Ziel, wieder dritte Kraft im Nachwuchsbereich zu werden

Seit Dezember letzten Jahres ist die Nachwuchsabteilung des FSV Union Fürstenwalde in der Führung neu besetzt. Mit Frank Bellach als neuem Jugendleiter und Michael Pohl als sportlichem Leiter der Nachwuchsabteilung, möchte der Verein mit leistungsorientiertem Nachwuchsfußball in der Region wieder zur dritten Kraft hinter den Sportschulen Cottbus und Frankfurt (Oder) werden. Nach nun fünf Monaten Arbeit und die neue Saison 2018/19 vor Augen, kann man schon ein Resümee ziehen.

Was konnten Sie in den letzten fünf Monaten im Nachwuchsbereich ändern?

Frank Bellach: Man kann so eine Neuausrichtung nicht nur an Einzelpersonen fest machen, dazu gehört der gesamte Verein, aber vor allem auch die Nachwuchstrainer, die am Ende mit den Kindern & Jugendlichen in den Trainingseinheiten arbeiten. In den ersten drei Monaten haben wir uns mit allen Nachwuchsmannschaften beschäftigt, in Trainingseinheiten & Punktspielen hospitiert und auch teilweise Trainingseinheiten geleitet, sozusagen eine Bestandsaufnahme.

Nun war das Standing des Unioner Nachwuchsfußballs nicht das Beste in der Stadt?

Ich war seit dem Oberligaaufstieg der 1. Mannschaft 2011 eigentlich raus und habe das Geschehen des Vereins nur am Rande verfolgt. Nur durch den Vereinswechsel meines Enkelsohnes zu Union und dem Umstand, dass es für die D2 keinen Trainer gab und ich dann den Posten übernommen habe, sind mir die Missstände im Nachwuchs bewusst geworden. So war auch einer unserer ersten Amtshandlungen, die wir mit Michael Pohl vorgenommen haben, die Gespräche mit den Eltern der einzelnen Mannschaften, um unser Konzept vorzustellen. Denn im Nachwuchsfußball sind die Eltern das wichtigste Bindeglied zwischen Verein & Trainern.

Das Ganze hört sich sehr zeitaufwendig an?

Oh ja, ich denke, dass wir die letzten Monate mehr Zeit auf den Fußballplätzen verbracht haben als zu Hause. Viele im Verein halten uns auch schon für ein Paar, was ich allerdings verneinen muss. Spaß beiseite. Ich glaube, dass man schon ein bisschen fußballverrückt sein muss, um solch ein Projekt voran zu treiben. Und die Leute, die uns näher kennen, wissen, entweder machen wir die Aufgabe ganz oder gar nicht.

Wie stellt sich der Nachwuchs in der neuen Saison auf?

Es wird sich sehr viel verändern! Für die F-, E- und D-Mannschaften konnte Michael Pohl neue Trainer & Co-Trainer gewinnen. Da wir in den beiden letzten Juni-Wochen Sichtungstraining jeweils Dienstag und Donnerstag durchführen, um die Kader für die neue Saison festzulegen, werden die neuen Trainer schon jetzt mit ihrer Arbeit beginnen. In der letzten Ferienwoche werden wir für alle Kleinfeldmannschaften ein Trainingslager im Friesen-Stadion durchführen. Im Großfeldbereich werden wir mit einer A- und B-Jugend starten sowie mit zwei C-Mannschaften. Für alle Mannschaften, die auf Landesebene spielen, wird dreimal Training die Woche angeboten. Weiterhin wird es neben dem DFB Stützpunkttraining im E- und D-Bereich, welcher immer montags stattfindet, auch für talentierte Spieler in diesen Altersklassen ein Fördertraining durch den Verein geben. Aber vor allem möchte ich nicht unsere Mädchenmannschaft vergessen, wo wir die wenigsten Sorgen haben und sehr gute Trainingsarbeit geleistet wird.

Wie sehen die sportlichen Ziele im Nachwuchsbereich aus?

Wir sehen die Entwicklung in verschiedenen Abschnitten. Langfristig möchten wir schon wieder dritte Kraft im Land werden, das wird aber einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren beanspruchen. Ziel ist es, vor allem im E- und D-Bereich so vielen Kindern wie möglich den Weg zu den Sportschulen zu ermöglichen. In der nächsten Saison sollte es Aufgabe sein, in allen Altersklassen einstellige Tabellenplätze in den jeweiligen Ligen zu erreichen. Das Ziel der Nachwuchsabteilung ist es, dass auch aus den regional angrenzenden Vereinen die Besten jeder Altersklasse bei Union spielen. Dazu ist natürlich notwendig, qualitativ und quantitativ auch regional das beste Training und Umfeld anzubieten.

Bei solchen Zielen spielt doch sicherlich auch der finanzielle und wirtschaftliche Aspekt eine erhebliche Rolle?

Das ist mit einer der wichtigsten Punkte bei diesem Projekt. Nur von den Beiträgen allein ist das Vorhaben nicht zu stemmen. Der Bereich Sponsoring ist mit eine der großen Aufgaben, die der Jugendvorstand bewältigen muss. Hierzu ist im Friesen-Stadion ein Kleinfeldstadion mit Tribüne und Sitzplätzen geplant wo, die Sponsoren des Unioner Nachwuchses sich dann präsentieren können.

Abschließend noch die Frage: Warum Union Fürstenwalde?

 Wenn man die Entwicklung des Vereins in den letzten zehn Jahren betrachtet, so ist es schon erstaunlich, was dort alles geschaffen wurde: Infrastruktur sowie auch der sportliche Weg der 1. Mannschaft bis in die Regionalliga. Und auch die 2. Mannschaft hat sich in der Landesliga gut entwickelt. Ich denke, es ist an der Zeit nun auch den Nachwuchs in erfolgsorientierte Bahnen zu bringen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, muss man nicht nur hart dafür arbeiten, sondern diese Ziele auch leben. Nur wenn alle – Verein, Trainer, Eltern und Spieler – gemeinsam dafür einstehen, werden wir am Ende Erfolg haben.

Mitsch Rieckmann

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