Grünheider SV dem Klassenerhalt ein Stück näher

Am Ende gab es Jubeltänze der ersten Männer-Mannschaft und minutenlange stehende Ovationen von den mehr als 250 Zuschauern, die den bisherigen Rekord-Besuch in der Löcknitzhalle der Saison 2021/22 bedeuten. Der 30:19-(13:10-)Sieg der GSV-Löwen im Rückspiel des ersten K.o.-Duells in der Abstiegsrunde der Oberliga Ostsee-Spree war am Samstagabend, den14. Mai, ein würdiger Abschluss des großen Handball-Festes vom Grünheider SV, bei dem es drei weitere Spiele, drei Meister-Ehrungen für Teams des Vereins (Senioren, Männer III, Frauen I) und unter den vielen Zuschauern seit Sonnabendmittag etliche Flüchtlinge aus der Ukraine gab, die bei freiem Eintritt dabei sein konnten. Da die Oberliga-Männer des GSV bereits das Hinspiel in Spandau am 7. Mai mit 31:30 gewonnen hatten, erreichten sie mit dem zweiten Erfolg die nächste Runde, sprich die Spiele um den Plätze 12 bis 9, und sind damit dem angestrebten Klassenerhalt in der vierten Liga einen wichtigen Schritt nähergekommen.

Der Bad Doberaner SV 90 kommt als nächster Gegner nach Grünheide
Als nächster Gegner für die Mannschaft von Chefcoach Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler wartet im sogenannten Halbfinale der Abstiegsrunde der Bad Doberaner SV 90, der sich im K.-o.-Duell gegen die TSG Lübbenau als Sieger durchgesetzt hatten. Zwar hatten die Norddeutschen das Hinspiel in der Gelb-Blau-Arena im Spreewald mit 34:36 verloren, setzten sich aber im Rückspiel mit 33:26 in der heimischen Stadthalle durch. Und nun erwarten die Grünheider bereits am kommenden Sonnabend, den 21. Mai, ab 18.30 Uhr erneut in der heimischen Löcknitzhalle die Bad Doberaner zum Hinspiel der zweiten K.o.-Runde. Das wird ein weiterer schwerer Brocken für die Männer von der Löcknitz.

Trainer Frank Morawetz setzt aufs Selbstvertrauen seiner Mannschaft
„Der Klassenerhalt ist noch nicht erreicht. Wir müssen jetzt das mitnehmen, was wir geschafft haben. Ich hoffe, dass dies der Mannschaft auch das entsprechende Selbstvertrauen gibt, dass die Spieler wissen, wie gut sie sein können, wenn sie als Team auftreten. Jetzt geht es darum, das anstehende K.o.-Duell wieder mit Hin- und Rückspiel zu gewinnen, dann sind wir sicher weiter in der Liga“, erklärt Frank Morawetz. Der Chefcoach lobt die Leistung seiner Mannen: „Wir hatten vor der Partie schon viel Respekt vor den Spandauern und ihrem Spiel, haben uns darauf in der vorigen Woche konzentriert vorbereitet. Dass die Mannschaft dann aber solch einen überragenden Auftritt in so einem wichtigen Spiel abliefert, davor kann ich nur den Hut ziehen. Sie hat dem Druck standgehalten. Ich bin unheimlich stolz auf sie.“

Spandauer wollen wiederkommen
„Ich hatte das Gefühl, dass die Grünheider den Sieg einen Tick mehr wollten als wir, von der körperlichen Präsenz her. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und haben vorn falsche Lösungen angeboten, viele Bälle verworfen und technische Fehler gemacht“, sagt Steffen Bartel. Und der Trainer des VfV Spandau fügt hinzu: „Das Weiterkommen ist verdient für Grünheide. Die Mannschaft hat die Qualität, nun auch gegen Bad Doberan zu bestehen.“ Für seine Mannschaft gelte es, den Mund abzuputzen und weiterzumachen. „Das ist ja eine Qualität von uns Spandauern. Wir werden jetzt unsere Hausaufgaben machen und in der nächsten Saison in der Verbandsliga angreifen.“ Der VfV wolle möglichst schnell wieder in die Oberliga zurückkehren.

