Niedrigwassersituation an Spree und Elster weiter angespannt

In der länderübergreifenden Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“, die in der letzten Woche zusammengekommen ist wurden weitere länderübergreifend Maßnahmen abgestimmt, um den angespannten Abflussverhältnissen in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster zu begegnen. Das wechselhafte Wetter der letzten Wochen führte bisher nur lokal und kurzfristig zur Entspannung. Daher muss weiterhin umsichtig mit den schwindenden Wasserreserven umgegangen werden.

Spree
Nachdem sich der Abfluss am Pegel Leibsch Anfang Juli noch stabilisiert hatte, sanken die Abflüsse nach dem sommerlichen, zweiten Juliwochenende deutlich. Am 15. Juli konnte am Pegel Leibsch nur noch ein Abfluss von 0,32 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet werden. Um dieser kritischen Situation entgegenzuwirken wurden kurzfristig Fischaufstiegsanlagen und mehrere Spreeausleitungen verschlossen. Mit der schnellen Maßnahmenumsetzung durch die Gewässerunterhaltungsverbände verbesserten sich die Abflussverhältnisse am Ausgang des Spreewaldes wieder.

Der mittlere Abfluss für den Monat Juli von 7,6 Kubikmetern pro Sekunde (Zeitreihe 1991–2017) wird weiter deutlich unterschritten. Die Niedrigwassersituation bleibt somit weiter bestehen.

Die Talsperre Spremberg erhielt in den vergangenen Wochen nur noch einen niedrigen Zufluss von etwa 6 Kubikmeter pro Sekunde. Zur Stützung des unteren Spreegebietes müssen jedoch weiter über 7 Kubikmeter pro Sekunde abgegeben werden. Der Wasserstand fällt daher täglich um 2 bis 3 Zentimeter und beträgt aktuell 90,89 Meter Normalhöhennull, Stand vom 20. Juli. Das Absenkziel für den Monat Juli wurde somit bereits um 11 Zentimeter unterschritten.

Im Oberlauf der Spree und den sächsischen Zuflüssen bleibt die Niedrigwassersituation durch ausbleibende Niederschläge weiter sehr angespannt. Die Talsperre Bautzen ist aktuell noch zu 66 Prozent gefüllt, und es wurde mit der Niedrigwasseraufhöhung für Brandenburg begonnen. Die Talsperre Quitzdorf kann in diesem Jahr kein Wasser für die Niedrigwasseraufhöhung bereitstellen. Im Speicherbecken Bärwalde stehen noch 21 Prozent des Speichervolumens zur Verfügung. Das noch nutzbare Volumen wird bedarfsgerecht eingesetzt und kann voraussichtlich auch bis September in geringem Maße zur Stützung der Abflüsse in der Spree verwendet werden. Die verbleibenden Reserven in den Talsperren und Speichern werden weiterhin so weit wie möglich schonend eingesetzt.

Schwarze Elster
An der Schwarzen Elster hat sich die angespannte Situation von Anfang Juli weiter verschärft. Am Pegel Neuwiese (Sachsen, zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) werden nur noch ca. 43 Liter pro Sekunde gemessen, Stand vom 20. Juli. An der Landesgrenze zu Brandenburg führt die Schwarze Elster kein Wasser mehr. Die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster im Raum Senftenberg erfolgt zu einem großen Teil aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza mit dem Ziel, am Pegel Biehlen einen Mindestabfluss zu sichern, der die Wasserqualität und insbesondere den pH-Wert unterhalb von Plessa stabilisieren soll.

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