Liebe Storkower Bürgerinnen und Bürger,
liebe Leserinnen und Leser,

Weihnachten steht vor der Tür und wenn wir auf das Jahr 2022 zurückblicken, waren es bewegte Zeiten. So erging uns das schon in den letzten Jahren, denn unser gewohntes Leben wurde zum Teil durcheinandergewirbelt.

Zum Ende eines Jahres ist es Zeit, Bilanz zu ziehen und ins neue Jahr zu blicken. Was lief gut, was weniger gut? Zunächst einmal war es ein Jahr voller Herausforderungen. Glaubten wir, die Corona-Pandemie und die daraus folgenden Einschränkungen allmählich hinter uns lassen zu können, ereilte uns im Februar die Nachricht vom furchtbaren Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Energiekrise verschärfte sich dadurch noch einmal mehr. Und das hatte und hat auch Folgen für eine Kommune wie Storkow. Ich denke da beispielsweise an die Energieeinsparungen im öffentlichen Bereich. Doch wie heißt es so schön: In jeder Krise steckt eine Chance.

Wir haben die Chance genutzt und fast jeder hatte in diesem Jahr das Gefühl, wir holen eine Menge Verpasstes nach. Dass wir dieses Jahr wieder unser Stadtfest feiern konnten, war für alle – und für mich persönlich – einfach ein großartiges Gefühl. Wir haben es gewagt zu planen und letztendlich war unser Stadtfest grandios. Wie sehr wir das gemeinschaftliche Zusammensein vermisst haben, zeigten auch die gut besuchten Dorffeste, die Landpartie, die Herbstpoesie, das Lichtspektakel „Storkow leuchtet“, das Hoffest, das Kartoffelbuddeln, 250 Jahre Philadelphia, der Weihnachtsmarkt und die vielen anderen Feste.

Auf unserer diesjährigen kommunalpolitischen Agenda standen wieder einige Punkte. Wir freuen uns über Zuzug nach Storkow (Mark), aber das erfordert auch Investitionen, insbesondere in die soziale Infrastruktur, die wir für unsere Kinder und Jugendliche verbessern müssen. Hier sind wir auf einem guten Weg: Die Planungen für den Bau der neuen Mensa und zusätzlicher Klassenräume an der Europaschule sind fortgeschritten und der Bauantrag ist gestellt. Für den Neubau von Hort und Jugendclub und Sportplatzgebäude in Karlslust sind die Planungskosten im nächsten Jahr im Haushalt eingeplant. Für die Sanierung der Turnhalle am Hort haben wir Fördermittel erhalten und sanieren die Halle ab dem Frühjahr. Storkow (Mark) profitiert seit Jahren von Fördermitteln aus dem Land, dem Bund und der Europäischen Union.

Unsere Feuerwehr hat drei neue Fahrzeuge erhalten. Für die Nachwuchsarbeit in der Jugendfeuerwehr haben wir ebenfalls Fördermittel erhalten und können damit Lehrmaterial anschaffen.
Der „Strand für Alle“ in Karlslust, ein Freizeitplatz für alle Generationen, wurde fertiggestellt, eine Einweihung ist im Frühjahr geplant. Wir arbeiten derzeit mit den Stadtverordneten an einem Spielplatzkonzept und sind auf dem Weg eine „Nachhaltige Kommune“ zu werden. Der Grundsatzbeschluss wurde gefasst, nun gilt es dies mit Leben zu erfüllen.

Im Bereich der Gewerbeansiedlung haben wir bereits mit der Erweiterung des Gewerbegebietes Neu Boston begonnen. Das Bebauungsplanverfahren läuft und wir sind im Zeitplan, u.a. mit einer Förderung. Im Verfahren sind wir nun auch mit dem gesamtstädtischeren Flächennutzungsplan. Die Stadt verfolgt in erster Linie das Ziel, Planungssicherheit zu schaffen, um Baulücken zu schließen.

Unser neues Radwegekonzept ist fertig. Mit diesem Konzept haben unsere Fachleute nun ein Instrument für weitere Planungen in der Hand und es ist die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln. Im Jahr 2023 werden wir als erste Maßnahme die Ausschilderung der Radwege verbessern.