Grünheider SV auf Angriff programmiert
Im Spiel gegen die Spandauer sah es von Beginn an nach einem Sieg aus. Als die Grünheider nach fünfeinhalb Minuten mit 4:0 führten, ging bei Uwe Manohr der Daumen hoch. „Man sieht, dass die Jungs unbedingt gewinnen wollen“, sagte der Chef des Fördervereins Grünheider Handball. Die Gäste kamen zwar zum 3:4-Anschluss (14.) aus ihrer Sicht und blieben noch weiter mit zwei Toren Rückstand dran (5:7/22., 10:12/30.), doch der GSV ging mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause und war dann im zweiten Abschnitt voll auf Angriff programmiert, ließ nichts mehr anbrennen. In der 44. Minute warf Kapitän Toni Büttner die Grünheider beim 23:13 erstmals zur Zehn-Tore-Führung, beim 30:18 durch Phillipp Hudewenz (60.) waren es zwölf, ehe dem VfV noch ein Treffer gelang. „Es war in der zweiten Halbzeit souverän, auch wegen der hervorragenden Torhüterleistung“, sagt Co-Trainer Dirk Köhler. „Im ersten Durchgang war noch die Anspannung zu spüren, die sich schon im Training unter der Woche gesteigert hatte. Man hat es knistern gehört.“

Richtige Umstellungen in der Abwehr – nächste Aufgabe wartet
„Wir haben nach dem nur einen Tor Vorsprung aus dem Hinspiel die Partie komplett ernst genommen“, betont Toni Büttner. „In der Abwehr haben wir die richtigen Umstellungen gemacht, statt einer 6-0- eine 5-1-Deckung gespielt, das hat sich ausgezahlt.“ Der Kapitän zollte der gesamten Mannschaft und dem Trainer-Team ein großes Kompliment. „Das haben wir uns erarbeitet und verdient. Jetzt wird ein bisschen gefeiert, aber nicht überschwänglich, denn wir haben noch eine Aufgabe vor uns, einen Job zu erledigen.“ Dafür will auch Phillipp Hudewenz alles gegeben, der am Samstag nach zwölf Wochen Verletzungspause erstmals wieder auf der Platte stand. „Es fühlt sich toll an. Ich freue mich, in den letzten Spielen für den GSV meinen Beitrag zu leisten. Das ist mir wichtig“, erklärt der Linksaußen, der in der kommenden Saison beim MTV 1860 Altlandsberg auflaufen wird. „Ich freue mich schon auf die neue Herausforderung, doch jetzt heißt es erst mal, mit Grünheide die Klasse zu halten.“

Die ersten K.o.-Duelle im Überblick
Abstiegsrunde, 1. Runde (Viertelfinale) 7./8. und 14. Mai
Grünheider SV – VfV Spandau 30:19 (Hinspiel 31:30)
SG OSF Berlin – BTV 1850 32:23 (23:21)
Bad Doberaner SV 90 – TSG Lübbenau 63 33:26 (34:36)
SV Fortuna 50 Neubrandenburg – Sp.Vg. Blau-Weiß 1890 25:19 (26:25)

Der Grünheider SV spielte in der Löcknitzhalle mit:

Denny Alpers, Hendryk Büttner – Oliver Heine, Florian Folger 6, Adrian Theden 8, Friedrich Hanschel, Konstantin Büttner 4/1, Marcus Schwiderski, Camilo-Alejandro Silva-Quintas, Marc Robin Hiesener 2, Oliver Milde 3, Phillip Hudewenz 3, Tom Griebsch 4

Der VfV Spandau spielte mit:

Darius Finck, Peer Drescher – Carsten Zander 1, Arthur Lorenz Finck 1, Fabio Luca Polese 2, Robert Herz 2, Dominik Ravelo Skibba, Obadah Alkrad, David Rau 7/2, Jonas Doerks, Patrick Germann 6/4, Björn Steinmetzer, Benedict Steil, Ben Münster

Schiedsrichter: Paul Mayerhofer, Jan Misselwitz – Siebenmeter: GSV 2/1, VfV8/6 – 2-min-Strafen: GSV 3, VfV 3

Fotos: © Christoph Ulbricht/Spreebote Online
Videos: © Roland Hanke

error: Der Inhalt ist geschützt!
X