Auftaktveranstaltung in Niedergörsdorf

Im Jahr 2017 hat das Land Brandenburg 18 weitere Flächen veräußert, die einst von der ehemaligen Westgruppe der sowjetischen Truppen (WGT) genutzt wurden. Die ehemaligen Militärareale mit einer Gesamtfläche von rund 155 Hektar gingen an kommunale Entwicklungsträger, private Investoren sowie einen kommunalen Zweckverband. Diese neuen Zahlen hat der für die Landesliegenschaften zuständige Finanzminister des Landes Brandenburg Christian Görke bei der Eröffnung des Konversionssommers 2018 auf dem ehemaligen Militärflugplatz „Altes Lager“ in Niedergörsdorf (Teltow Fläming) vorgestellt.

Wie in den Vorjahren bietet die seit 1998 jährlich stattfindende Reihe bis zum Oktober dieses Jahres wieder Veranstaltungen zum Thema der Umwandlung ehemaliger Militärareale in zivil genutzte Flächen. Die Auftaktveranstaltung des Konversionssommers veranstaltete das „Forum für Konversion und Stadtentwicklung“ im Land Brandenburg gemeinsam mit der Brandenburgischen Boden Gesellschaft (BBG), die für das Land die ehemaligen WGT-Flächen vermarktet. Dieses Jahr steht der Konversionssommer unter dem Leitgedanken „Konversion – from lost to won places“.

„Das diesjährige Motto beschreibt das Ziel der Konversion sehr schön. Aus jahrzehntelang militärisch geprägten verlorenen Orten, sollen solche werden, die für das zivile Leben ein Gewinn sind. Das wird naturgemäß schwieriger. Es sind oft keine Filetstücke mehr, die noch auf eine neue Bestimmung warten.

In der Regel sind es Flächen, die wegen ihrer hohen Belastung mit Munition und Schadstoffen besonders problematisch sind. Und der Zahn der Zeit hat oft an den Gebäuden Spuren hinterlassen“, erläuterte Finanzminister Görke. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen sei es umso erfreulicher, dass das Land im vergangenen Jahr 18 weitere Flächen veräußern konnte. „Wichtiger als der Erlös ist für das Land, dass diese Flächen saniert werden, auf ihnen Wohnungen entstehen, Gewerbe angesiedelt wird oder sie Standort zur Stromerzeugung werden – sie also sinnvoll zivil genutzt werden“, betonte Görke.

Die bekannteste der 18 im vergangenen Jahr veräußerten Liegenschaften war sicherlich die ehemaligen Kaserne Krampnitz. Nach dem Beilegen von drei jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit einem früheren Investor übertrug das Land als Eigentümer die Flächen für die Entwicklung eines neuen Stadtteils an den Entwicklungsträger Potsdam. Dieser hat hierzu rund 25 Hektar an einen privaten Investor weiter veräußert.

„Rund 9.900 Hektar einst von den sowjetischen Truppen genutzten Flächen sind noch nicht verwertet. Trotz aller Probleme dieser Restflächen bieten sie auch viele Potenziale für eine zivile Nutzung“, so Görke. Aus seiner Sicht geradezu beispielhaft sei der ehemalige Militärflugplatz „Altes Lager“ in Niedergörsdorf. Für etwa 20 Prozent der ursprünglich fast 1.000 Hektar großen Liegenschaft werden noch Investoren gesucht.

Bisher entstanden schon ein Industrie- und Gewerbepark, ein Solarpark und ein Sonderlandeplatz für Drachenflieger. Ehemalige Kasernen sind zu Wohnzwecken saniert und umgebaut worden, zudem sind Flächen für den Gemeinbedarf zur Verfügung gestellt und Waldflächen an Forstbetriebe veräußert worden. „Dies alles wäre ohne das gute Zusammenspiel insbesondere der planungsberechtigten Kommunen, der bestehenden Netzwerke und der investierenden Unternehmen nicht möglich gewesen“, lobte der Minister. Auf sie alle komme es auch an, wenn es gilt, für die verbleibenden rund 191 Hektar eine zivile Nutzung zu finden, damit diese Flächen gemäß dem Motto des Konversionssommers 2018 von einem „lost place“ zu einem „won place“ werden.

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