Auch die Straßenzustandserfassung wurde in diesem Jahr fertig gestellt. Überrascht sind wir vom Zustand der Straßen nicht, denn dieser entspricht dem allgemeinen Niveau im Land Brandenburg. Ganz oben auf der Liste der schlechtesten Straßen stehen die Gerichtstraße und die Grasnickstraße. Hier laufen die Planungen und der Straßenbau soll 2023 beginnen. Die sanierte Burgstraße und der Gehweg werten unser Stadtbild unheimlich auf. Der letzte Bauabschnitt wird in wenigen Monaten fertiggestellt.

Ein Dauerthema ist die Helios-Ruine in der Altstadt. Dort sollten längst die Arbeiten beginnen. Allerdings musste das von uns beauftragte Planungsbüro feststellen, dass das Gebäude nicht mehr zu erhalten ist. So ist der Dachstuhl einsturzgefährdet, tragende Außenwände werden teilweise nur noch durch anlehnende Bäume gestützt und das Mauerwerk im Kellerbereich durch die Feuchtigkeit porös. Unser ursprüngliches Vorhaben, das Gebäude in Teilen zu erhalten, geht nicht auf. Ein kompletter Abriss ist daher unabdingbar. In Bezug auf die Nutzung zeigte sich bei einer Befragung der Bürger ein vielfältiges Bild an Wünschen. „Spitzenreiter“ war hier die Gastronomie sowie Spiel-, Sport- und Freizeitangebote und auch eine Integration von kulturellen und sozialen Nutzungen, sowie die Schaffung von günstigen Wohnungen und Geschäfte. Die künftige Nutzung des Geländes wird unser großes Thema im Jahr 2023 werden.

Worüber ich mich auch sehr freue und von welchem Angebot ich bereits mehrfach Gebrauch gemacht habe, ist unser innovatives Mobilitätsprojekt „Dalli – Dein Brandenbus“. Seit April dieses Jahres fährt der DALLI im Stadtgebiet Storkow und seit November 2022 auch in Reichenwalde, Wendisch Rietz bis hin zum Klinikum Bad Saarow. Der Landkreis Oder-Spree hat den DALLI im Haushalt eingeplant und wir auch. Vielleicht unterstützt uns auch noch das Land Brandenburg. Er erntet jedenfalls sehr viel positiven Zuspruch und hat viele Nutzer in und um Storkow.

Eine sehr zweckmäßige Ergänzung zum DALLI in Storkow ist der PlusBus. Das PlusBus-Konzept des Landkreises umfasst Fahrten im Stundentakt, die mit ihren An- und Abfahrtszeiten auf den Bahn-Regionalverkehr abgestimmt sind. Für die Fahrgäste bedeutet das eine verlässliche Taktung, ein leicht merkbarer Fahrplan und kurze Umsteigezeiten zwischen Bus und Bahn.
Wir sind in Storkow 2022 ein gutes Stück vorangekommen und werden unsere weiteren Ziele Schritt für Schritt in Angriff nehmen. Meine ganz persönliche Bitte an die Storkowerinnen und Storkower: Mischen Sie sich ein, machen Sie mit. Beteiligen Sie sich an den Diskussionen. Ein hohes Gut unserer Demokratie!

Es liegt mir am Herzen Sie einzuladen, sich zu beteiligen: in der Einwohnerfragestunde der Stadtverordnetenversammlung sowie ihrer Ausschüsse oder im öffentlichen Teil der Ortsbeiratssitzungen, beim Bürgerbudget oder bei den jährlichen Ortsbegehungen.
Ich freue mich in der Einwohnerversammlung am 17. Januar wieder persönlich einen Rückblick und einen Ausblick auf neue Herausforderungen geben zu können. Dies war mir in den letzten zwei Jahren pandemiebedingt leider nicht möglich.
Zudem freue ich mich auf die Umsetzung der Maßnahmen, aus dem Bürgerbudget und bin schon auf die Vorschläge, die in diesem Jahr eingebracht werden, gespannt.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern bei Spreebote Online ruhige, besinnliche Weihnachtstage, einen fröhlichen Rutsch, ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr – und dazwischen viel Zeit für die Menschen und Aktivitäten, die Ihnen am Herzen liegen.

Alles Gute für Sie!
Ihre Cornelia Schulze-Ludwig

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