Wenn’s ums Geld geht – Bürger. Diesen Slogan kennen wir eigentlich anders, war aber schon immer falsch. Die Öffentlich-Rechtlichen sind in hellem Aufruhr. Sachsen-Anhalt tanzt aus der Reihe. Und stoppt damit die Erhöhung der Rundfunkgebühr ab Januar 2021. Patricia Schlesinger (wer mit dem Namen erstmal nichts anfangen kann: Intendantin des rbb) ist traurig. ADR, ZDF und alle anderen Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten seien doch wichtig und ohne die Gebührenerhöhung würde es schwer sein, dem Auftrag einer anspruchsvollen Programmgestaltung gerecht zu werden. An dieser Stelle konnte mein Oller nicht mehr an sich halten: „Aber für diese bescheuerten Quizsendungen ham se Geld!“,polterte er los. „Ich kann den Kerner nich mehr sehen! Und den bekloppten Jäger, der eh jedesmal gewinnt. Und wenn die Leute Bares für ihr „Rares“ haben wollen – wen interessiert dat?!“ Ich finde ja auch, dass die Fernsehleute lieber die …zigste Wiederholung von ‚Winnetou 3‘ bringen sollten oder was mit Bud Spencer. Dafür dürfen sie die Quizzerei den Privaten überlassen. Wobei: wann habe ich den letzten „Tatort“ gesehen, der KEINE Wiederholung war… Überhaupt, was kümmert die die Einschaltquote, ihre Kohle haben sie doch eh sicher. Da könnte ruhig mal was Anspruchsvolles rüberwachsen. Und zwar vor 22.30 Uhr. Da gehen nämlich die, die noch was für die Gesellschaft tun, besser zu Bett. Damit sie morgens gut drauf sind, wenn sie zur Arbeit müssen. Aber die Nicht-privaten wollen halt alle mitnehmen. Von bildungsfern bis bildungsganzfern. Denen zahlt wahrscheinlich das Amt die Fernsehgebühren. Der Rest – und da bekommt der Begriff „Rest“ eine ganz neue Bedeutung –  kann sich über die Programmgestaltung der Öffentlichen die Platze ärgern. Kein Problem, zahlen müssen die trotzdem. Ohne Wenn und Aber. Der rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) hat ohnehin den falschen Namen. Weil, in den Berichten spielt Brandenburg meist nur eine marginale Rolle. Vorn steht immer Berlin. Selbst beim Waldsterben. Brandenburg spielt wahrscheinlich bloß bei der Geldverteilung noch eine Rolle für diesen Sender. Klar, Scheißfahrerei für die Redakteure, alles so weit weg. Berlin ist bequem, quasi vor der Haustür. Da lässt sich doch was sparen. 

Apropos Sparen: ob man da wohl vom Kopf her anfangen könnte? Peanuts, ich weiß, aber beim Pfennig fängt das Sparen an.
Wäre mir aber egal, Hauptsache ist eine Programmgestaltung, die sich nicht dort orientiert, wo wir alle nicht sein wollen. Bildung gehört in die Schulen, nicht in Quizz-Sendungen des Fernsehens. Und wenn Ihr Öffentlichen mal „Wer wird Millionär“ bringen wollt, interviewt doch mal Eure Moderatoren und die Leute in der Chefetage!
Eure Gebührenzahlerin Erna.

P.S. Als Intendantin bekommt Frau Schlesinger mehr als Zweihundertfünfzigtausend Euro im Jahr. Was sie verdient hätte, weiß ich nicht.
*ARD und ZDF sind durch die Staatsverträge verpflichtet, die Bezüge ihrer Intendanten und der Mitglieder der Geschäftsleitung offenzulegen.

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