Kämmerer rechnet mit Energiemehrkosten von ca. 800 000 Euro

In jedem privaten Haushalt ist ein Thema in diesen Tagen aktuell: Wo kann Energie eingespart werden, um Kosten zu minimieren, ob beim Gas- oder beim Stromverbrauch. Dies ist in der Stadtverwaltung Erkner genauso. Dabei haben die einzelnen Fachbereiche insgesamt 19 kommunale Einrichtungen im Blick. Die Stadtverwaltung hat bereits im August einen 13-Punkte-Plan aufgestellt, der sich an den beiden Energiesparverordnungen der Bundesregierung (basierend auf das Energiesicherungsgesetz), den empfohlenen Maßnahmen zur Energieeinsparung des Deutschen Städtetages und an einem 25-Punkte-Plan des Senats der Hansestadt Hamburg orientiert. Kämmerer Denis Matuszak schätzt ein, dass für die Stadt Erkner Energiemehrkosten von ca. 800 000 Euro bis zu einer Million Euro zukommen. Ein gewaltiger Betrag, dem entgegengesteuert werden muss. Deswegen müssen Einsparungen vorgenommen werden in den Bereichen Warmwasser, der Absenkung der Raumtemperatur, der Heizungswartung, den Belüftungsanlagen, der Beleuchtung sowie dem Controlling und der Sensibilisierung für das Thema Energieeinsparungen. Folgende Eckpunkte wurden festgelegt:

Warmwasser: In den öffentlichen Gebäuden wird das Warmwasser abgestellt. Dies geschah bereits in Einklang mit bestehenden Hygienevorschriften und natürlich wird die Legionellengefahr beachtet. Nicht reduziert wird das Warmwasser in den Küchen der Löcknitz-Grundschule und der Kitas.

Raumtemperatur: Die Raumtemperaturen werden auf die gesetzlichen Mindesttemperaturen während der Heizperiode abgesenkt. Dies bedeutet z. B. die Büros der Stadtverwaltung, Museumsräume, Unterrichtsräume in der Löcknitz-Grundschule und Gruppenräume im Hort, sowie Umkleideräume haben eine Temperatur von 19 Grad. In den sanitären Anlagen wird die Heizung auf 18 Grad eingestellt. Die Sporthallen der Stadt werden eine Temperatur von 18 Grad haben. Nicht beheizt werden Flure, Foyers, Technikräume, Kopierräumen, Teeküchen usw. von kommunalen Einrichtungen. Die Werkstätten (z. B. des Bauhofes) werden eine Temperatur von 15 Grad haben, Werkstätten, in denen körperlich schwere Arbeiten verrichtet werden, haben eine Raumtemperatur von 12 Grad. Es wird eine Nacht- und Wochenendabsenkung der Heizung auf 15 Grad geben, die auch für Ferienzeiten oder Brückentage vorgesehen ist, wobei dies z. B. in den Räumlichkeiten des Gerhart-Hauptmann-Museums nicht möglich sein wird, aufgrund der Museums- Ausstellungsstücke. Ausgenommen von Raumtemperatureinsparungen sind die Krippen- und Kita-Einrichtungen.

Heizungswartung / Hydraulischer Abgleich von Heizungssystemen: Effizientes Heizen setzt eine optimal eingestellte Heizungsanlage voraus. Somit wird in allen kommunalen Einrichtungen eine Wartung durch Fachfirmen veranlasst. Die Stadtverwaltung arbeitet für die einzelnen kommunalen Objekte mit insgesamt sechs Wartungsfirmen zusammen, die derzeit kontaktiert werden. Die Heizungs-Einstellungen werden geprüft und optimiert. So wird es auch ein hydraulischer Abgleich im Heizungssystem geben, denn nur wenn in jedem Heizkörper der gleiche Druck vorherrscht und somit das Heizwasser optimal verteilt ist, arbeitet eine Anlage effektiv.

Belüftungsanlagen: Solche Anlagen, wo sie denn sind, werden weiterhin energieeffizient betrieben. Klimaanlagen dürfen z. B. im kommenden Sommer nur eingeschalten werden, wenn die Raumtemperatur höher als 27 Grad ist. Die Temperatur darf dann nur auf 25 Grad abgesenkt werden. Klimaanlagen gibt es z. B. im Standesamt (zeitgesteuert nur bei Bedarf) und im Bürgerbüro der Stadtverwaltung. Die mobilen Luftreinigungsgeräte in der Löcknitz-Grundschule werden in gut belüftbaren Räumen ausgeschalten. Hierbei wird eine zu erwartende Pandemiewelle im Herbst /Winter beachtet.

Beleuchtung: Die Straßenbeleuchtung in der Stadt Erkner wird nicht reduziert. In einigen Straßen wird die Beleuchtung gedimmt und Beleuchtungszeiträume werden eingeschränkt. Öffentliche Gebäude werden in den Nachtstunden nicht mehr angestrahlt. Dazu zählen das Rathaus, das Gerhart-Hauptmann-Museum und die Kirchen. Insgesamt wird die Umrüstung der Beleuchtung auf LED forciert. Ganz besonders betrifft dies z. B. die Flutlichtanlage im Sportzentrum. Die bisher bekannte, stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung entlang der Friedrichstraße wird es in diesem Jahr nicht geben. Eine kleinere Version auf dem Kirchvorplatz ist angedacht.

Controlling: Die festgesetzten Maßnahmen werden regelmäßig kontrolliert, dokumentiert und dabei auch der reale Energieverbrauch ermittelt. Alle Mitarbeitende in den kommunalen Einrichtungen wird so vermittelt, dass die Energieeinsparungen wirklich auch ernst genommen werden.

Schulkampagne: Zur Sensibilisierung bereits von Schülerinnen und Schülern bietet die Stadtverwaltung Erkner für alle Schulen Erkners eine Schulkampagne an. Dies wird in den Schulkonferenzen angeregt und könnte durch die Klimamanagerin der Stadt Erkner durchgeführt werden. Dabei soll die Wichtigkeit von Klimaschutz und Energiesparmaßnahmen besprochen werden.

Energiebewusstes Verhalten in der Stadtverwaltung: Per Dienstanweisung werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert, die Energiesparmaßnahmen mitzutragen. So sollen Monitore, Rechner und Lichtquellen nach Dienstende ausgeschalten werden. Ein Betrieb auf „Stand by“ ist untersagt. Das Benutzen von privaten Wasserkochern wird unterbunden. Die Temperatur in den Kühlschränken der Teeküchen wurde bereits auf 7 Grad eingestellt.

Fahrstuhlbenutzung: Im Rathaus Erkner wird darum gebeten den Fahrstuhl nur aus gesundheitlichen Gründen oder zum Transport von Lasten zu verwenden. Wie Kämmerer Denis Matuszak jüngst im Stadtentwicklungsausschuss sagte, steht die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Energie an oberster Stelle. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass momentan die Entgelte der Vereine, die z. B. die Stadthalle oder das Sportzentrum nutzen, stabil bleiben. Es wird momentan auch keine Kürzungen an Trainingszeiten geben.
Die einzelnen Maßnahmen zielen auf Einsparungen in der kommenden (also aktuellen) und der folgenden Heizperiode ab.

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