Grünheider SV verliert in der Oberliga Ostsee-Spree knapp

Der erste Punktgewinn mit dem 29:29 beim HSV Insel Usedom zum Saisonauftakt in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree (3. September) konnte von den Männern des Grünheider SV im ersten Heimspiel nicht veredelt werden. Die Mannschaft um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler musste sich am Samstag, 10. September, vor rund 100 Zuschauern in der Löcknitzhalle Aufsteiger SV 63 Brandenburg-West knapp mit 26:27 (11:13) geschlagen geben. Die Enttäuschung war bei den Gastgebern, bei denen wie beim Gegner einige Akteure fehlten, am Ende natürlich groß. Damit rangieren die GSV-Löwen nach dem 2. Spieltag der vierten Liga auf Platz 10 der 14er Staffel.

Mehr als eine halbe Stunde Unterbrechung nach Verletzung von Gäste-Spieler
Einer der Knackpunkte könnte gut zehn Minuten vor Ende der Spielzeit die schwere Verletzung von Gäste-Spieler Tom Mandler gewesen sein. Der hatte sich ohne gegnerische Einwirkung am linken Fuß verletzt und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Partie wurde deshalb mehr als eine halbe Stunde unterbrochen. Der Grünheider SV wünscht dem Spieler alles Gute und baldige Genesung. Nachdem er abtransportiert war, ging das Spiel beim Stand von 20:21 aus Sicht des GSV weiter. „Vor der Unterbrechung waren wir besser ins Spiel gekommen und hatten die Gäste auch körperlich gefordert. Die Phase wäre ausbaufähig gewesen, doch dann kam die Pause“, erklärt Axel Both. „Wir drücken dem Brandenburger Spieler die Daumen und sind gedanklich bei ihm.“

Axel Both: „Es war insgesamt ein schwieriges Spiel“
Allerdings war die knappe Niederlage auch hausgemacht. „Insgesamt war es ein schwieriges Spiel. Wir konnten unsere eigenen Ansprüche von aus Usedom nicht wie gewollt umsetzen. So ist es uns nicht gelungen, vom Rückraum die Schnittstellen zu schaffen, um konsequent Tore zu werfen. Wir sind nicht richtig in Schwung gekommen und konnten von hinten heraus kaum Druck machen. Und auch die Quote im Angriff ist mit 17 Abschlussfehlern nicht gut gewesen. Da müssen wir im Training ansetzen“, erklärt Axel Both. Auch in der Deckung habe es einige Abstimmungsprobleme gegeben. Das liege auch daran, dass die Mannschaft weiterhin noch in der Findungsphase ist. Hinzu komme, dass einige Akteure fehlten und andere angeschlagen in die Partie gingen, davor könne er nur den Hut ziehen. Das Engagement des Teams könne man nicht kritisieren: „Die Jungs haben alles versucht.“

Gäste-Trainer Sven Schößler: „Das Team wollte für Tom weiterspielen“
Die Freude über die „überraschenden zwei Punkte“ war bei den Brandenburgern am Ende durch die schwere Verletzung von Tom Mandler getrübt. „Es war enorm schwer, danach überhaupt noch mal Handball zu spielen. Die Jungs standen alle unter Schock. Ich habe sie gefragt und sie wollten für Tom weiterspielen und einen Punkt oder Sieg für Tom holen.“ Sein Team haben eine riesige Moral bewiesen. „Für unseren Spieler tut es mir unendlich leid, er wird von uns alle Unterstützung bekommen, die er braucht.“ Nach dem ersten Saisonsieg steht Aufsteiger SV 63 Brandenburg-West, der in der Saison 2010/11 erster Meister der Oberliga Ostsee-Spree war, mit 2:2 Punkten auf Platz 9.

Denny Alpers feuert sein Ex-Team aus Grünheide an
Denny Alpers, bis zum Ende der vorigen Saison Torwart beim Grünheider SV, war beim ersten Heimspiels der GSV-Löwen mit Fan-Schal in der Löcknitzhalle, um seine ehemaligen Mitspieler anzufeuern. „Schade, dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat“, sagte Denny Alpers, der im Juni zum ersten „Grünheider Handballer des Jahres“ gewählt worden war. Es sei für ihn schwierig gewesen, auf der Tribüne zu sitzen: „Es kribbelte auf jeden Fallen in Händen und Füßen. Das war für mich ein sehr ungewohntes Gefühl, auf der anderen Seite zu sitzen und nicht auf der Bank bei den Jungs. Ich hätte gerne mitgeholfen“, sagte der Keeper, der im Oktober mit seiner Lebensgefährtin Laurine Arndt (23) – spielt beim Berliner TSC in der 3. Liga Handball – nach Leipzig umziehen will. Deren ältere Schwester Justine Arndt (27) ist übrigens Neuzugang bei den GSV-Frauen, die in die Brandenburgliga aufgestiegen sind und am Sonntag, 11. September 2022, ihre Heimpremiere gegen den MTV 1860 Altlandsberg mit 18:28 verloren – trotz der Unterstützung von Schwager und Schwester auf der Tribüne. Bei Denny Alpers läuft es nach eigenen Angaben ganz gut. Er habe inzwischen Arbeit gefunden und sei mit einem möglichen neuen Viertliga-Verein in Sachsen in Gesprächen.

Der GSV spielte in Löcknitzhalle mit: Hendryk Büttner, Robin Menz, Joshua Hiller – Justin Kranzusch, Florian Folger 5/2, Matias Cabrales 1, Thorge Breitzmann 1, Marius Becker 5, Marc Robin Hiesener 9, Marc Schmitz 2, Tom Griebsch 3/3

Fotos: © Werner Herzog
Videos und Foto Denny Alpers: ©Roland Hanke

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