Alvine Holz überzeugt mit zwei Mal Platz 3

Wie so oft, kommt nach einer verpatzten Generalprobe eine geglückte Premiere. So könnte man das erste Auftreten von Alvine Holz und Max Unglaube beim Deutschlandpokal der Spezialspringer im Bayrischen Berchtesgaden beschreiben. Dieser vom Deutschen Skiverband durchgeführte Pokalwettbewerb der Altersklassen Jugend 16 bis Junioren, also bis zum Jahrgang 2000, soll den besten deutschen Skispringern und Skispringerinnen die Gelegenheit geben, gegenseitig ihre Leistungen zu vergleichen. Und am Freitag beim Training waren sowohl Max als auch Alvine mit ihren Leistungen nicht zufrieden. Max war zwar im Training den weitesten Sprung gesprungen, aber das reichte ihm nicht. Und Alvine verriet mir ihre Trainingsweite lieber nicht. „Immer bin ich hinter den ersten beiden“, war ihr Kommentar. Ihre Springerkollegin munterte sie auf: „Du verringerst den Abstand zu uns immer weiter!“ Skispringer sind eben eine große Familie.Auch nach dem offiziellen Probesprung waren beide noch unzufrieden. Im ersten Wertungsdurchgang erreichte Alvine Holz dann die drittbeste Weite mit 70 Metern, aber Klara Lebelt war 77 Meter, Selina Kölle sogar 78,5 Meter gesprungen; wieder nur hinter den Beiden. Im entscheidenden zweiten Durchgang wollte sie es den Beiden zeigen. Und tatsächlich, mit 75,5 Metern schlug sie die beiden, die „nur“ 74,5 bzw. 73,5 Meter von der K90-Schanze am Kälberstein vorlegten. Insgesamt blieb es für Alvine zwar bei Platz Drei, aber sie konnte den Abstand auf nur 10, 2 Punkte zu Platz 2 verringern.

Max Unglaube erreichte zwar im ersten Durchgang mit 89 Metern die zweitbeste Weite. Aber der Schock eines 99 – Meter – Sprunges seines Trainingspartners aus Oberstdorf, Alex Reiter, saß doch tief im Unterbewusstsein. Und Lasse Deimel aus Hinterzarten war ebenfalls 89 Meter gesprungen, hatte aber weniger Wertungspunkte bekommen. Also auch für Max galt es anzugreifen, wenngleich auch 10 Meter nur schwer aufzuholen waren. Im zweiten Wertungsdurchgang bezwang Max Unglaube dann die gesamte Konkurrenz mit einem Sprung von 93,5 Metern. Aber das reichte nicht ganz, um den Vorsprung von Alex Reiter aufzuholen. Mit 7,5 Punkten Rückstand belegte er Platz 2.

Dritter wurde Lasse Deimel. Die Leistung von Max ist umso höher einzuordnen, wenn man weiß, dass er mit einer gebrochenen Zehe an den Start gegangen ist, die er sich beim Fußballspielen geholt hat. Fußball scheint für Skispringer sowieso das Graus zu sein, denn auch Moritz Terei hat sich dabei den Fuß verletzt, so dass er in Berchtesgaden nicht an den Start gehen konnte und der Wettkampf in der Nordischen Kombination des Jugendcups ohne ihm stattfinden musste.

Spannend sollte der Sonntag werden. Für Alvine Holz galt es die Frage zu beantworten, ob sie noch näher an ihre beiden vor ihr liegenden Konkurrentinnen aufschließen konnte. Selina Kölle und Klara Lepelt tauschten die Plätze 1 und 2, Alvine Holz konnte ihren dritten Platz vom Vortag verteidigen. Für Max Unglaube war die Frage, ob er trotz gebrochenem Zeh noch einmal so gut wie am Vortag abschließen konnte. Im Probedurchgang und auch im ersten Wertungsdurchgang gelang ihm das nicht. Mit 93 Metern beendete er diesen nur auf Platz 3. So hing alles am zweiten Wertungsdurchgang. Und hier gelang Max wirklich alles, perfekter Absprung, perfekte Landung und 96,5 Meter. Das reichte, um mit 1,5 Punkten Vorsprung Sieger des Deutschlandpokals am Sonntag vor Alex Reiter, dem Sieger des Vortages, und Björn Kupke zu werden. So konnte er auch das begehrte blaue Trikot des Pokalführenden übernehmen. Alvine Holz belegt in der Pokalwertung der Jugend 17 weiblich den dritten Platz. Herzlichen Glückwunsch an beide!

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