Fürstenwalder Fußballfan von Kindheit an

Am Montag, den 20. April 2020, ereilte uns die traurige Nachricht, dass der langjährige Fürstenwalder Fußballfan Torsten Langhammer verstorben ist. Ein herber Schlag, war Torsten doch erst 49 Jahre alt. 
Ende der 70er Jahre hat sein Vater den 10-JÄhrigen mitgenommen zum Fußballspiel ins Rudolf-Harbig-Stadion, wo die SG Dynamo Fürstenwalde seine DDR-Liga-Heimspiele absolvierte (DDR-Liga, damals 2. Liga im DDR-Fußball, heute territorial vergleichbar mit der Oberliga des NOFV). Nach der Wende schlug sein Herz dann für Wacker Fürstenwalde (Dynamo wurde aufgelöst). Er verfolgte weiterhin nicht nur die Heimspiele im Harbig-Stadion, sondern reiste auch mit anderen Fans zu Auswärtsspielen. Mit seiner Mutter fertigte er aus alten OP-Bettlaken Fanfahnen, welche er dann mit seiner Schwester vor Spielbeginn an der Bande anbrachte. Dies taten beide weiterhin auch beim 2002 neugegründeten FSV Union Fürstenwalde. Bei jedem Heimspiel und bis 2010 auch bei den Auswärtsspielen war Torsten mit seinem alten Auto dabei.

Da war er noch etwas mobiler, auf Grund seiner fortschreitenden Krankheit nur noch mit Krücken unterwegs, aber weiterhin stets dabei. Er organisierte auch, vor allem mit „Fipse“ und „Siggi“ sowie weiteren treuen Fans, Auswärts-Busfahrten, so 2008 zum Spiel bei Veritas Wittenberge. Unterwegs wurde Rast gemacht und den über 50 mitgereisten Fans mundete der selbstgemachte Kartoffelsalat und natürlich das Bier dazu auf dem Rastplatz. Die Unioner machten damals mit dem Sieg den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt und dies feierten wir natürlich auf der Rückfahrt ausgiebig. Torstens Gesundheitszustand verschlechterte sich und er konnte nur noch per Elektromobil (Rollstuhl) unterwegs sein. Bei den Heimspielen, aber nicht mehr bei allen Auswärtsspielen war er aber doch weiterhin dabei. Fortan erstellte er, und das war auch für Torsten ein Riesenerlebnis, mitverantwortlich die Stadionzeitung und half auch der sportlichen Leitung mit seiner Recherchearbeit. Beim Aufstieg seiner Fürstenwalder Unioner in die Oberliga 2011 und dann 2016 in die Regionalliga war er doch stets eng mit dabei. Zu vielen Spielern hatte er ein enges persönliches Verhältnis und kümmerte sich bis zuletzt um die von ihm eingerichtete eigene Fan-Page.

Er hatte sich schon auf den Pokalhit am 28. März 2020 und das dann erhoffte folgende Finalspiel in Luckenwalde eingerichtet. Seine Teilnahme war mit dem Geschäftsführer des Bus- und Taxiunternehmens an der Spree, Thomas Melcher, schon abgestimmt. Sie unterstützten ihn oftmals zwecks Transportes zu Auswärtsspielen. Seinen Traum von der ersten Teilnahme seiner Unioner am DFB-Pokal kann er nun nicht mehr erleben. Die Unioner Fußballanhänger trauern um Torsten Langhammer. Beim bald wieder erhofften Gang ins Friesen-Stadion wird sicherlich bei einigen der Blick schweifen zum Platz vor dem BONAVA-Block, wo Torsten mit seinem E-Mobil stets stand. Und wenn Torstens Traum in Erfüllung gehen wird, werden die treuen Union-Anhänger nicht nur jubeln, sondern sicherlich auch an Torsten denken. HAW

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