Unioner kämpften wie Löwen

BFC Dynamo ließ entscheidende Punkte liegen

Es war angerichtet und über 1.500 Dynamo-Fans sind am vergangenen Freitag in die Fürstenwalder Bonava-Arena geströmt. Auf dem Programm stand das Regionalliga-Punktspiel des 36. Spieltages, FSV Union Fürstenwalde gegen den BFC Dynamo. Mit einem von fast jedem erwarteten Sieg der Berliner, als klarer Tabellenführer gegen den Siebzehnten der Tabelle, wären die Dynamos vorzeitig Regionalligameister geworden, und dies wollten die Dynamo-Fans mit ihrer Mannschaft natürlich sofort feiern. Der Vorstand des FSV Union hatte dazu sogar die Genehmigung gegeben, dafür nach dem Spiel die Sicherheitstore zu öffnen, so dass der Meistertanz auf dem Spielfeld stattfinden könnte. Obendrein hatten die Union-Verantwortlichen den Gästeblock erweitert und somit die Dynamo-Fans mit dem halben Stadionrund genügend Platz auf den Rängen. Einen Fakt hatten die Berliner aber übersehen, denn die Unioner wollten die Punkte nicht einfach abgeben, sondern selbst punkten für den Klassenerhalt. Die Union-Anhänger unter den 2.076 zahlenden Zuschauern hatten da so ihre, nicht unbegründeten Hoffnungen nach den zuletzt guten Leistungen und Ergebnissen ihrer Union-Mannschaft. Mit dem Anpfiff von Schiri Lars Albert begannen auch die Fan-Gesänge. In der ersten Halbzeit dabei klar überlegen der 1.500 Mann starke Chor der Dynamos, im zweiten Spielabschnitt aber zunehmend der 600-Mann-Chor der Unioner. Auf dem Platz entwickelte sich von Beginn an eine vom Kampf geprägte Partie, welche sich zunächst vorwiegend zwischen den Strafräumen abspielte. Die Unioner versteckten sich nicht und somit entwickelte sich ein spannendes Spiel, aber zunächst mit kaum Torchancen auf beiden Seiten. Es dauerte bis zur 33. Minute, bis der gut spielende Ex-Unioner Darryl Geurts endlich mal punktgenau die Flanke von links vors Tor brachte, und der Ex-Unioner Andor Bolyki konnte mustergütig den Ball ins Netz köpfen zur 1:0-Führung für den BFC Dynamo. Wer nun glaubte, der Torreigen sei nunmehr für die Berliner eröffnet, der sah sich getäuscht. Die Unioner, nicht geschockt, hielten dagegen und hatten in der 43. und 44. Minute gar die Chance zum Ausgleichstreffer. In der zweiten Halbzeit dann sogar noch ein Aufbäumen der Unioner und das Spiel lief nun voll auf Augenhöhe. In der 70. Minute hatten die Dynamos per Kopfball noch eine Torchance, Union-Keeper Marcin Staniszewski parierte klasse, aber das war es schon. Die verbotene Bengalo-Feuereinlage der Dynamo-Fans half auch nicht weiter, die Unioner übernahmen nun das Zepter. In der 73. Minute dann ein schweres Foul an Unions Eshele, welcher bewusstlos am Boden liegen blieb und dann von Sanitätern per Trage abtransportiert werden musste. Der nicht gerade immer sicher agierende Schiri Albert pfiff und ahndete dies nicht, zum Unwohl der Union-Fans. Nach dieser Spielunterbrechung übernahmen die Unioner voll das Geschehen, mit lauter Unterstützung ihrer Anhänger. In der 80. Minute dann der nicht unverdiente umjubelte Torerfolg für die Unioner. Der eingewechselte Valentin Rode, nach 26 Monaten Verletzungspause erstmals für Union im Pflichtspieleinsatz, köpfte den Ball unhaltbar in die Maschen zum 1:1-Ausgleich. Ein Aufbäumen der Dynamos war nicht mehr zu erkennen, stattdessen waren die Unioner in der Schlussphase (einschließlich 6 Minuten Nachspielzeit) am Drücker und hatten gar noch Chancen zum Siegtreffer. Das 1:1-Unentschieden ist ein Erfolg für die Unioner, denn ein Punktgewinn war erkämpft worden. Die Dynamos verpassten den Sieg und somit die vorzeitige Meisterschaft, die Feier musste vertagt werden. Am kommenden Wochenende (vorletzter Spieltag) empfangen die Dynamos den BAK zum Heimspiel. Für die Unioner folgt am Sonntag das entscheidende Spiel (13 Uhr) bei Optik Rathenow. Zur Partie des Tabellenachtzehnten gegen den Siebzehnten fährt ein Union-Fanbus um 10 Uhr ab Friesenstadion.
HAW

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