Eine Ära geht zu Ende

In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung der Domstadt Fürstenwalde wurde der neue Stadtverordneten-Vorsitzende gewählt. Der einzige Kandidat, der sich für diese Amt beworben hatte und den Hut in den Ring warf, war Uwe Koch von der CDU-Fraktion. Von 27 Abgeordneten, die der Versammlung beiwohnten, stimmten 18 mit Ja, 8 mit Nein, ein Abgeordneter enthielt sich. Uwe Koch nahm die Wahl an und ist ab sofort der neue Stadtverordneten-Vorsitzende der Domstadt. Koch bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und wies mit kurzen und eindringlichen Worten darauf hin, dass es in nächster Zukunft in der Stadtverordnetenversammlung sicherlich das eine oder andere Mal dramatischer und lebhafter zugehen wird, da die nächsten Kommunalwahlen bereits vor der Tür stehen.

Er mahnte jedoch an, dass trotz dieser besonderen Umstände weiterhin eine gepflegte Kultur der Diskussion und Entscheidungen mit einem ordentlichen Maß an Respekt und gegenseitiges Einvernehmen zum guten Ton gehören müssen. Im Anschluss übergab er das Wort an Jürgen Teichmann, der seinerseits mit klaren Worten noch einmal kurz seine Amtszeit und die Beweggründe für seine Entscheidung zusammenfasste. Er stellte klar, dass er am 17. September nicht gesagt habe, dass er zurücktreten oder sein Mandat abgeben würde, sondern dass er das Amt des Stadtverordneten-Vorsitzenden zur Verfügung stelle. Das wäre ein kleiner, aber feiner Unterschied. Nach den Querelen habe er das Gefühl gehabt, dass ihm die Stadtverordneten nicht mehr vertrauen und weiter hinter ihm und seinen Entscheidungen stehen.

Daher war für Teichmann die Entscheidung, dieses hohe Amt zur Verfügung zu stellen, nur folgerichtig. Er wäre sehr erstaunt gewesen, dass die Bewerber für dieses Amt nicht Schlange gestanden hätten. Mutmaßlich hätte es sicher den einen oder anderen gegeben, aber die Courage, sich zu letztlich darum zu bewerben, hätte dann wohl doch gefehlt. Was viele nicht wissen, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung ist eben nicht nur der Sitzungsleiter der SVV, er ist auch der oberste Würdenträger der Stadt und Chef des Bürgermeisters – was dann einige von einer Bewerbung abgehalten haben dürfte. Dazu hat er noch eine etliche andere Aufgaben, wie zum Beispiel die Stadt bei verschiedenen Anlässen zu repräsentieren. Jürgen Teichmann wünschte seinem Nachfolger Uwe Koch ein glückliches Händchen, um die atmosphärischen Störungen und Dissonanzen im Stadtparlament zu bewältigen.

 

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