Grünheider SV I setzt sich klar durch

Eine Premiere gab es für die Handball-Männer des Grünheider SV I in der Saison 2022/23 der Oberliga Ostsee-Spree. Das Team um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler holte mit dem zweiten Auswärtssieg zugleich den zweiten vollen Erfolg hintereinander, denn nach dem Heim-30:28 gegen den Tabellen-Vierten BFC Preußen erspielten sich die GSV-Löwen am vergangenen Samstag, den 26. November, ein 28:22 (15:12) beim SV Fortuna 50 Neubrandenburg, der mit nunmehr 10:12 Punkten weiter Achter in der 14er Staffel der vierten Liga ist. Die Grünheider (10:14 Zähler) bleiben Zehnter.

Gute Stimmung in der Halle und im Bus
Kein Wunder also, dass nach dem Auswärtssieg vor rund 230 Zuschauern in der Neubrandenburger Webasto Arena die Stimmung bei den Gästen von der Löcknitz und ihren gut 20 mitgereisten Anhängern prächtig war. Und die hielt dann auch auf der gemeinsamen Rückfahrt von der Vier-Tore-Stadt im Bus des Budo Dojo Fürstenwalde, gefahren von Abdula, weiter an. Fans und Mannschaft bedankten sich gegenseitig und Uwe Manohr, Chef des Fördervereins Grünheider Handball, versprach, nach dem Heimspiel am kommenden Sonnabend, den 3. Dezember, „einen auszugeben“. Darüber freuten sich die GSV-Löwen, bei denen sechs Spieler aus dem Kader in Neubrandenburg fehlten – darunter Marc-Robin Hiesener, der verletzungsbedingt wohl länger ausfällt, Matias Cabrales und Oliver Heine – genauso wie über den Erfolg in der Fremde.

Anfangs der zweiten Halbzeit Vorsprung verspielt
Die Grünheider sind in der Webasto Arena gut in das zwölfte Saison-Punktspiel hineingekommen. Sie führten gegen die Gastgeber, bei denen ebenfalls einige Stammkräfte fehlten, in der ersten Halbzeit teilweise mit sechs Toren Vorsprung, zuletzt beim 14:8 (24.). Doch in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit hatte das GSV-Team wieder einen kleinen Hänger und ließ die Gastgeber ran und sogar dreimal zum Ausgleich kommen (17:17, 18:18 und 19:19 zwischen der 36. und 39. Minute). Und es blieb auch danach eng – so stand es 21:20 (43.). Danach kam Joshua Sean Hiller ins Grünheider Tor und führte sich gleich mit einer Parade ein, fünf weitere sollten folgen und nur noch zwei Gegentreffer. Dies nutzten seine Mitspieler durch Treffer zur Entscheidung, darunter drei Tore am Stück von Marius Becker zwischen der 49. und 55. Minute (26:21 für den GSV).

Torwart Joshua Hiller analysiert gegnerische Werfer
„Ich freue mich, dass ich spielen und der Mannschaft helfen konnte“, sagte Joshua Hiller kurz nach der Partie. Der 19-Jährige, der vor Saisonbeginn als Oberliga-Meister und Berliner Pokalsieger von der A-Jugend der SG Narva Berlin an die Löcknitz kam, hatte sich im Bus per Video-Analyse mit einigen Neubrandenburger Spielern beschäftigt. „Das hat auf jeden Fall geholfen und mir auch Selbstvertrauen gegeben“, erklärt der 1,95 Meter große Berliner aus Alt-Treptow. „Allerdings haben die Gastgeber am Ende auch etwas unkonzentriert geworfen. Doch insgesamt ein wichtiger Sieg für uns nach dem Heim-Erfolg gegen die Preußen, ich bin sehr glücklich darüber. Ich freue mich schon auf die nächsten Spiele.“

Axel Both: „Dürfen uns nicht auf dem Erfolg ausruhen“
Für Axel Both war es wichtig, „dass wir nach unserer Hängepartie anfangs bis Mitte der zweiten Halbzeit wieder ins Spiel gekommen sind und den Kampf angenommen haben. Eine gute Partie, auch wenn die Jungs noch einige Sachen konzentrierter machen können. Daran müssen wir weiterarbeiten und dürfen uns nicht auf dem Erfolg ausruhen.“ Zugleich freute sich der GSV-Chefcoach über die prima Leistung von Torwart Joshua Hiller: „Er war richtig wach, Hut ab vor seiner Leistung. Das war auf jeden Fall ein Highlight.“ Auch die Unterstützung der GSV-Fans von den Rängen sei prima gewesen. „Insgesamt war das Spiel nicht nur gut fürs Punktekonto, sondern auch fürs Ego.“ Fortuna-Trainer Volker Hauschildt war vor allem mit dem Kampfgeist seiner Mannschaft zufrieden: „Die Moral der Truppe hat mir gefallen. Die Spieler sind alle an ihre Grenzen gegangen und haben bis zum Schluss gekämpft, das ist das Entscheidende für mich. Leider haben wir es zu dem Zeitpunkt, als es unentschieden stand, verpasst, unsere Chancen zu nutzen. Am Ende des Spiels will ich es nicht auf den Kräfteverschleiß schieben, denn wir haben zu viele einfache Fehler gemacht.“

Am Sonnabend Duell mit LHC Cottbus sowie Tesla-Probefahrten
Für den Grünheider SV I gibt es zum Hinrunden-Abschluss am Samstag, 3. Dezember, ein Highlight. Ab 18.30 Uhr ist der Tabellen-Dritte der Oberliga Ostsee-Spree, der Lausitzer HC Cottbus, in der Löcknitzhalle zu Gast. Und der kommt mit der Empfehlung, dem Spitzenreiter Ludwigsfelder HC mit dem 26:24 die erste Niederlage beschert zu haben. „Kommt alle in die Halle und feuert uns bei diesem schweren Spiel an. Wir brauchen die Rückendeckung unseres treuen Publikums“, sagt Joshua Hiller. Für die Zuschauer gibt es auch davor noch mehr zu erleben. Mit dem Kreisliga-Punktspiel der männlichen Jugend B gegen den SV Rot-Weiß Friedland (14.00 Uhr) und der Brandenburgliga-Partie der Frauen des GSV I gegen den HSC Potsdam (16.00 Uhr) steht spannender Handball an. Zudem hat der Verein in Zusammenarbeit mit Tesla Elektro-Autos auf dem Löcknitz-Campus zum Anschauen und Probefahren ohne Anmeldung von 14.00 bis 19.00 Uhr vor Ort.

Der Grünheider SV I spielte in der Webasto Arena mit: Hendryk Büttner, Joshua Hiller Robin Menz – Justin Kranzusch 3, Florian Folger 10/3, Adrian Theden 2, Friedrich Hanschel, Marco Leupert 2, Thorge Breitzmann, Marius Becker 3, Georgios Chrysos, Marc Schmitz 4, Tom Griebsch 4
Schiedsrichter: Kerstin Pohlmann, Karolin Sense – Siebenmeter: SVF 2/2, GSV 4/3 – 2-min-Strafen: SVF 4, GSV 6

Fotos und Text: Roland Hanke

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