Erneut unterdurchschnittliche Ernte erwartet

Eine Ernte unter dem langjährigen Mittel, das ist zu Beginn des Gerstendrusches die Prognose für die Brandenburger Ernte 2020. Der Drusch der Gerste ist in diesen Tagen im Land Brandenburg fast flächendeckend angelaufen, im Süden des Landes eher als im Norden. Im weiteren Verlauf folgen Raps, Weizen und Roggen. Erste Schätzungen gehen für 2020 von einer unterdurchschnittlichen Getreide- und Rapsernte aus.

Die gute Nachricht ist, dass wir in diesem Jahr keine flächendeckende Dürre zu beklagen haben. Aber von Entspannung kann dennoch keine Rede sein. Die herben Verluste der Vorjahre werden wir mit den zu erwartenden Ergebnissen in diesem Jahr nicht ausgleichen können, erklärt LBV-Vizepräsident Sven Deter. Vor diesem Hintergrund appelliert der LBV Brandenburg an die politischen Entscheidungsträger, die Rahmenbedingungen für landwirtschaftliches Handeln nicht zusätzlich zu verschlechtern. Unsere Einkommenssituation ist schon jetzt dürftig und erlaubt keine zusätzlichen Auflagen, die mit einem nicht honorierten Mehraufwand verbunden sind. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben, wie der Insektenschutz, müssen auch von der Gesellschaft insgesamt getragen werden“, so Deter weiter.

Für die Ernte 2020 gehen die Brandenburger Landwirte von regional sehr unterschiedlichen Ernteerträgen aus. Jeder Bodenpunkt und jeder Liter Regen wird an den Druschergebnissen zu sehen sein. Bei Gerste ist von einem landesweiten Durchschnittsertrag von 56 dt/ha auszugehen. Damit lägen die Brandenburger Landwirte ca. 4 Prozent über dem Vorjahr, aber unter dem Durchschnitt von 2013 bis 2018. Dort lag das Ergebnis bei 61 dt/ha, eingerechnet das katastrophale Dürrejahr 2018.

Bei Winterraps geht der LBV von einem landesweiten Durchschnittsertrag von 26 dt/ha aus, ein Minus von 21 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel. Bei Roggen erwartet der LBV Ergebnisse ähnlich dem des Vorjahresniveaus von 39 dt/ha, ein Minus von 13 Prozent zum langjährigen Mittel. Bei Winterweizen wird im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von zirka 6 Prozent gerechnet, das entspricht einem Minus von 11 Prozent zum langjährigen Mittel.

Quelle: Landesbauerverbandes Brandenburg e.V.

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