Fürstenwalde ist Weltmeister!

Deutsche Nationalmannschaft dominierte Drachenboot WM in USA

Fürstenwalder Paddler erkämpften 7 x Gold, 2 x Bronze

Am Sonntag endeten die viertägigen ICF DRAGON BOAT WORLD CHAMPIONSHIPS auf dem Lake Lanier Gainsville. Teil der 124-köpfigen deutschen Nationalmannschaft, die auf der olympischen Regattastrecke von Atlanta (USA) an den Start ging, waren 16 Athleten aus Fürstenwalde. Sonst Konkurrenten bei den SpreeCoyoten, Hawlinger oder Pneumant Dragons, gingen sie hier als Team gemeinsam an den Start und erkämpften in verschiedenen Kategorien sieben der insgesamt 16 deutschen Gold-, 4 Silber- und 2 Bronzemedaillen.

Deshalb wurde am Ende des Tages noch der Nations-Cup an Deutschland vergeben. Bundestrainer Martin Alt freute sich über den grandiosen Erfolg: „Ebenso haben wir den „All over“, den „All Damen“ und den „Mixed Cup“ gewonnen. Alle unsere Teams sind belohnt worden.“ Aus allen ihren Entscheidungen auf der 200 m, 500 m und 2000 m-Strecke gingen die Premier-Women im 10er Boot als Weltmeisterinnen hervor und verwiesen Mannschaften aus Tschechien, USA, Kanada und Ungarn auf die Plätze.

Sieben Frauen dieser Besatzung kämpfen normalerweise im Team der SpreeCoyoten. Ebenso viele Weltmeistertitel konnten die Senior-Men 40+ im 20er Boot über 500 m und am letzten Wettkampftag noch über die 200m und die 2000m für sich verbuchen. Ihre Gegner waren Teams aus den USA und Kanada. In Zehnerbesetzung erkämpften die Männer über 40 Jahren auf der 500 m- und 2000 m-Strecke jeweils eine Bronzemedaille.

Auch dieses Boot war mit sechs Sportlern aus Fürstenwalde besetzt. Ein weiterer junger Sportler aus Fürstenwalde krönte mit seiner Goldmedaille im 10er Premier-Men über 2000 m die beeindruckende Edelmetall-Sammlung. Während bei tropischen Temperaturen in spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen Bestzeiten gefahren wurden, konnten die Daheimgebliebenen mit sechsstündiger Zeitverschiebung beim Livestream am heimischen Bildschirm mitfiebern.

Die Übertragung mit steigender Spannung verfolgt hat auch der Geschäftsführer des Hotels, in dem die Fürstenwalder untergebracht waren. Er war so angetan, von „seinen“ Sportlern, dass er am ersten Abend nach dem Sieg der Frauen die ganze Mannschaft spontan zum Essen einlud. Neben den großartigen Erfolgen werden diese und viele weitere Begegnungen mit einheimischem Publikum, unermüdlichen Helfern auf der Regattastrecke und natürlich den internationalen Spitzensportlern der anderen Teams den Goldfrauen und -männern immer in Erinnerung bleiben.

Wie transportiert man so viel kostbares Edelmetall – im Handgepäck, im Koffer oder um den Hals? Die Familien und Freunde, die einen Teil der Mannschaft am Dienstag jubelnd auf dem Flughafen in Berlin in Empfang nehmen, werden es sehen.


Wir sind stolz auf Euch!
Ihr habt Fürstenwalde zum Weltmeister gemacht.


Neben all der Freude und der Begeisterung für das Erreichte, kann aber auch erwähnt werden, dass man – anders als beim Fußball  – selbst als Nationalmannschaftsmitglied mit einer Nischensportart wie dem Drachenbootfahren leider kein Geld verdienen kann. Im Gegenteil: Jeder Sportler, der sich dafür qualifiziert hat, musste für die Trainingslager und die Wettkampfzeit seinen privaten Urlaub aufwenden und Flug- sowie Unterbringungskosten in Atlanta selbst aufbringen. Vielleicht ändert sich das ja bei der nächsten EM in Moskau 2019? Zu wünschen wäre es dem Drachenbootsport, der auch zum Gesicht der Stadt gehört.

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