknappheit besser und langfristig umzugehen. Hier braucht es die enge Zusammenarbeit aller relevanten Partner auf Landes- und Kommunaler Ebene.“

 

error: Der Inhalt ist geschützt!
X