Knallharter Dämpfer lässt Führungsspitze in weite Ferne rücken

Durch die Rüdersdorfer Niederlage am Samstag bei der SG Hangelsberg, konnten die Odervorländer ohne eigenes Zutun die Tabellenspitze der Kreisliga erklimmen und wollten dies am Sonntag in Tauche auch bestätigen. Es kam alles anders als man sich es vorstellte und dies hatte mannigfaltige Gründe.
Die erste Elf von Trainer Heese konnte sich durchaus sehen lassen, neben den üblichen Verdächtigen um Gernetzke, Zeume, Vrazilov und Krüger kamen noch Schübler und Hanke dazu, da die 1. Mannschaft spielfrei hatte und sie den Tanz in Tauche mitgestalten wollten. Bis zur 15. Minute ging es hoch und runter, Briesen hatte gegen geballt tiefstehende Gäste arge Probleme, ihr Kurzpassspiel anzubringen, versuchte es immer wieder mit Diagonalbällen oder Bällen in die Spitze zu Schübler. Diese kamen jedoch immer wieder wie ein Flummi zurück. Tauche nahm an einem Fußballspiel nicht teil, spielte sehr körperlich und immer hart an der Grenze des Erlaubten, was der Schiedsrichter schon zu Beginn nicht unterband. Vor allem C. Kränke konnte sich glücklich schätzen, dass er nach zwei Fouls von hinten, ohne Chance auf den Ball, unverwarnt blieb. In Minute 17 zündet Hanke über links den Turbo, überläuft zwei Gegenspieler und spielt einen starken Pass auf Schübler, dieser setzt die Kugel jedoch rechts am Tor vorbei. In den kommenden 20 Minuten geschieht nicht viel, Briesen mit gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, Tauche steht mit 10 Spielern in der eigenen Hälfte und das Schiedsrichtergespann um den völlig überforderten Christoph-Raphael Mattern verteilt munter Karten am Fließband. Sowohl eine Verhältnismäßigkeit der Entscheidungen als auch die Vielzahl der Fehlentscheidungen auf beiden Seiten ist selbst für Kreisligaverhältnisse kaum noch zu ertragen. In der 43. Minute dann doch mal wieder Fußball. Der Gast spielt eine feine Kombination über Klein, Hanke und Schübler. Letzterer wird ganz wild von den Beinen geholt, es gibt Elfmeter, aber hier bleibt die Karte weg…
Unparteiische muss man aber auch nicht verstehen. Sei‘s drum: Klein verwandelt diesen platziert und sicher (43. Minute) zur verdienten Halbzeitführung, weil der Gast einfach mehr investierte.

Die Kabinenansprache war noch nicht verhallt und schon bekam Tauche das 1:1 durch einen Elfmeter von Voß geschenkt (48. Minute). Bauch stellt sich in dieser Situation sehr unglücklich an, denn der Taucher Spieler läuft mit dem Ball am Fuß vom Tor weg aus dem Strafraum hinaus, Bauch stochert hinterher und trifft diesen an den Beinen.  Nun war Tauche da, aber weniger die Fußballer, als vielmehr ein Großteil der 130 anwesenden Zuschauer. Die Wortwahl war sehr grenzwertig und Ausdrücke hagelten bei jeder Entscheidung auf Schiedsrichter Mattern und seine Assistenten ein. Sicherlich beeinflussten die äußeren Umstände die eine oder andere Entscheidung und spätestens mit dem sehenswerten 2:1-Führungstreffer in der 64. Minute durch Tim Liske (den besten Mann auf dem Platz) nahm das Schicksal an diesem Tag seinen Lauf. Die Briesener versuchten es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze, welche postwendend zurückkamen, die zweiten Bälle wurden nicht gewonnen, Tauche schmiss sich in jeden Ball und blieb über die schnellen Voß und Liske gefährlich. Trainer Heese ging ins Risiko, löste die Viererkette auf und brachte mit Thomas und Augustin nochmal zwei frische Offensivkräfte, aber es ging nix mehr für Briesen an diesem Tag. Mittlerweile hätten C. Kränke und N. Voß jedoch schon vorzeitig unter der Dusche sein sollen, es traf jedoch unvermittelt Hanke mit seinem ersten Foulspiel mit Gelb-Rot, die erste Gelbe Karte zückte Mattern bereits in Halbzeit 1 und niemand wusste warum – sein Assistent genauso wenig wie Zuschauer und Hanke selbst.

Die Blau-Weißen fanden nicht mehr ins Spiel, sie waren unzufrieden mit sich selbst, gewannen ab Minute 46 keinen Zweikampf, haderten mit dem Schiedsrichter, der die ganze Unruhe auf dem Platz leider selbst fabrizierte. So wurde Briesen in Unterzahl noch drei Mal ausgekontert. Liske in der 88. und 95. (bei angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit) und Voß in der 93. Minute besiegelten die 5:1-Auswärtsniederlage für die zweite Mannschaft des FV Blau Weiß ’90 Briesen. Ein ganz schöner Dämpfer für die Briesener, sie werden sicherlich das eine oder andere Revue passieren lassen müssen und in ihrer Strategie etwas ändern. Für den Fußballlandessport ist nun wieder Lockdown für einen ganzen Monat angesagt. Das schmerzt natürlich alle diejenigen, die gern vor der Winterpause noch gespielt hätten. Fraglich scheint bisher zu sein, ob sie noch eine Gelegenheit dafür bekommen, weil keiner weiß, was ab dem 1. Dezember in Wirklichkeit passieren wird.

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