„Leistungsfähige Breitbandnetze zum schnellen Informations- und Wissensaustausch sind für Wirtschaft und Gesellschaft eine ebenso bedeutende Infrastruktur wie gut ausgebaute Straßen oder Schienennetze. Sie sind inzwischen ein wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen und erhöhen die Attraktivität von Wohnstandorten, insbesondere auch im ländlichen Raum. Sie schaffen Arbeitsplätze und sind vielfach Voraussetzung für Innovationen und Wachstum.“
(Quelle: Bundesnetzagentur)

In diesem Sinne forciert die Stadt Fürstenwalde seit Jahren den kontinuierlichen Ausbau der Breitbandinfrastruktur in den Bereichen, in denen eine wirtschaftliche Erschließung durch die Versorger nicht möglich ist.

Im aktuellen Förderprogramm und deren Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ hat die Stadt als einer der ersten Kommunen im Land Brandenburg im Dezember 2015 einen Antrag auf Förderung der damit verbundenen Planung- und Beratungsleistungen gestellt. Den Zuwendungsbescheid haben wir im Januar 2016 erhalten.

Die Landesregierung hat sich aber im Oktober 2016 dafür entschieden Ko-Finanzierungsbeträge (40% der Kosten) aus der Bundesförderrichtlinie Breitband ausschließlich an die Landkreise auszureichen, um so zu einer möglichst flächendeckenden Versorgungssituation zu kommen. Da wir ohne Ko-Finanzierung Eigenmittel in Höhe von ca. 600T Euro aufbringen müssten, hat die Stadt entschieden, sich dem Landkreiskonzept anzuschließen und dadurch beim vierten Aufruf des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes des Landkreises Oder-Spree teilzunehmen.

Ziel unseres Landkreises ist es, dass die damit verbundene Gesamtinvestition in Höhe von ca. 1.7 Mio. Euro mit 15.170m Netzausbau, 400 Haushalte und FTTB für 60 Gewerbebetriebe bis spätestens 2019 realisiert wird. Nach abgeschlossenem Ausbau verbleiben lediglich 58 Haushalte (meist in Einzellagen im Außenbereich der Stadt), die nicht eine Versorgung von 30.000kbit/s erreichen. Die Next Generation Access (NGA) Versorgung von 30.000kbit/s soll mit Umsetzung des Ausbaus 99.7% der Haushalte in unserer Stadt erreichen.

Für unsere Schulen, Kita- und Horteinrichtungen wird derzeit ein eigenständiges Glasfasernetz aufgebaut, das dann die drei eigenständigen Netze (Verwaltungsnetz der Stadtverwaltung, Landesverwaltungssnetz des staatlichen Schulamtes, pädagogisches Netz) mit einer Bandbreite von 10 GBit/s unabhängig voneinander versorgt. Die Internetbandbreite beträgt volle (nicht „bis zu“) 100 Mbit/s und kann zukünftig je nach Bedarf, bis zum Maximum von 10 GBit/s angepasst werden. Die komplette LAN/WLAN-Erschließung in den Schulen Gerhard-Gossmann und Sigmund-Jähn ist für die Jahre 2018/19 vorgesehen und so auch im Haushaltsplanentwurf mit Investitionsaufwendungen von 162 T Euro und 215 T Euro eingeplant.

Durch diese Maßnahmen wird eine deutliche Sicherung und Steigerung der Internet-Verfügbarkeit erreicht. Fürstenwalde wird dadurch attraktiver als Wohn- und Schul- sowie als Gewerbe- und Industriestandort.  Aber wir sind nicht erst seit kurzem tätig. In einer der ersten Maßnahmen im Jahr 2010/2011 konnten wir in unseren Ortsteilen Trebus und Molkenberg gemäß der Richtlinie für die Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume die Bereitstellung eines schnelleren und leistungsfähigeren Internets erreichen. Zu diesem Zeitpunkt konnten an 100% der Anschlüsse Übertragungsbitraten von bis 16 Mbit erzielt werden. Was mittlerweile eine Unterversorgung darstellt. Eine nächste Maßnahme wurde im Jahr 2015 zum Abschluss gebracht. Hier war es gemäß der Förderrichtlinie des Ministeriums für Wirtschaft und Europaangelegenheiten zur Förderung der Breitbandversorgung als Bestandteil der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – GRW – (GRW-I-Breitband) möglich, insbesondere für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen des Regionalen Wachstumskerns Fürstenwalde/Spree, die Telekommunikations-Infrastruktur weiter auszubauen. Durch die Ertüchtigung von über 30 Kabelverzweiger (KVz) konnten wir aber auch in privaten Haushalten eine Verbesserung der Versorgung erreichen.

(Pressemitteilung aus 11/2015)

Mit dem Förderprojekt „Ausbau der Breitbandversorgung Stadt Fürstenwalde/Spree“ konnte mit der Firma DNS:NET Internet Service GmbH aus Berlin im Zeitraum vom Mai 2013 bis Oktober 2015 das Breitbandnetz in unterversorgten Gebieten ertüchtigt werden. Vorrangig galt es dabei die drei Gewerbegebiete in Süd/Ost, Süd/West und Nord zu erreichen. Durch die umfangreiche Trassenverlegung (10.175 m) und das Errichten von insgesamt 32 Multifunktionsgehäusen (M F G) durch das Stadtgebiet partizipieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit einer höheren Übertragungsrate. Die Maßnahme wurde in Form einer Anteilfinanzierung in Höhe von 201.600,00 EUR vom Bund und Land gefördert. Insgesamt entstanden Kosten in Höhe von 224.100,00 EUR.

Auch durch den, in den letzten Jahren, durchgeführten Eigenausbau der TK – Unternehmen in unserer Stadt konnte die Versorgungsrate in weiten Teilen der Stadt auf bis zu 100.000 kbit/s erhöht werden. So hat zum Bsp. die Deutsche Telekom AG 2016 in Teilen ihres vorhandenen Netzes in VDSL-Technologie (Very High Speed Digital Subscriber Line) ausgebaut. Dadurch sind 100.000 kbit/s im Download und 40.000 kbit/s im Upload möglich. Im Ortsteil Trebus ist diese Maßnahme leider noch nicht abgeschlossen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch nicht verschweigen, dass nicht allen Bürgern diese Übertragungsbitraten zu Verfügung stehen werden. Aktuell bereiten wir uns auf die Teilnahme am Förderprogramm WIFI4EU vor. 2018 werden aus diesem Programm Kommunen unterstützt, die ihren Bürgerinnen und Bürgern und natürlich den Gästen der Stadt kostenloses WLAN an öffentlichen Orten zur Verfügung stellen will.

Bürgermeister Kandidat
Hans-Ulrich Hengst

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