DIE LINKE fordert Verkehrswende statt Ticketpreissteigerungen

Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) per Pressemitteilung am 26. September mitteilte, sollen die Fahrpreise zum 1.01.2020 teils deutlich erhöht werden. Die Gemeinden Rüdersdorf und Schöneiche bei Berlin sind als Gesellschafterinnen an der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn (SRS) GmbH und damit an einem VBB-Mitgliedsunternehmen beteiligt. Neben den
VBB-Verbundtarifen führt die SRS GmbH einen auf der Tram-Linie 88 gern genutzten Haustarif. Wie Schöneiches Bürgermeister am 14. Oktober in der Antwort auf eine Anfrage des Gemeindevertreters Fritz Viertel (DIE LINKE) mitteilte, plant die SRS GmbH im Haustarif ebenfalls Fahrpreiserhöhungen.

Die Vorsitzenden der Linksfraktionen in den Gemeindevertretungen von Rüdersdorf und Schöneiche, Detlef Adler und Fritz Viertel, kritisieren die geplanten Fahrpreiserhöhungen von VBB und SRS. Denn sie sind das falsche Signal zur falschen Zeit. „Wir müssen in den nächsten Jahren eine sozial-ökologische Verkehrswende schaffen und deutlich mehr Menschen zum Umstieg vom Auto in den öffentlichen Nahverkehr überzeugen“, begründet Fritz Viertel. „Eine Erhöhung der Ticketpreise bewirkt genau das Gegenteil. Und sie trifft zuerst diejenigen, die zum Nahverkehr keine Alternative, weil aus Kosten- oder gesundheitlichen Gründen kein Auto haben.“

Zudem werden die Fahrgäste im Berliner Umland – und damit auch die zahlreichen Pendler/innen und Gelegenheitsfahrgäste aus Rüdersdorf und Schöneiche – durch die Fahrpreiserhöhungen des VBB ohnehin am meisten belastet. So steigen etwa die Preise für ABC-Einzeltickets (von 3,40 € auf 3,60 €), ABC-Tageskarten (von 7,70 € auf 9,60 €) oder ABC-Abo-Umweltkarten (von 992 € auf 1.008 €) drastisch.

„Wir können nicht verstehen, warum besonders die Rüdersdorfer Fahrgäste der SRS künftig mehr bezahlen sollen, obwohl sie sowieso schon eine längere Fahrzeit zum S-Bahnhof Berlin-Friedrichshagen haben“, wundert sich Detlef Adler. Er und Viertel fordern: „Das Nahverkehrsangebot in unserer Region muss deutlich ausgebaut werden und die Fahrpreise sollten sinken.“ Die Vision der Partei DIE LINKE ist ein bundesweiter Nahverkehr zum Nulltarif.

Am 28. November entscheidet die Gesellschafterversammlung der SRS GmbH über den Wirtschaftsplan des Unternehmens und im Rahmen der Einnahmenplanung indirekt über die Fahrpreiserhöhungen. An dieser Stelle können die Gemeinden Rüdersdorf und Schöneiche als jeweils 15%ige Gesellschafterinnen ihre Position deutlich machen. In der Schöneicher Gemeindevertretung beantragt DIE LINKE deshalb zur Sitzung am 6.  die November Ablehnung des Wirtschaftsplanes durch den Bürgermeister, sofern dieser auf Fahrpreiserhöhungen basiert (AN 088/2019). In Rüdersdorf steht das Thema am 14. November im Hauptausschuss auf der Tagesordnung.

Detlef Adler
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE in der Gemeindevertretung Rüdersdorf

Fritz R.Viertel
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE in der Gemeindevertretung
Schöneiche bei Berlin

error: Der Inhalt ist geschützt!
X